Aktuelles und Presse

28.11.2002

Adventskränze waren schon früh verkauft

BBS-Markt sehr gut besucht

bm Lüchow. Eine weihnachtliche Atmosphäre breitete sich gestern Vormittag auf dem Gelände der berufsbil-denden Schulen (BBS) in Lüchow aus. Bereits zum siebten Mal öffnete die Schule im Rahmen eines Adventmarktes ihre Türen.
Bei Hexenpunsch, Waffeln, Bratwürsten, selbstgebackenen Plätzchen und vielem mehr verkauften die Schülerinnen und Schüler aus dem ersten Lehrjahr der Berufsfachschule Hauswirtschaft ihren Weihnachtsschmuck. Auf dem sehr gut besuchten Markt, der traditionell immer am letzten Mittwoch vor dem ersten Advent veranstaltet wird, war schon gegen 10 Uhr der größte Teil der Adventsgestecke und -kränze verkauft. "Die Besucher waren schon eine halbe Stunde vor der Öffnungszeit da, und unsere Schüler kommen mit dem Anfertigen der Bestellungen gar nicht hinterher", erzählte Gudrun von Hofe, eine der Lehrerinnen für die Fachpraxis. Neben den Gestecken gab es noch allerlei weitere Weihnachtsdekoration zu bestaunen und zu kaufen: unter anderem selbst gemachte Weih-nachtskarten, Heusterne und -monde, Holznikoläuse und natürlich viele Leckereien, wie selbst gemachte Marme-lade und weihnachtlich verpackte Plätzchen. Wem es draußen bei Punsch und Bratwurst nicht gemütlich genug war, den lud in einer der Klassen ein heimelig gestaltetes Cafe zum Verweilen ein. Dort gab es ebenfalls selbstgebackenen Kuchen und Getränke. "Wir sind sehr dankbar, dass die Schüler des Berufsvorbereitungsjahres erstmalig das Cafe organisiert haben", berichtete Gudrun von Hofe.

Begehrt beim Markt der Hauswirtschaftsschule: Adventsgestecke und -kränze Aufnahme: A.Beckmann



18.06.2002

Auf den Weg gebracht

Abschlussfeier an den Berufsbildenden Schulen in Lüchow


Aufn.: Ch. Beyer

by Lüchow. Die Lüchower Berufsbildenden Schulen haben zum Ende des Schuljahres 117 Absolventinnen und Absolventen mit unterschiedlichen Schulabschlüssen in einer Feierstunde am Sonnabend verabschiedet.
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen hätten damit einen ersten wichtigen Schritt ins berufliche und gesellschaftliche Leben getan, sagte Oberstudiendirektor Raimund Grote. Ein Beruf sei ein zentrales Ordnung stiftendes Element in der Gesellschaft, es stabilisiere die soziale Ordnung, legitimiere und zementiere zugleich aber auch soziale Ungleichheit. Allerdings sei die Welt unsicherer geworden, einst Gelerntes rei-che nicht mehr für ein Leben aus. Veränderung sei zum Normalzustand geworden, Wandel zur Konstanten. "Die Schule hat Sie auf den Weg gebracht, zu Ende gehen müssen Sie ihn allein", sagte Grote. Mit Zukunftsbejahung, Lernbereitschaft und Mitmenschlichkeit sei dieser Weg aber leichter zu bewerkstelligen.
Michael Alshut, Absolvent der Fachoberschule Wirtschaft, hielt Rückblick auf seine Zeit an der BBS, de-ren Bänke er nach einer Berufsausbildung wieder gedrückt hatte, um beruflich weiterzukommen. Alshut erinnerte an den 11. September: In solche Situationen werde einem bewusst, "dass wir alle enger zusam-menrücken müssen". Für das Berufsleben bedeute dies, im Team zu arbeiten, Zeit sinnvoll zu nutzen, und die. Zeichen der Zeit zu erkennen. Wer dies tue, werde keine Probleme haben, das schnelle Tempo der Welt mitzubestimmen, meinte Alshut.
Auf die historischen Ereignisse des vergangenen Jahres ging auch Henner Matull, Mitglied im Kollegium der Berufsbildenden Schulen, in seiner Rede ein und appellierte an die Verantwortung eines jeden. "Wie gehen wir mit Schüler um, die einen Abschluss nicht geschafft haben?" fragte er etwa in den Raum. Das Tun und Lassen eines jeden Menschen habe Folgen für andere. Und gerade deshalb sollte man sich auch mit schwierigen Themen wie etwa der Gentechnik auseinander setzen, um auch in diesem Bereich die Gestaltung der Zukunft nicht anderen zu überlassen.
Glückwünsche für die Absolventinnen und Absolventen gab es in dieser Feierstunde auch vom SPD-Landtagsabgeordneten Klaus-Peter Dehde, vom Ersten Kreisrat Martin Schultz, von Lüchows stellvertretenden Bürgermeisterin Karin Bertholdes-Sandrock, vom Schulausschussvorsitzenden Wolfgang Busse und von der Elternratsvorsitzenden Lucia Helmecke.
Grote zeichnete zehn Schülerinnen und Schüler als die jeweils Besten ihres Bildungsganges mit einem Buch aus und zwar Moritz Nisblé, Edna Drosin, Daniel Röhrs, Michael Alshut, Anja Lühmann, Hinrich Schramm, Christian Rußmann, Nastassja Schulte, Elisabeth Kahle und Ulrich Ueberham. Edna Drosin und Stefanie Meyer erhielten außerdem ein Buch und einen Büchergutschein der Nicolas-Born-Stiftung für hervorragende Leistungen im Fach Deutsch.
Viel Applaus gab es für die vier, die beeindruckend für die Musik dieser Abschlussfeier sorgten: für Lea Thießel und Ana-Maria Kohler, Gesang, Roman Behrens, Klavier und Jens-Peter Mertens, Gitarre.


14.06.2002

Zukunftssicher

Altenpfleger beenden Ausbildung

lr Lüchow. Nach dreijähriger Fachausbildung haben 18 Altenpfleger- und Altenpflegerinnen jetzt ihre Ausbildung erfolgreich beendet. In einer kleinen Feierstunde überreichte der Schulleiter der Berufsbilden-den Schulen in. Lüchow, Raimund Grote, die Urkunden. Besonders ausgezeichnet wurde Mirko Waldt von der VITA GmbH Salzwedel als Bester dieses Jahrgangs. Wie zukunftssicher dieser anspruchsvolle Beruf ist, zeigt sich daran, dass fast alle bereits einen festen Arbeitsplatz haben. …



07.06.2002

Gegen das Beschimpfen und Mobben

Berufsbildende Schulen wollen »Schule ohne Rassismus» werden

by Lüchow. »Schule ohne Rassismus»: Auch die Lüchower Berufsschule (BBS) bewirbt sich um diese Anerkennung. Seit einigen Wochen sammelt eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern Unterschriften, mit denen sich Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Angestellte der Schule verpflichten, die Regeln für eine Schule ohne Rassismus einzuhalten.
Sie verpflichten sich beispielsweise, alle Formen und Äußerungen rassistischer und diskriminierender Art zu vermeiden und zu verhindern.
Davon gibt es bislang jedenfalls noch mehr als genug, berichten Freya, Kristin, Sebastian, Amadeus, Marco und Ansgar. Da werden Mitschüler mit »Du schwule Sau» oder »Du bist ja behindert» beschimpft, ausländische Mitschüler mit »he, Ausländer» angerufen. Wer sich nicht die angesagten Klamotten leisten kann, wird gehänselt. Alles was anders ist, scheint eine Bedrohung zu sein, berichtet auch Karin Ludwig-Brauer, die Schulpastorin, die das Projekt mitangeschoben hat.
Mobbing sei üblich, sagen die Schüler. Gemobbt werde auch während des Unterrichts, und nach den Erfahrungen der Schüler bekommen es die Lehrer nicht mit und wollen es wohl auch nicht mitkriegen.
Einige aus der Gruppe haben erlebt, dass man dagegen vorgehen kann, dass man die mit der großen Klappe, die andere, meist Schwächere niedermachen und dabei viele Fans haben, auch bremsen kann: »Wenn einer aufsteht und die Meinung sagt, hat es mit einem Schlag alles verändert.»
Dazu kommen dann noch die »alltäglichen Pöbeleien der Nazis». Einige aus der BBS-Gruppe haben direkte Gewalterfahrungen mit Rechten gemacht, wünschen sich, dass ihre Mitschüler »offen gegen die Faschos angehen» statt um sie, wie so oft, herumzustehen. Man muss sich damit auseinander setzen, sagen die Mitglieder der Projektgruppe und sammeln Unterschriften. Die Resonanz ist durchweg positiv, Ablehnungen die Ausnahme. Durch die Gespräche mit anderen Schüler über dieses Thema seien immer wieder neue Beispiele verdeckten oder offenen Rassismus oder Diskrimierung bekannt geworden. Viele Mitschüler bekommen offensichtlich jetzt erst mit, dass es auch andere an ihrer Schule gibt, die bestimmte Dinge nicht hinnehmen und sich wehren wollen.
Zu den Regeln einer Schule ohne Rassismus gehört auch, dass jährlich wiederkehrende Projekttage zur Überwindung von Gewalt und Rassismus organisiert werden. Die Gruppe plant als nächstes ein »Fest der Kulturen», und hofft, dass sich noch mehr Schülerinnen und Schüler anschließen. Einige von ihnen fahren am Sonnabend nach Lüneburg, wo es ab 16 Uhr im Clamartpark ein Konzert mit verschiedenen Bands unter dem Motto »Musik gegen Rassismus» gibt.

19.04.2002

Schlüsselrolle für Qualifikation

Berufsbildende Schule feiert 150-jähriges Jubiläum

dm Lüchow. Als der Dannenberger Magistrat am 11. April 1852 beschloss, eine Sonntagsschule für Handwerkslehrlinge zu gründen, da dachten die Stadtväter wohl nicht darin, dass dies der Anfang einer jetzt 150-jährigen Erfolgsgeschichte sein würde.
Dass die Erwartungen an das berufsbildende Schul- wesen in Lüchow-Dannenberg aber heutzutage ungleich größer und auch viel schwerer zu erfüllen sind als damals, das wurde gestern Vormittag bei der Jubiläumsfeier in der Aula der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow deutlich. Die große Bedeutung der BBS für den Landkreis Lüchow-Dannenberg wurde durch die Zahl der Gäste aus öffentlichem Leben, Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Nachbarschulen dokumentiert, die Glückwünsche, Grüße und Geschenke zur Jubiläumsfeier mitbrachten.
Der Berufsbildung wird neben der Allgemeinbildung und der betrieblichen Ausbildung heute eine Schlüsselrolle für die Qualifikation von jungen Menschen zugedacht und damit auch für die wirtschaftliche Entwick-lung der Region. Allerdings scheint die berufliche Bildung - nicht nur in Lüchow-Dannenberg - wegen des enormen Fortschritts beispielsweise in der Kommunikationstechnologie an einem Scheideweg angekommen zu. Das machten die Appelle, Aufrufe, Analysen und guten Wünsche der Gäste in ihren Grußworten deutlich.
Vor 150 Jahren sollten die jungen Menschen lernen, besser zu lesen, zu rechnen und zu schreiben, erinnerte BBS-Leiter Raimund Grote. Dieses Ziel gebe es zwar auch heute noch für die BBS, aber durch den ständigen und immer schnelleren Wandel in der Berufswelt und der Gesellschaft seien die Anforderungen an das berufsbildende Schulwesen enorm gewachsen. Diese Entwicklung kann man an den zahlreichen neuen Schulformen nachvollziehen, die seit einigen Jahren in Lüchow zusammengefasst sind.

Landrat Dieter Aschbrenner stellte die Bedeutung der BBS für die Region heraus: "Das Potenzial Lüchow-Dannenbergs sind qualifizierte Fachkräfte."Er rief das BBS-Kollegium auf, weiterhin Höchstleistungen bei der Qualifizierung der jungen Leute zu erbringen. Lüchows stellvertretende Bürgermeisterin Karin Bertholdes-Sandrock wünschte dafür ausreichende personelle, finanzielle und sachliche Ausstattung der BBS. Den Optimismus, dass das auch künftig so sein wird, nährte der zuständige Abteilungsdirektor von der Bezirksregierung, Bernd Hufenreuter: "Das Land hat kein Interesse, das Bildungsangebot in Lüchow zu verringern."

Hans-Georg Lütke, der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, mahnte ein Umdenken in der Bildungspolitik an: "Leistungsanspruch und Autorität dürfen kein Unwörter sein."Die BBS könne angesichts der komplizierter werdenden Berufswelt nur bestehen, wenn die Lehrkräfte ständig weitergebildet werden.

Bei der Jubiläumsfeier ging es aber nicht nur um Bildung und Beruf. Lehrkräfte und Schüler setzen auch künstlerische und andere amüsante Akzente. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte erfreuten mit Gesang und anderer Musik, die Theater-AG mit einem Sketch über Schulprobleme. Mit einem satirischen Dialog mit Zitaten berühmter Männer zur Bildung sorgten die Lehrer Knut Tinius und Jochen Hanspach unter Einsatz modernster Präsentationstechnik für Lacher. Und auf den Fluren im BBS-Gebäude wurde die Entwicklung mit Ausstellungen von musealem Schulmaterial dargestellt.

An der Außenwand des BBS-Gebäudes prangt nun ein neues farbiges Logo, das künftige Generationen von Schülern und Lehrern an das 150-jährige Jubiläum erinnern wird. Ein besonderes Erinnerungsgeschenk erhielt die BBS von den am weitesten angereisten Gästen. Roman Ostrowski, der Leiter der polnischen Partnerschule in Objerzierzu, überreichte Grote einen extra für das Schuljubiläum hergestellten Glaspokal.