Aktuelles und Presse

19.12.2005

„Umweltflagge“ für BBS

Für „nachhaltige Verbesserung der Schulumwelt“ ausgezeichnet

lr Lüchow. Die Berufsbildenden Schulen Lüchow (BBS) sind kürzlich in Verden/Aller nun schon zum zweiten Mal für ihr „besonderes Engagement zur nachhaltigen Verbesserung der Schulumwelt“ und das internationale Engagement mit dem Titel „Umweltschule in Europa - Internationale Agendaschule“ ausgezeichnet worden. Dieser Titel wird rückwirkend für geleistete Arbeit an der Schule für den Projektzeitraum 2003 bis 2005 verliehen.

Auf der Abschlussveranstaltung der Aktion „Umweltschule in Europa“ präsentierten die ausgezeichneten Schulen ihre Projekte. Diese reichten von Anlegen eines Biotops über die Verarbeitung und Vermarktung von Äpfeln einer Streuobstwiese, einer Schülerfirma, die umweltfreundliches Arbeits- und Schreibmaterial verkauft, über Altpapiersammlungen bis hin zu unterschiedlichsten Energiesparmaßnahmen und den Bau von Solaranlagen um nur einige zu nennen.

Bei dem Festakt zur Verleihung der Auszeichnungen stellte Andreas Markruth, Referent des Niedersächsischen Kultusministeriums, in seinem Grußwort die Notwendigkeit einer „umweltbezogenen nachhaltigen Bildungsarbeit“ auch im internationalen Maßstab als unverzichtbaren Bestandteil der Arbeit in Schulen heraus. Hermann Schulze von der Landesschulbehörde ging besonders auf das starke Engagement der niedersächsischen Schulen ein. Von etwa 500 Schulen, die sich deutschlandweit an der Aktion „Umweltschule in Europa“ beteiligen haben, kamen rund 260 aus Niedersachsen. Die Berufsbildenden Schulen Lüchow wurden für ihr Beleuchtungsprojekt „Lichtblitz“ und für das Photovoltaikprojekt „Sonnenkreis“ in Verbindung mit ihrem internationalen Engagement mit polnischen und französischen Schulen ausgezeichnet. Für letzteres waren die Berufsschullehrer Hans-Joachim Trumpf und Jürgen Sprockhoff verantwortlich. Projektleiter Ingo Schroedel nahm stellvertretend für seine Kollegen und Kolleginnen als sichtbares Zeichen des Engagements der BBS Lüchow die Umweltflagge „Umweltschule in Europa 2003 -2005“ und die dazugehörenden Urkunden entgegen. Als sichtbares Zeichen des Engagements der BBS wurde nun vor dem Schulgebäude in der Amtsfreiheit in Lüchow die alte Umweltflagge eingeholt und die neue aufgezogen.

11.12.2005 (General Anzeiger)

Märchenhafte Frisuren

12. Ideenwettbewerb der Berufsschulklassen: BBS Lüchow dabei

Lüchow (jha). Es wurde „nur" der zwölfte und der einundzwanzigste Platz für die hoffnungsfroh nach Hannover gestarteten fünf Friseurauszubildenden des zweiten Lehrjahres. Die Fünf stellten sich im 12. Ideenwettbewerb der Berufsschulklassen den über 70 Mitbewerbern aus ganz Niedersachsen. Erstmalig nahm auch eine Berufsschulklasse aus Schleswig-Holstein teil. Der jährlich ausgetragene Kreativwettbewerb hatte dieses Jahr das Thema „Märchenhafte Frisuren". Es sollten dazu die Merkmale einer klassischen Märchengestalt benutzt werden, um sie in eine „Frisur" umzuarbeiten. Erlaubt waren alle Materialien, außer Haare.

Christin Staack, sie gestaltete ein „Dornröschen aus dem Wendland", war sich mit ihren Mitstreiterinnen Kristin Treyse und Johanna Künzler einig, gelohnt hat es sich dennoch. Klassenlehrer Jochen Hanspach zeigte sich mit der Platzierung zufrieden: „Nur die Hälfte der eingereichten Arbeiten kam überhaupt in die Punktewertung. Auch wenn es nicht zu einem Spitzenplatz gereicht hat, dazu war die Konkurrenz zu stark, sind diese vorderen Platzierungen ein Erfolg. Zu erleben, dass auch Kreativität Arbeit ist, ist eine gute Erfahrung für den weiteren Weg der Fünf in ihrem beruflichen Werdegang im Friseurhandwerk." Nelly Mainik und Galina Schumtschenko („Die mechanische Nachtigall") versprachen: „Das nächste Mal sind wir noch besser. Jetzt wissen wir, wo wir hin wollen."

Mit einer Überraschung endete übrigens der diesjährige Wettbewerb. Die ersten drei Plätze gingen an die Berufsschule aus Rendsburg (Schleswig-Holstein), die erstmals teilgenommen hatte.

09.12.2005

"Er hat uns Worte gegeben..."

Auszeichnungen im Nicolas Born-Schülerwettbewerb im Künstlerhof Schreyahn

kh Lüchow. Thordes Herbst vom Gymnasium Lüchow ist die Siegerin im Schülerwettbewerb der Nicolas-Born-Stiftung. Die aus Nienwalde stammende angehende Abiturientin hatte wie 70 andere Schüler am Wettbewerb teilgenommen, der unter dem Thema „Gras stürzt, die Gärten stürzen. Nicolas Born - der Dichter in seiner Wahlheimat“ stand. Die Teilnehmer ab Klassenstufe 10 waren gebeten, sich einzeln oder in der Klasse mit dem Schriftsteller und seinen Gedichten „entsorgt“ und „ein paar Notizen aus dem Elbholz“ auseinander zu setzen.
Auf den 1. Platz, prämiert mit 400 Euro, setzte die Jury Thordes Herbsts Beitrag unter dem Titel „Sind Tatsachen nicht quälend langweilig? / oder / Ein Ausflug in die Phantasie in gestreiften Kniestrümpfen“. Den Juroren war schnell klar, dass hier ein glänzend geschriebener und gut durchdachter Text vorliegt. Ein Juror sagte: „Fast ein echter Born“, ein anderer sprach von „Seelenverwandtschaft“, die „das Herz öffnet“.
Thordes Herbst hat sich mit Nicolas Born, aber auch mit sich selbst auseinander gesetzt. In einer gekonnten Mischung aus eigenen Gedichten und ergänzenden Kommentaren gelingen ihr großartige Passagen verdichteter Sprache. Eine Textprobe: „Unterwegs im Herbst. Grell stürmt es mir entgegen, / nimmt mich in seinen Reigen auf.“ Dazu gehört auch der Mut, die eigene Person und ihre inständigen Fragen an die Welt offen darzulegen.

Bei Platz 2 (200 Euro) entschied sich die Jury für die gesammelten Beiträge der Wirtschaftsfachschule für Realschulabgänger (WR 1) in Lüchow. Begleitet vom Lehrer Peter Schlett entstanden Wortspiel-Gedichte, eine Laudatio auf Nicolas Born, biografische Texte zum Leben und Sterben des Autors - immer gut recherchiert, und in gelungener graphischer Gestaltung.

Gleichrangig auf Platz 3 (je 100 Euro) wurden die beiden Beiträge aus der Elbmarsch-Schule Dannenberg gesetzt. Die Klassen 10 a und 10 b haben mit den Lehrerinnen Jutta Siehl und Eva Gartmann Gedichte vom kurzen Dreizeiler bis zur Schilderung der Elbmarschlandschaft geschrieben und so dem Namen ihrer Schule alle Ehre gemacht.
Die 15 Schülerinnen und Schüler des Deutsch-Grundkurses am Wirtschaftsgymnasiums Lüchow mit ihrem Lehrer Nikolaus Rahlf wurden mit einem 4 Platz (50 Euro) ausgezeichnet. Der Kurs hatte eine Wanderung durchs Elbholz gemacht, diesen Tag protokolliert, Gedichte dazu geschrieben, eine Fotocollage gestaltet und ein Video gedreht. Um die besondere Qualität einzelner Beiträge innerhalb der Gruppenarbeit erkennen zu lassen, hat die Jury zusätzlich 11 Büchergutscheine vergeben.
Axel Kahrs vom Vorstand der Nicolas-Born-Stiftung sagte bei seiner Begrüßung der Gewinner, dass sie sicherlich „rote Ohren“ in der Jury-Sitzung bekommen hätten. Denn die Juroren lobten die intensive Beschäftigung der Schüler mit dem Thema, die Eigenständigkeit, das sprachliche Niveau (ein Jury-Mitglied: „Das Wort „geil“ taucht nirgendwo auf“). Man freute sich darüber, dass die jungen Menschen vor Ort, also im Eibholz oder in der Dannenberger Marsch, neu lesen, sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen lernten - durch ein Born-Gedicht. Und auch die Tatsache, dass sie Teile ihres eigenen Lebens einbrachten, auf Natur, Umweltschutz, den Gorlebenprotest, die drohende Arbeitslosigkeit und die drückenden Zukunftsängste eingingen, wurde von der Jury gewürdigt. Sie umfasste die Schriftsteller Heinz Kattner und Walter Aue, Dagmar Schulz, die Kulturreferentin der Kreisverwaltung, den Fotografen Otto Kiehn und den Schauspieler Wolfram Weniger.
Das Preisgeld stammt zu gleichen Teilen von der Nicolas Born-Stiftung und der Kreissparkasse, deren Vorstandsvor­sitzender Günter Morisse zu erkennen gab, dass er der Förderung eines erneuten Wettbewerbs positiv gegenübersteht. Die eigenen Erkenntnisse, zu denen die jungen Menschen gelangten, fassten Adrian Müller und Patrick Johnke von der BBS-Lüchow in ihrer Laudatio auf Born zusammen: „Er hat uns also Worte geben, wo wir vorher keine hatten.“

20.10.2005

Verborgene Technik wird nun sichtbar

Schweres „Lehrstück“ - Die Berufsbildenden Schulen Lüchow freuen sich über eine neue Audi-A6-Rohkarosse

lr Lüchow. Mit ihren stolzen 280 Kilo ist die Rohkarosse eines aktuellen Audi A6 Avant nicht nur das schwerste, sondern auch das größte „Lehrstück“, mit dem die Ausbildung im Kfz-Handwerk an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow verbessert werden soll. Möglich wurde dies durch die Zusammenarbeit mit Andreas Schmidt und Christian Sagehorn vom Autohaus Belling & Schmidt.

Schmidt organisierte den Transport vom Audi-Werk in Neckarsulm nach Lüchow. Damit die Karosse bewegt werden kann bekommt sie in den nächsten Tagen Achsen eingebaut, die die Autoverwertung Marcus Boick aus Lüchow den BBS Lüchow zur Verfügung stellt. Bei der Übergabe betonte Schulleiter Raimund Grote: „Ohne die Unterstützung der regionalen Wirtschaft wäre es nicht möglich gewesen, dieses moderne Exponat an unsere Schule zu holen.“ Begeistert zeigte sich Grote von der Tatsache, dass es nun möglich wird „hinter die Kulissen einer modernen Karosserie zu schauen. Normalerweise Verborgenes kann nun gezeigt werden“.

Von dem Geschenk profitieren viele Bereiche der BBS Lüchow: Die angehenden Kfz-Mechatroniker bekommen nun aktuelle Karosserietechnik vorgeführt, wie Sicherheitstechnik und Korrosionsschutz in jenem Bereich eines Autos. Auch die Schüler der Berufsfachschule Feinwerktechnik und die des Fachgymnasiums Technik haben nun die Möglichkeit, die technischen Besonderheiten einer aktuellen Autokarosserie kennen zu lernen.

10.10.2005

Fachschule für Friseur-Azubis

Berufsbildende Schulen wollen ihr Angebot erweitern - Informationstag zeigte breites Bildungsspektrum

ür Lüchow. Das Kollegium der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow ist es gewohnt: Ständig müssen sich die 100 Lehrerinnen und Lehrer neuen Entwicklungen anpassen und auf aktuelle Veränderungen auf dem Ausbildungsmarkt mit attraktiven Bildungsangeboten reagieren. Jüngste Beispiele: die einjährige Berufsfachschule im Nahrungsmittelhandwerk mit den Schwerpunkten Bäckerei und Fleischerei, die nach den Sommerferien im August gestartet ist, sowie die geplante Berufsfachschule Friseurtechnik, die - wenn es nach dem Wunsch der Lehrkräfte und der Friseurbetriebe geht - zum Beginn des Schuljahres 2006/2007 eingeführt werden soll.

Dieses Vorhaben stellte BBS-Schulleiter Raimund Grote seinen Gästen aus Politik, Handwerk und benachbarten Schulen während des öffentlichen Berufsinformationstages am Sonnabend im Schulgebäude an der Amtsfreiheit vor. BBS und Handwerk reagieren damit auf zurückgehende Lehrlingszahlen und wollen mit einem interessanten Angebot diesen Trend umkehren. Das Konzept hat sich in anderen Bereichen, zum Beispiel in der Kfz-Technik, wo sich die Zahl der Azubis verdoppelt hat, bewährt: Die künftigen Friseure besuchen in ihrem ersten Ausbildungsjahr die Berufsfachschule, erhalten in dem Unterricht eine praktische und theoretische Grundqualifikation und absolvieren wöchentlich einen Praktikumstag in einem Betrieb, wo sie nach ihrem Können in den Service eingegliedert werden.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Die jungen Leute können sich bewähren, und ihr Meister kann ihre Fähigkeiten besser einschätzen, so dass die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, für die Jugendlichen steigt, stellte Grote heraus. Dass durch dieses neue Angebot keine zusätzlichen Kosten für den Schulträger, den Landkreis, entstehen, ließ Grote nicht unerwähnt, und Eberhard von Plato, Vorsitzender des Schulausschusses, hörte das gern.

Mit den Berufsfachschulen verfolgt die BBS - wie mit ihren anderen vielfältigen Bildungsangeboten - das Ziel, das Ausbildungsplatzangebot der Wirtschaft zu ergänzen. Rund 1500 Schülerinnen und Schüler nutzen gegenwärtig die Angebote der BBS, allgemeine Schulabschlüsse, wie den Haupt- oder Realschulabschluss, zu erwerben, die technische und wirtschaftliche Fach- und Hochschulreife zu erlangen oder berufliche Abschlüsse zu erlangen. Die enge Zusammenarbeit mit den Betrieben des Landkreises ist dem Kollegium wichtig, unterstrich Grote, die Einflussnahme von Handwerk und Handel auf die Ausbildung ist ausdrücklich erwünscht. Dadurch könne gewährleistet werden, das gesamte Bildungsangebot an die sich fortwährend wandelnden Bedingungen anzugleichen. Die breit gefächerte Palette der Bildungsangebote präsentierte die Schule auch in ihrem Standort an der Königsberger Straße, wo sich das Ernährungsgewerbe, die Land- und Hauswirtschaft sowie die verschiedenen Pflegeberufe präsentierten.


07.10.2005

Großes Bildungsangebot

Berufsinformationstag in den BBS Lüchow - Neue Ausbildungskonzepte werden vorgestellt

jhp Lüchow. Lebhafter als sonst geht es schon seit Tagen hinter den Türen der Klassenräume und Werkstätten der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow zu. Schüler und Schülerinnen bereiten sich mit ihren Lehrkräften auf den dritten Berufsinformationstag am morgigen Sonnabend vor.
Wenn sich um 8.30 Uhr die Tore der BBS in der Königsberger Straße und in der Amtsfreiheit öffnen, können sich zukünftige Schüler und Schülerinnen und deren Eltern, Lehrkräfte der allgemein bildenden Schulen, Ausbilder, Betriebe und Gäste einen Einblick in das umfangreiche Bildungsangebot der BBS Lüchow verschaffen.
Die verschiedenen Ausbildungsberufe und vollzeitschulischen Bildungsangebote haben sich auf ihre Besucher vorbereitet. In der Königsberger Straße präsentieren sich das Ernährungsgewerbe, die Land- und Hauswirtschaft und die verschiedenen Pflegeberufe. In der Amtfreiheit erwarten der gewerblich-technische und kaufmännische Bereich interessierte Gäste. Durch zusätzliche Beratungsangebote unterstützen Vertreter der hiesigen Wirtschaft den Berufsinformationstag der BBS Lüchow.
„Wichtig ist uns“, unterstreicht der Schulleiter der BBS, Raimund Grote, „dass wir unser großes Bildungsangebot transparent machen. Wir wollen nicht nur über die Möglichkeiten informieren, allgemeine Schulabschlüsse zu erwerben wie den Haupt- und Realschulabschluss, die technische und wirtschaftliche Fach- und Hochschulreife, sondern vor allem auch über die unterschiedlichen beruflichen Bildungsgänge und berufliche Abschlüsse.“ In enger Zusammenarbeit mit den Betrieben des Landkreises sei aktuell mit den einjährigen Berufsfachschulen ein neues Ausbildungskonzept geschaffen worden. In enger Verzahnung zwischen Schule und den Betrieben wurden für die Fahrzeugtechnik/Mechatronik, die Feinwerktechnik/Industriemechanik und das Nahrungsmittelhandwerk Berufsfachschulen eingerichtet, die den Jugendlichen den Weg zu einem Ausbildungsplatz und den Betrieben die Entscheidung für eine Ausbildung erleichtern sollen. „Zum Schuljahr 2006 bereiten wir die Einführung der Berufsfachschule Friseurtechnik vor“, kündigt Grote an und fährt fort: „Dieses gesamte Bildungsangebot mit unseren Partnern in Wirtschaft und Politik an die sich fortwährend wandelnden Bedingungen anzugleichen, ist eine ständige Herausforderung, die wir unserer Jugend und Gesellschaft für und über den Landkreis hinaus schuldig sind.“ Und so entstehen überall Informationstafeln zu den verschiedenen beruflichen Bildungsangeboten, Dokumentationen über Unterrichtprojekte, werden Arbeitsproben und Werkstätten vorbereitet, warten Angebote, die morgen zum Mitmachen und Ausprobieren einladen.


19.07.2005

Immer mit Einsatz

BBS Lüchow: Helmut Soop in den Ruhestand verabschiedet

lr Lüchow. Nach 29 Jahren im Schuldienst - die er sämtlich an den Berufsbildenden Schulen in Lüchow verbracht hat - ist Studiendirektor Helmut Soop aus Neu Darchau in den Ruhestand verabschiedet worden. In einer Feierstunde mit Kollegen und Gästen würdigte Schulleiter Raimund Grote das Schaffen und die Persönlichkeit seines Kollegen.

Der Diplomvolkswirt kam 1976 als nebenberufliche Lehrkraft an die BBS Lüchow, 21 Jahre war er Abteilungsleiter der Kaufmännischen Abteilung. In diese Zeit fiel die Umstrukturierung seiner Abteilung, die vom Rückgang der Zahl der Auszubildenden und vom Ausbau der vollschulischen Einrichtungen geprägt war. Zahlreiche Schulformen wurden durch ihn in Zusammenarbeit mit seinen Kolleginnen und Kollegen eingerichtet.

Schulleiter Raimund Grote erinnerte an das Ende des Schuljahres 1993/94, als die BBS Lüchow erstmals in ihrer Geschichte die allgemeine Hochschulreife vergab. Helmut Soop habe all die Jahre engagierten Einsatz gezeigt, sei in seiner Aufgabe vollkommen aufgegangen. „Sie haben sich um diese Schule verdient gemacht" betonte Grote und ergänzte, dass die Zusammenarbeit mit Soop stets von großer Verlässlichkeit geprägt war.

Der stellvertretende Schulleiter der BBS Lüchow, Bernhard Lecour, beschrieb Helmut Soop in seinem Redebeitrag als einen Kollegen, der „stetig in seiner Arbeit, verlässlich in der Vereinbarung, vertrauensvoll im Gespräch und immer treu seinem eigenen Wertesystem folgend war."

Als Vertreter des Landkreises erinnerte Gero Gnade, Leiter des Fachdienstes Schulen, an die Aktivitäten Soops im Kreistag, wo er im Kreisschulausschuss sein Wirken für die Lüchower Berufsbildenden Schulen fortsetzte.

Aufnahme: J. Hanspach

18.07.2005

Praxisunterricht im Museum

Schüler der Lüchower BBS helfen Rundlingsmuseum Lübeln mit tatkräftiger Arbeit

rg Lübeln. „Es ist ein Geben und Nehmen“, beschreibt Kai-Michael Timm, der Klassenlehrer der Bauabteilung der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow, die Partnerschaft seiner Schule mit dem Rundlingsmuseum Wendlandhof in Lübeln. Eine Aussage, die Norbert Distler, der Vorsitzende des Museumsvereins, nur bestätigen kann: „Den Schülern macht es Spaß hier bei uns im Museum praktische Arbeit zu leisten.

Und wir profitieren von dem Know-how und der Arbeitskraft der jungen Leute.“ Und das ist nicht zu übersehen: Auf Schritt und Tritt trifft man im Rundlingsmuseum auf die Spuren der Arbeit der BBS-Schüler. Ein Wasserrad, das die Schüler gebaut haben, dreht sich am Bach, den Brunnen haben sie instand gesetzt, Wege angelegt, Brüstungen und Treppen eingebaut und dem Klohäuschen ein neues Fundament verpasst. Besonders stolz jedoch sind alle Beteiligten auf das jüngste Projekt: das neue Trachtenhaus, in das die 28 BBS-Schüler mehr als sechs Wochen Arbeit gesteckt haben. „Sie haben das Fachwerk des ehemaligen Handwerkerhauses renoviert und die gesamte Innenverschalung gemacht“, lobte Norbert Distler die Arbeit der Schüler. Und auch für die Zukunft hofft er auf die Hilfe der Schule. „Wir wollen eine zweite Wagenremise für die vielen Gerätschaften errichten, und auch einen Geflügelturm und eine Brücke, die den Hof mit einer angrenzenden Wiese verbindet“, schwärmt Distler. Arbeiten, auf die sich Klassenlehrer Kai-Michael Timm schon freut: „Wir legen es immer so, dass die Tätigkeiten hier im Museum in die jeweiligen Lernfelder der Schüler passen.“ So hätten beide etwas davon, betont er ausdrücklich, denn praktische Arbeit gehe halt leichter von der Hand als bloße Theorie. Für den Museumsbetrieb sei die Partnerschaft mit der Schule ein nicht mehr wegzudenkender Vorteil geworden, weiß auch Norbert Distler. „Ohne die Schüler hätten wir viele Projekte nicht verwirklichen können“, lobt er das Engagement der jungen Handwerker.


13.07.2005

Gute Stimmung

BBS-Altenpflegeschule bat zum Senioren-Sommerfest

rg Lüchow. Das Wetter war wenig sommerlich beim Senioren-Sommerfest der Altenpflegeschule der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow: Regen und immer wieder Regen. Doch der guten Stimmung unter den rund 90 Gästen und ihren Gastgebern tat das keinen Abbruch, schließlich hatten die Schülerinnen und Schüler vorgesorgt und angesichts der Wetterprognosen auf dem Schulhof ein großes Zelt aufgestellt.

In ihm wurde den Seniorinnen und Senioren so manches geboten: Kaffee und Kuchen, eine nicht ganz ernst gemeinte Hut-Modenschau, ein Auftritt der Kindertanzgruppe der " Överpetters", ein Streichelzoo und Gesangseinlagen, die bei den Zuhörerinnen und Zuhörern gut ankamen.

Sportliches hatten die Schülerinnen und Schüler der Altenpflegeschule im Inneren des Berufsschulgebäudes vorbereitet - Dosenwerfen und Kegeln. Auch diese Aktivitäten fanden bei den älteren Herrschaften großen Zuspruch, zumal es für die Teilnahme eine Urkunde gab.

Die Fachlehrer der Altenpflegeschule, Karin Hanspach, Jana Scheller-Strohbach und Matthias Bressem, zeigten sich nach der Veranstaltung hochzufrieden mit ihren Schülern, die das Event in wochenlanger Arbeit eigenständig vorbereitet und geplant hatten. "Altenpflege ist mehr als nur die Versorgung des Körpers - Altenpflege umfasst den ganzen Menschen", betonte Matthias Bressem. Er bedankte sich nach dem Sommerfest bei allen Vereinen, Firmen und Privatleuten, die die Veranstaltung durch ihre Unterstützung erst möglich gemacht hatten.

09.07.2005

Viel Arbeit und Zeit investiert

BBS Lüchow: In feierlichem Rahmen 102 Schulabgänger verabschiedet - Bücher für die Klassenbesten

ab Lüchow. Als am Donnerstag in der Aula der Lüchower Berufsbildenden Schulen (BBS) die 94 Absolventinnen und Absolventen mehrerer Fachschul- und Berufsfachschul-Klassen verabschiedet wurden, reichte der Raum für alle Anwesenden gerade so aus. Am gestrigen Freitag aber war es noch beengter: Vor der Abschlussfeier für die 102 Abiturientinnen und Abiturienten der Fachgymnasien Technik und Wirtschaft und die Absolventinnen und Absolventen der Fachoberschulen Technik und Wirtschaft mussten zusätzlich Stühle herbeigeschafft werden.

Der würdige Rahmen litt darunter freilich nicht. Die meisten der zu verabschiedenden Schülerinnen und Schüler hätten in den von ihnen erzielten Erfolg viel Arbeit und Zeit investiert, stellte BBS-Leiter Raimund Grote anerkennend fest und fragte gleichzeitig: „Warum haben Sie diese Belastung auf sich genommen? Aus Lust am Lernen?“ In einer Zeitung hatte Grote die Überschrift „Erkenntnis macht Lust, Lernen ist sexy“ gelesen; doch habe sich diese Sehweise noch nicht bei allen Schülerinnen und Schülern herumgesprochen. Der Schulleiter zitierte Francis Bacon: „Wissen ist Macht.“

„Gibt es noch andere Gründe, Wissen zu suchen, sich zu bilden?“, so lautete Raimund Grotes nächste Frage. Sei es der Wunsch, sich selbst zu vervollkommnen oder sich durch einen höheren Bildungsabschluss ein höheres berufliches Niveau zu erschließen? Aber vielleicht folge man ja nur dem Familienrat, frei nach Wilhelm Busch: „Also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss.“ Bildung habe schon immer einen hohen Stellenwert gehabt, so Grote. Bildung sei ein bedeutender Standortfaktor, wenn nicht der wichtigste. „Wir befinden uns auf dem Weg in die Wissensgesellschaft“, machte der Schulleiter deutlich. In dieser Gesellschaft würden Arbeitsplätze in erster Linie mit Informationen und Know-how zu tun haben. Wissen werde Rohstoff, Werkzeug und Resultat menschlicher Arbeit sein. Schon heute entwickelten sich Wirtschaft und Gesellschaft am rasantesten dort, „wo Menschen forschen, entwickeln, vernetzen, beraten, organisieren und gestalten“. Grote: „Auf diesen Weg müssen wir möglichst viele Menschen mitnehmen.“

Nach seiner mit viel Applaus bedachten Rede zeichnete Grote die klassenbesten Absolventen jeweils mit einem Buchgeschenk aus: Janina von der Gablentz (Fachgymnasium Technik), Stephanie Strybny (FG Wirtschaft), Michael Groppe (Fachoberschule Technik) und Stefan Blanck (FOS Wirtschaft). Für die beste Note im Leistungskurs Deutsch erhielt Stephanie Strybny zudem die Ehrengabe der Nicolas-Born-Stiftung. Stefan Blanck hatte zuvor die traditionelle Schülerrede gehalten und von seinen Erfahrungen mit und in der BBS gesprochen. Wer Erfolge erzielen wolle, müsse sich schon hinsetzen und sich durchbeißen, „dann kommt auch was Positives raus“. Die Schulbank drücken, das bedeute Arbeit und Durchhaltevermögen. Den BBS-Lehrern bescheinigte Stefan Blanck „gute Zeugnisse“.

Dass die BBS auf einen Schlag über 100 Abiturienten und Fachhochschüler verabschiede, sei bemerkenswert, meinte Landrat Dieter Aschbrenner. Darauf könne die ganze Region stolz sein. „Und wir können stolz sein, dass die Gesellschaft und unser Schulsystem das hergeben.“ Den Schulabgängern riet er, die auf sie zukommenden Herausforderungen zu nutzen und sich Ziele zu setzen. „Sie haben an der BBS eine Menge gelernt“, richtete sich die CDU-Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock an die Absolventen: „Sie können vieles, was andere Jugendliche nicht können. Wenn Sie darauf bauen, bekommen Sie ganz schnell ein eigenes Profil.“ Angst vor der Zukunft müssten die BBS-Schüler nicht haben, ist Lüchows SG-Bürgermeister Jürgen Schulz überzeugt. Mit ihrer guten schulischen Bildung könnten sie ganz beruhigt den Schritt in das Berufsleben wagen.

08.07.2005

„Ein Ziel vor Augen haben“

Gestern in Lüchows Berufsbildenden Schulen: 92 Absolventinnen und Absolventen verabschiedet

ab Lüchow. Vor einigen Jahren waren die gestern aus dem Alltag der Lüchower Berufsbildenden Schulen (BBS) verabschiedeten Schülerinnen und Schüler schon einmal aus der Schule entlassen worden - seinerzeit aus allgemein bildenden Einrichtungen. Doch viele der damaligen Absolventen hatten sich schnell in einer Schule wieder gefunden; in Lüchows BBS.

„Wenn wir Sie heute entlassen, entlassen wir Sie tatsächlich in das Leben und hoffen, dass es vor allem das Arbeitsleben sein wird und dass es ihnen gelingt, einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu erwerben“, richtete sich BBS-Leiter Raimund Grote an die Schulabgängerinnen und -abgänger.

92 Absolventinnen und Absolventen der Fachschulen Agrarwirtschaft und Sozialpädagogik, der zweijährigen Berufsfachschulen Sozialassistenten, Hauswirtschaft, Technik und Wirtschaft sowie der einjährigen Berufsfachschule Altenpflege waren es, die da feierlich verabschiedet wurden. Heute folgt in der Aula der zweite Teil des „Entlassungsmarathons“, wenn 102 Abiturientinnen und Abiturienten ihre Zeugnisse erhalten.

Schulleiter Grote dankte in seiner Rede unter anderem dem Land für die Bereitstellung der notwenigen Lehrkräfte. „Wir hatten noch nie eine so hohe statistische Unterrichtsversorgung wie derzeit, nämlich 97,6 Prozent.“ Grotes Dank galt auch dem Schulträger für die Bereitstellung der Unterrichtsräume und Lehrmittel. „Und wir werden weitere Räume benötigen“, blickte er in die Zukunft: „Die Schule wird weiter wachsen.“ Die Zahl der Vollzeitschüler werde weiter zunehmen. Ein wesentlicher Grund dafür sei die noch immer angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt. Auch die immer mal wieder ins Gespräch gebrachte Ausbildungsplatzabgabe werde keine zusätzliche Lehrstelle schaffen, ist Raimund Grote überzeugt. Denn Druck erzeuge nur Gegendruck. Es sei sinnvoller, Rahmenbedingungen zu schaffen, „die einen Unternehmer dazu bringen, freiwillig einen Ausbildungsplatz bereitzustellen“.

Schülerinnen und Schüler bekämen häufig erst in der Berufsschule den richtigen Kick für ihr späteres Berufsleben, meinte Landrat Dieter Aschbrenner und machte sich für eine Stärkung des BBS-Standortes Lüchow stark. Man müsse mit neuen schulischen Angeboten auf den Markt reagieren. „Wenn wir erst lange fragen, was das kostet, haben wir den Offenbarungseid bereits geleistet.“ Ein Ziel vor Augen haben; das riet die CDU-Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock den Absolventen. Die müssten sich jedoch schon selbst kümmern, „von Außen kommt da keiner“. Und wenn der eine Weg nicht begehbar sei, müsse eben ein anderer gewählt werden.

Die Probleme, Arbeitslose wieder in das Berufsleben zu integrieren, würden immer größer, weiß CDU-Bundestagsabgeordneter Kurt-Dieter Grill. Eine gute Schulbildung könne dazu beitragen, dass es zur Arbeitslosigkeit gar nicht erst kommen müsse. Auch von Lüchows SG-Bürgermeister Jürgen Schulz war Aufmunterndes zu hören. Es gebe gute Gründe, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Doch flexibel und mobil müsse man schon sein. Die Schüler hätten ein Etappenziel erreicht, doch es warte bereits eine neue Herausforderung auf sie, betonte der stellvertretende Kreishandwerksmeister Walter Fintelmann. Die Absolventen stünden erst am Anfang des Prozesses „Lernen ein Leben lang“.

30.06.2005

BBS jubelt über Sieg

Schulmeisterschaft im Drachenboot-Rennen - Bald Schulsport?

koo Gartow. Wohin mit der Trophäe? Immerhin drei Meter lang ist der Wanderpreis des Drachenboot- und Kanuvereins Seeadler Elbtalaue-Wendland für die 1. Lüchow-Dannenberger Schulmeisterschaft im Drachenbootfahren.

Einen passenden Platz zu finden war aber für die Schüler der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow nach dem Erfolg auf dem Gartower See auch kein Problem mehr. Im Eingangsberreich soll das als Wanderpreis veredelte Steuerruder eines Drachenboots aufgehängt werden, das nach einem Bruch noch eine sinnvolle Verwendung als „Pokal“ fand.

Eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung war für die zehn Teams auch die Teilnahme an der Premieren-Schulmeisterschaft. Vielen gefiel sie so gut, dass ein spontanes „Wir machen weiter“ die Folge war. In einigen Schulen soll nun Drachenboot-Fahren als Schulsport etabliert werden, freut sich Stefan Reinsch von den Seeadlern. Sein Verein will diese Vorhaben natürlich unterstützen; „da kommt was auf uns zu“, freut er sich auf die geweckte Neugierde der Schüler. Reinsch hat mit den Mitorganisatoren schon bei den Rennen bemerkt, dass diese Regatten bei den Schülern ankamen. Die hatten sich zuvor in einigen Trainingsstunden auf diese Rennen vorbereitet. Einige waren sogar schneller als die Erwachsene-Teams einen Tag später beim Fun- und Firmen-Cup. „Da war richtige Begeisterung, da haben wir wirkliche Teams erlebt, die sich gegenseitig hoch gehalten haben“, so Reinsch. Teamgeist sei schließlich neben Ausdauer eine der Grundvoraussetzungen für Drachenboot-Rennen. Den größten Teamgeist zeigten die Teams „Rasende Biber“ der Berufsbildenden Schule Lüchow, die Mannschaft des Lüchower Gymnasiums und die „Elbtaler“ der Elbtalschule Gartow. Diese drei Mannschaften hatten sich nach den drei ersten Läufen als schnellste Teams herausgeschält und erreichten nach dem entscheidenden dritten Vorlauf jeweils das Finale. Dort setzte sich in einem spannenden Rennen die Berufsschule vor dem Gymnasium und der Elbtalschule durch. „Das war ein schönes Bild“, hatte auch Reinsch mit einigen Zuschauern Spaß am Finale. Medaillen für die ersten drei Teams waren eine zusätzliche Belohnung für die Besatzungen. 2006 soll die Schul-KM wiederholt werden. Eine weitere Schule hat bereits Interesse bekundet, so Reinsch.

30.06.2005

Mehr als nur Versorgung

Ausstellung der BBS-Altenpflege in Lüchow

rg Lüchow. „Altenpflege ist mehr als nur die Versorgung von alten Menschen.“ Diese Aussage steckt hinter einer Ausstellung, die derzeit in der Lüchower Volksbankfiliale zu sehen ist. „Backside - Hinter den Kulissen einer Ausbildung“ heißt sie, und zeigt Bilder, die die Absolventen der Lüchower Berufsfachschule Altenpflege im vergangenen Schuljahr erstellt haben.

Doch es sind nicht einfach nur Bilder, die dort an den Wänden und an Gestellen hängen, die Bilder sollen zeigen, „wie vielschichtig die Ausbildung zur Altenpflegekraft ist“, erläutert Jana Scheller-Strohbach, Lehrerin an der Berufsfachschule Altenpflege. „Die Bilderweisen sowohl von der Symbolik her auf die verschiedenen Facetten der Ausbildung hin, als auch in der Form ihrer Herstellung“, betont sie. Denn alle Bilder seien mit Techniken erstellt worden, die den Schülern vermittelt werden, und die diese später wiederum den alten Menschen nahe bringen sollen, um deren Kreativität und Fingerfertigkeit zu fördern. Die Ausstellung ist noch bis zum 7. Juli zu sehen.

29.06.2005

Gute Chancen

Zwei neue "Fachbereiche" an den BBS

jg Hitzacker. An den Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow gibt es künftig die einjährigen Berufsfachschulen „Nahrungsmittelhandwerk“ sowie „Feinwerktechnik und Fertigungstechnik“. Der Kreistag gab mehrheitlich sei Jawort dazu. Der Besuch dieser „Klassen“ wird als erstes Lehrjahr angerechnet. Landrat Dieter Aschbrenner bezeichnete die neuen Schulbereiche als eine gute Chance für junge Menschen auf dem Weg der Berufsfindung. Bedenken äußerte Kurt Herzog; er befürchtet, dass hier eine Kostenverlagerung stattfindet: von den Betrieben auf die öffentliche Hand. Dem trat unter anderem Bernard Fathmann (SPD) entgegen. Er schimpfte in Richtung GLW: „Ihr habt keinen Bezug mehr zur Realität“.

22.06.2005

Ungewohnte Sprache einstudiert

Theater-AG der BBS Lüchow führt Schillers "Kabale und Liebe" auf - Noch zwei Vorstellungen

pw Lüchow. „Du wusstest nicht, dass du mir alles wärest! Alles!", sagt Ferdinand in der zweiten Szene des fünften Aktes von Schillers „Kabale und Liebe“ zu seiner Geliebten Luise, von der er glaubt, dass sie ihn betrogen hat. Die leidenschaftliche Sprache dieses 225 Jahre alten Stückes hat es den Mitgliedern der Theater-AG der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow angetan. Nachdem sie im vorigen Jahr eine moderne Version von „Kabale und Liebe“ aufgeführt haben, zeigen sie nun eine werkgetreue Inszenierung des Trauerspiels, und zwar am kommenden Donnerstag- und Freitagabend in der BBS-Aula in der Amtsfreiheit.

„Es ist schön ausgedrückt, ganz anders, als wir heute reden würden“, sagt Theresa Griese, die den Ferdinand spielt und von der „innigen“ Beziehung der Liebenden fasziniert ist. Auch Marlene Meyer, die den eifersüchtigen Sekretär Wurm spielt, findet den Originaltext „viel interessanter“. Die ungewohnte Sprache einzustudieren ist den acht Laien-Schauspielern nicht besonders schwer gefallen, denn „wenn es einen interessiert, dann fällt es einem auch leicht“, sagt Marlene Meyer.

Das Interesse der jungen Darstellerinnen und Darsteller an dem Stück - das neben seiner Tragik auch großen Wortwitz besitzt -wird schnell deutlich. Die Geschichte eines Liebespaares, das an den Standesschranken seiner Zeit zerbricht, erzählen sie mit Leidenschaft und großem Einfühlungsvermögen, so dass sie eine untergegangene Welt mit neuem Leben erfüllen: Die Musikantentochter Luise (MiriamZielke) liebt Ferdinand (Theresa Griese), den Sohn des Präsidenten. Während Luises Mutter (Ulrike Kohlschmidt) von einem sozialen Aufstieg ihrer Tochter träumt, ist Vater Miller (Clemens Schubert) weniger optimistisch. Zu Recht, denn Präsident von Walter (Carolin Krause) hat Pläne, in denen Luise keinen Platz hat: Ferdinand soll die bei Hof sehr einflussreiche Lady Milford (Anne-Christin Heuer) heiraten.

Als sein Sohn sich weigert, kommt Sekretär Wurm (Marlene Meyer) ins Spiel. Er hat selbst ein Auge auf die schöne Luise geworfen und entwickelt eine Intrige - früher auch Kabale genannt. Sein Plan geht auf: Luises angebliches Techtelmechtel mit dem Hofmarschall (Josefa Popko) lässt Ferdinand an ihrer Liebe zweifeln und zu verzweifelten Mitteln greifen. Das von Sarah Rüdiger und Marlene Meyer entworfene Bühnenbild und die vom Theater Lüneburg entliehenen Kostüme tragen ihren Teil dazu bei, in der verdunkelten Schulaula das 18 Jahrhundert wiederauferstehen zu lassen.

Um für die insgesamt vier Aufführungen - zwei haben bereits am Montag und Dienstag vor den Schülerinnen und Schülern der BBS stattgefunden - fit zu sein, haben die Darsteller in der vergangenen Woche jeden Tag - auch das gesamte Wochenende - mit ihren Regisseuren Stefan Walgenbach, Susanne Willmann und Luz Marina Rudolph-Suarez geprobt.

Der Einsatz hat sich gelohnt; die Jugendlichen überzeugen durchgehend in ihren Rollen, in deren zum Teil komplexe Charaktere sie sich trotz der heute manchmal schwer nachvollziehbaren ständischen Gegebenheiten ausgezeichnet eingefühlt haben. Die um 19.30 Uhr beginnenden Aufführungen am Donnerstag und Freitag sind öffentlich, Einlass ist ab 19 Uhr.

21.06.2005

Wie verkauft man Kartoffelgratin?

Projekt an der BBS: Wirtschaftsgymnasiasten entwickelten Marketingkonzepte

fk Lüchow. Die Ausdrücke gehen den Schülern der 12. Klasse des Fachgymnasiums Wirtschaft in Lüchow leicht von den Lippen: Nachfrage, Marktdurchdringung, break-even-point. Bei der Technik hapert es da schon eher. Aber das ist selbst bei den Profis nicht anders. Wie Profis der Werbebranche haben die Schüler ihre Auftritte vorbereitet. Präsentation heißt das in der Sprache der Verkaufsförderer. Präsentiert wurden die Ergebnisse eines Projektes, an dem die Schüler seit vier Monaten gearbeitet hatten. Das Thema: Entwicklung einer Marketingkonzeption und eines Werbevideos.

Die Schüler hatten sich Lüchow-Dannenberger Produkte ausgesucht, deren Marktchancen sie ermitteln und deren Absatzerfolg sie steigern wollten. Bei Grocholl in Clenze ging es um die Zielgruppe für ein Kartoffelgratin. Andere Projektgruppen überlegten sich Werbemöglichkeiten für Kugellager der SKF oder für Fruchtsaft von Völkel. Wie vermarkte ich eine Rockgruppe wie „Madsen" oder eine Fahrschule, Textilien oder Haushaltswaren?

Die Verordnung über die Berufsbildenden Schulen (BBS) sieht vor, eine Projektarbeit als zusätzliches Prüfungsfach zu werten. Das Projekt besteht aus einer anwendungsorientierten Bearbeitung eines Themas. Dabei sollen Aufgaben fächerübergreifend gelöst werden. So sieht es die Verordnung vor. In Lüchow wurde aus dieser Vorgabe eine klare Aufgabenstellung: Die Schüler sollten sich in die Rolle von Werbeleuten versetzen und für Produkte oder Dienstleistungen Absatzstrategien untersuchen und ein Werbekonzept entwickeln. Am Ende sollte ein Werbevideo stehen.

Mit den Ergebnissen waren die Lehrer bei einem Gespräch nach der Präsentation sehr zufrieden. Schließlich sei die technische Ausstattung der Schule nicht besonders üppig, meinte Holger Berlin, der Informationsverarbeitung lehrt. Was die Schüler daraus als Werbevideo gemacht haben, sei außerordentlich gut. Da sei intuitiv vieles umgesetzt worden, was in der Werbepsychologie gelehrt werde. Kein Wunder, wehrte Christian Behn aus der Projektgruppe „Wendland-Bräu" das Lob des Lehrers ab. Schließlich werde man täglich damit „zugeballert". Dieser Umstand war allerdings nicht Gegenstand des Projektes. Der kritische Umgang mit der Werbung stand nicht auf dem Programm. Das wäre Sache eines anderen Faches, etwa Politik, meinte Projektleiter Ait Neemann. Dieses Fach gehörte nicht zu der fächerübergreifenden Kombination. Dafür sei in den 80 Projektstunden keine Zeit gewesen. Schließlich war das Ziel des Projekts völlig entgegengesetzt.

Bei der Präsentation, so die schulische Vorgabe, solle die zunehmende Bedeutung des Marketings für unternehmerische Entscheidungen deutlich werden. Die Unternehmen müssten sich gegenüber Mitbewerbern behaupten und dabei die Interessen und Bedürfnisse ihrer Zielgruppe kennen. Das führe letztlich zur Ausrichtung der Unternehmen auf die Kunden und Märkte. So jedenfalls sah der Erkenntnisauftrag aus.

Diese Zieleinsicht zu erreichen, bemühten sich die Schüler engagiert. Richtig ins Schwitzen sei man gekommen, eine Erfahrung, die für einige von ihnen den Unterschied zur üblichen Schularbeit ausmachte. Allerdings sei es auch besonders befriedigend zu sehen, wofür man sich so anstrengt. Das Projekt Marketing gibt’s am Fachgymnasium Wirtschaft seit mehreren Jahren.

11.06.2005

Solidität, Kontinuität, Qualität

Jubiläum der Fachschule Landwirtschaft in Lüchow - Niedersachsens Landvolkpräsident Hilse sprach zum 100-jährigen Bestehen

tj Lüchow. Sie habe „uns gelehrt, etwas aus uns selbst zu machen“. So schloss die Laudatio, die Niedersachsens Landvolkpräsident Werner Hilse auf die Schule hielt, die er einst absolviert hat: Die Fachschule Landwirtschaft in Lüchow, die gestern ihr 100-jähriges Bestehen feierte.

Etwas aus sich selber machen - das sei eine Maxime, die in der Landwirtschaft angesichts der großen strukturellen Veränderungen in diesem Bereich besonders wichtig sei, meinte Hilse: Jeder Betrieb werde angesichts dessen „seinen Weg suchen müssen. Dass wir in Lüchow dafür gute Voraussetzungen haben, dass haben wir auch dieser Schule zu verdanken“, betonte Hilse. Die Landwirtschaft, stellte der Präsident des niedersächsischen Landvolks fest, habe „höchstens noch drei bis fünf tränenreiche Jahre vor sich“. Dann, so seine „ganz persönliche Prognose“, würden angesichts globaler Entwicklungen wie etwa des Aufschwungs in China ihre Produkte „reißenden Absatz auf dem Weltmarkt“ finden. Boden, als Voraussetzung für Pflanzenzucht „Grundlage für echte Wertschöpfung durch Zellteilung“, werde „zum wichtigsten Gut der Erde werden“. Die Landwirtschaft müsse sich allerdings verstärkt nicht mehr als Lebensmittelproduzent, sondern als „Rohstoffproduzent für Lebensmittel“ und anderes, etwa Energie, begreifen. Angesichts dessen brauche auch die Agrarpolitik „neue strategische Linien“ Zwar möge man diese Entwicklung durchaus mit „ein bisschen gemischten Gefühlen“ betrachten. Auf jeden Fall fordere der Strukturwandel Management, sagte Hilse. Auch Henning Harms, Hilses Nachfolger als Kreislandwirt, betonte, dass Erfolg landwirtschaftlicher Unternehmen in Zukunft sehr vom Betriebsleiter abhängen werde. Deren Ausbildung wie auch die von „qualifizierten und hochmotivierten Facharbeitern“ sei eine Aufgabe der Zukunft für die Schule. Die ja auch in früheren Jahren „Transmissionsriemen für neue Entwicklungen“ in der Landwirtschaft gewesen sei, wie Oberstudiendirektor Raimund Grote, der Leiter der Berufsbildenden Schulen Lüchow, zu denen die Fachschule Landwirtschaft seit 1975 gehört, in seiner Begrüßung feststellte. Neues Wissen zu verbreiten sei immer Auftrag der Schule gewesen, sagte Grote. Schon die Gründung der damaligen Landwirtschaftlichen Winterschule sei wesentlich wegen der Einführung chemischer Düngung in der Agrarwirtschaft erfolgt, erinnerte er. 3000 Schülerinnen und Schüler hätten die Schule in den zurückliegenden 100 Jahren besucht. Auch die Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock (CDU) betonte in ihrem Grußwort, dass die Schule „den Fortschrittsgedanken breit gestreut“ habe, und zwar von ihrer Gründung an. Und Verwaltungsvorstand Jürgen Weinhold, der namens des Landrates gratulierte, betonte die „Solidität, Kontinuität, Qualität“ der Fachschule Landwirtschaft - sie böten auch gute Voraussetzungen für die Zukunft der Schule.

Auf das „neue Zeitalter für die Landwirtschaft in Europa“ von dem Werner Hilse gesprochen hatte, hat die Fachschule Landwirtschaft in Lüchow bereits reagiert. Das wird an der engen Zusammenarbeit deutlich, die die Lüchower Schule mit ihren Partnerschulen in Polen und Frankreich pflegt. Auch sie waren bei der Feier vertreten: Namens der Schulleitung des Lycee agricole La Saussaye route d'Orleans gratulierte Annik L'Hermitt der Partnerschule in Lüchow, von der Landwirtschaftsschule im polnischen Objezierze bei Poznan war deren Leiter Roman Ostrowski nach Lüchow gekommen. Er und seine französische Kollegin hatten Präsente mitgebracht.

Die Schülerinnen und Schüler aus Objezierze waren am Programm des Feier beteiligt, das sie mit Aufführungen von polnischen Volkstänzen beschlossen. Auch das Jagdhornbläserkorps der Kreisjägerschaft und der frühere Schüler Herwald Schulze trugen zur Gestaltung des Rahmenprogramm bei - letzterer erzählte plattdeutsche Anekdoten aus dem Schulalltag.

04.06.2005

Jubiläumsfeier mit Klassentreffen

Großes Zelt auf dem Schulhof

by Lüchow. Das 100-jährige Bestehen der Landwirtschaftsschule Lüchow wird am kommenden Freitag, dem 10. Juni, auf dem Gelände der Berufsbildenden Schulen in der Königsberger Straße 5 gefeiert. Auf dem Schulhof wird ein großes Zelt aufgebaut sein, außerdem werden Oldtimer (nicht nur) aus der Landwirtschaft präsentiert.
Der offizielle Teil der Jubiläumsfeier beginnt um 11 Uhr mit einem Festvortrag von Werner Hilse, dem Präsidenten des Niedersächsischen Landvolks.
Bei Kaffee und Kuchen ab 15 Uhr ist Zeit für Klassentreffen der ehemaligen Schüler der Landwirtschaftsschule und auch der Schülerinnen der Hauswirtschaftsschule. Abends steigt dann im Zelt auf dem Schulhof der „Schülerball“ mit der Gruppe „Eternity“.

20.05.2005

Angebot der BBS Lüchow wird erweitert

lr Lüchow. Die Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow wollen mit dem Beginn des kommenden Schuljahres ihr Angebot erweitern. Zum 1. August soll eine einjährige Berufsfachschule Feinwerktechnik/Fertigungstechnik eingerichtet werden, teilt die Schulleitung mit. Hintergrund seien die Neuordnung der Metallberufe und veränderte Prüfungsanforderungen. Die neue Schule ist Teil der Ausbildung für die Berufe Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Konstruktionsmechaniker, Metallbauer und Dreher. Geplant ist eine enge Verzahnung theoretischer und praktischer Inhalte.
Am Montag (23.05.2005) ab 15 Uhr findet in den BBS ein Test statt, der weitere Beratungen der Bewerber ermöglichen soll. Weitere Auskünfte gibt Studiendirektor Neubauer, der unter der Telefonnummer (0 58 41) 9 61 10 zu erreichen ist.

20.05.2005

"Altenpfleger werden immer wichtiger"

Nach Fachausbildung: Alle 24 Absolventen bestanden das Examen - "Ein anspruchsvoller Beruf"

lr Lüchow. Nach fast dreijähriger Fachausbildung haben 24 Altenpfleger und Altenpflegerinnen unlängst ihre Examens-Urkunden vom Schulleiter der Berufsbildenden Schulen Lüchow, Raimund Grote, überreicht bekommen. In einer kleinen Feierstunde würdigten Grote und die zuständige Koordinatorin Karola Ebeling die Leistungen dieses Ausbildungsganges: Altenpfleger - dies sein ein anspruchsvoller und immer wichtiger werdender Beruf. Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft ermögliche besonders diese Ausbildung einen sicheren Arbeitsplatz. Mit einem Notendurchschnitt von 1,3 wurde als Ausbildungsbeste Barbera Raudies von der "Seniorenresidenz Jeberjahn" in Bergen ausgezeichnet....

14.05.2005

1000 Stunden für ein Rad

Schüler der Berufsfachschule Technik Lüchow bauten Mühlrad für Museum Unewatt

rg Lüchow. Mehr als 1000 Arbeitsstunden stecken in dem Mühlrad, das künftig ein großes Butterfass im Museum Unewatt antreiben wird. Geleistet wurden diese Arbeitsstunden von den 15 Schülerinnen und Schülern der Berufsfachschule Technik in Lüchow, die mit ihrer Arbeit das Museum aus einer großen Misere befreiten, berichtet Klassenlehrer Kai-Michael Timm.
Denn das alte Mühlrad des Museums war kaputtgegangen, und Geld für eine Neubeschaffung fehlte. "Die Idee, dass wir gegen Erstattung der Materialkosten für das Museum das Rad bauen könnten, kam von Mühlenrestaurator Johann-Peter Fritz aus Köhlen", erzählt Timm. Über Fritz sei dann auch der Kontakt zu dem Museum entstanden, und er habe schließlich auch bei der Planung des Vorhabens mitgewirkt. "Das Ganze passte gut zum Thema "Geschichte der Technik - von der Steinzeit bis zum Fließband", das wir in diesem Schuljahr im Unterrichtsfach Fachpraxis Bautechnik behandeln", freut sich Timm, "denn wir hatten uns gemeinsam entschlossen, uns besonders gründlich mit Mühlen und ihrer Geschichte zu beschäftigen." Sogar ein Besuch im Bergbau-Museum Clausthal-Zellerfeld wurde arrangiert, um sich die dort ausgestellten Mühlen anzusehen und um Anregungen mit nach Lüchow zu nehmen. So fingen die 15 jungen Handwerkerinnen und Handwerker an, das Mühlrad zu planen und zu bauen, angeleitet von ihrem Lehrer Timm und dem Mühlenrestaurator Fritz. Was dabei "rauskam, kann sich durchaus sehen lassen". Das zumindest bestätigten die Ehrengäste, die die Berufsbildende Schule zur Übergabe des Mühlrades an das Museum Unewatt eingeladen hatte. Mühlenrestaurator Johann-Peter Fritz bescheinigte den Schülern "eine beachtliche Leistungsfähigkeit", und der Obermeister der Zimmererinnung Uelzen/Lüchow-Dannenberg, Richard Stüben, sagte, die Schüler könnten stolz sein auf das, was sie da geleistet hätten. "Unser Berufsstand braucht junge engagierte Leute wie sie, die sich in ihrem Berufsfeld wohl fühlen und gute Ideen haben", betonte Stüben. Dabei sei aber keinesfalls das Engagement der Lehrer der Berufsfachschule Technik in Lüchow zu unterschätzen, merkte Stüben an. Diese hätten schließlich auch einfach nur "Unterricht nach Lehrplan" machen können. Dass sie stattdessen ihre Schüler in ein so interessantes Projekt einbezogen haben, sei ein sehr guter pädagogischer Ansatz und habe ein großes Lob verdient.

14.05.2005

Wie Schule Spaß macht

Schüler gestalteten Seniorenfest

lr Lüchow. Dass die Ausbildung zum Altenpflegehelfer nicht nur darin besteht, sich theoretisches Wissen anzueignen, bewiesen die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Altenpflegehilfe an der BBS Lüchow bei der Gestaltung eines Frühlingsfestes für Senioren.
Ziel der Ausbildung ist es, gelerntes Wissen in die Praxis umzusetzen. Hierfür eignen sich die drei Praktika. Dass der Beruf Altenpflegehelfer bei Weitem nicht nur die landläufige „Pflege" der alten Menschen bedeutet, haben die 16 Schülerinnen und Schüler im Alter von 17 bis 52 Jahren schnell begriffen.
Während des Ausbildungsjahres beschäftigten sie sich nicht nur mit Grundlagen medizinischen Wissens und der Theorie der Pflegeplanung oder pflegerischen Handgriffen. In zahlreichen Unterrichtsstunden der Fachpraxis Tagesgestaltung, Seniorengymnastik, Musik mit älteren Menschen und Werk- bzw. Gestaltungstechniken für Senioren war ihrem Ideenreichtum keine Grenzen gesetzt.
Diese Ideen in Form eines „Frühlingsfestes für Senioren" umzusetzen, lag komplett von der Planung, Plakatgestaltung über Raumdekoration bis hin zum Programm in den Händen der Gruppe. Sie gestaltete vor den Augen einer Schülerdelegation des Bildungswerkes der Niedersächsischen Wirtschaft ein wahres Feuerwerk an gestalterischen Ideen. Dabei kam es darauf an, die methodischen Grundlagen der Planung und Durchführung von Veranstaltungen für und mit Senioren zu berücksichtigen. Da war es nicht verwunderlich, dass die Schüler auch bereit waren, sich selbst schauspielerische Hindernisse in Form von altersverwirrten und bewegungseingeschränkten „Gästen" zu setzen.
Weitere Ideen können die Schülerinnen und Schüler in ihrem letzten Praktikum umsetzen. Dies wird neben rein pflegerischen Handgriffen auch ein Schwerpunkt der Abschlussprüfungen sein.

22.04.2005

"Die machen das super"

Lüchower Hauswirtschaftsschüler organisierten Blutspende in Eigenregie

rg Lüchow. 500 halbe Brötchen schmieren, belegen, dekorieren, 30 Kilogramm Obst und Gemüse verarbeiten, literweise Kaffee, Tee und Kakao kochen Einen Blutspendetermin zu organisieren, ist eine Menge Arbeit. „Zumal das Versorgen der Spender nur einen Teil der Arbeiten darstellt", betont Alke Mertens, Lehrerin an den Berufsbildenden Schulen Lüchow (BBS), genauer gesagt an der Zweijährigen Berufsfachschule Hauswirtschaft.
Einen gesamten Blutspendetermin zu organisieren, das hatten sich die Schüler der Berufsfachschule vorgenommen - und gestern mit Bravour gemeistert. Das bestätigt Udo Kley vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes: „Die Schüler machen das hier super. Vor allem wenn man bedenkt, dass sie außer dem Blutabnehmen alles in Eigenregie organisieren."
Im Vorfeld des Termins hatten die Schüler Informationsmaterialien erarbeitet, Plakate und Flyer, und in den Klassen der BBS verteilt. Große Tafeln informieren die Schüler und alle anderen Spendewilligen über verschiedene Themen rund um Blut und Blutspenden. „Damit soll die Bereitschaft der Schüler zum Blutspenden gesteigert werden", erläutert Alke Mertens. Mit Erfolg, betont die Lehrerin: Vor dem Termin hätten sich bereits fast 100 Schüler zum Blutspenden angemeldet. „Für uns sind solche Aktionen wie die hier an der Lüchower Hauswirtschaftsschule sehr wichtig", erläutert Udo Kley. Immer weniger junge Menschen würden zu den normalen Blutspendeterminen kommen. „Da es aber wichtig ist, die jungen Menschen auch anzusprechen, freuen wir uns immer sehr, wenn Schulen solche Termine organisieren." Mehr als die Hälfte aller jungen Spender, die an ihren Schulen an solchen Aktionen teilnehmen, wären nicht zu den öffentlichen Blutspendeterminen gekommen, weiß Udo Kley. „Hier in der Schule haben sie aber ein vertrautes Umfeld, können mit ihren Freunden zusammen spenden. Das entspannt." Und wer erst einmal spenden war, der kommt auch wieder, ist Kley überzeugt.
Die Lüchower Schüler in der Königsberger Straße kann er dabei für die Zukunft schon einmal einplanen: Dort soll künftig jedes Jahr einmal ein Blutspendetermin von den Schülern als Projekt organisiert werden. Sehr zur Freude der Lüchower Spender: Von denen gab es nämlich nur Lob für die Aktion.

15.04.2005

Diesel-Pkw für die Ausbildung

BBS Lüchow erhielt Diesel-Pkw als Spende

hs Lüchow. Die Auszubildenden im Kfz-Handwerk und Schüler der technischen Fachrichtungen an der Berufsbildenden Schule (BBS) Lüchow werden im praktischen Unterricht nun auch am Diesel-Motor geschult. Schulleiter Raimund Grote übernahm einen VW-Polo mit Diesel-Motor, den der Inhaber eines Lüchower Autohauses der BBS in Zusammenwirken mit dem VW-Konzern gespendet hatte. Die BBS verfügt bereits über zwei ebenfalls gespendete Benziner. „Damit wurde eine Lücke in der Unterrichtsversorgung geschlossen", dankte Grote. Die Spende sei vor allem ein Gewinn für die neu eingerichtete Berufsfachschule Technik. Die Schüler erarbeiten sich dort im ersten Ausbildungsjahr an der BBS den weiteren Ausbildungsweg in den Kfz-Betrieben für die nächsten Jahre bis zur Fachprüfung. „Mit dem VW-Polo verfügen die 220 Schüler und Schülerinnen der Fachrichtungen über modernste Technik", freute sich Studiendirektor Gerd Neubauer. Er lobte den engen Kontakt zu den Kfz-Betrieben und deren Spendenbereitschaft für Ausbildungstechnik.

06.03.2005 Generalanzeiger

Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher an den BBS in Lüchow

Lüchow (nt). Der Beruf der Erzieherin/ des Erziehers umfasst ein breites Arbeitsfeld mit abwechslungsreichen, interessanten und verantwortungsvollen Aufgaben.
Die Bedeutung von Kindertageseinrichtungen für die soziale Eingliederung, die vorschulische Bildung sowie für die sprachliche Förderung rückt in der Öffentlichkeit stärker ins Blickfeld.
Dementsprechend vermittelt die Ausbildung grundlegende Kompetenzen für dieses Arbeitsfeld.
Darauf aufbauend beziehen sich die Ausbildungsinhalte auf die sozialpädagogische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, jungen Heranwachsenden und behinderten Mitmenschen.
Die Berufsbildenden Schulen bieten die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin/zum staatlich anerkannten Erzieher in einer vierjährigen Ausbildung, an. Allgemeine Zugangsvoraussetzung ist der Realschulabschluss.
Interessierte sind zu einen Informationsnachmittag an Donnerstag, dem 10.03.2005 um 16:00 Uhr in die Königsberger Str. 4 (Aula) herzlich eingeladen.
Schriftliche Bewerbungen für die Ausbildung sind bis zum 18.03.2005 an die Berufbildenden Schulen Lüchow, KönigsbergerStr. 4/5, 29439 Lüchow zu richten. Telefonische Auskunft erhält man unter der Nummer 0 58 41/38 26.

22.02.2005

Rhetorisch überzeugend

Vortragswettbewerb an der Hauswirtschaftsschule Lüchow mit großer Beteiligung

lr Lüchow. »Magersucht ist eine ernst zu nehmende Krankheit, die sogar zum Tode führen kann.» So lautete das Fazit von Jessica Ortmann in ihrem Vortrag, den sie im Rahmen des Wettbewerbs an der Hauswirtschaftsschule Lüchow gehalten hat.
Gerade Mädchen in der Pubertät seien besonders von dieser Krankheit betroffen. Als Ursache nannte Jessica Probleme in der Familie und mit dem Erwachsenwerden. Die extreme Nahrungsverweigerung und Abmagerung seien als Hilfeschreie zu verstehen.
Jessica Ortmann ist eine der Siegerinnen des Vortragswettbewerbs, der in den beiden Klassen der Einjährigen Berufsfachschule Hauswirtschaft der Lüchower Berufsbildenden Schulen in den Deutschunterricht integriert wurde. Seit Jahren fördert die Landjugendberatung der Landwirtschaftskammer Hannover diesen Vortragswettbewerb mit dem Ziel, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in der freien Rede zu üben und so die rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern. Neben dem Inhalt wird deshalb das Auftreten und die Haltung des Referenten genau so hoch bewertet.
Am Wettbewerb nahmen 39 Schülerinnen und Schüler teil; ihre Themen durften sie frei wählen. Dabei war festzustellen, dass die Motivation derjenigen, die sich auch in ihrer Freizeit mit dem jeweiligen Thema auseinandersetzen, besonders hoch war. Anne-Christin Möller referierte begeistert über das Zusammenwirken von Pferd und Reiter beim Voltigieren. Sie erzielte damit ebenfalls einen ersten Platz.
Über die zweiten Plätze durften sich Anastasia Kemlink mit ihrem Vortrag über Veränderungen während der Pubertät und Jenny Sternsdorf freuen, die den Jugendroman »Regenbogenfüße» von Patricia Schröder vorstellte. Mit ihrem Vortrag über die Band »Die Ärzte» erreichte Sonja Wernicke einen dritten Platz. Verena-Elisabeth Wedhorn überzeugte mit ihrem Vortrag über den Schutzdienst. Einen Themenschwerpunkt bildeten fremde Länder. Auch der Bereich Gesundheit und Drogen nahm einen großen Stellenwert ein, wobei die Jurorinnen erfuhren, dass es nicht besonders schwierig sei, in Lüchow-Dannenberg an alle möglichen Drogen zu gelangen.
Alle Siegerinnen erhielten Gutscheine und werden von der Landwirtschaftskammer nach Rotenburg zur Teilnahme am Gebietsentscheid eingeladen.

12.02.2005

Kooperation ausweiten

BBS und SKF Lüchow planen weitere Zusammenarbeit

as Lüchow. Die gute Zusammenarbeit, die derzeit zwischen dem gewerblichen und kaufmännischen Bereich der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow und der SKF besteht, soll mit Blick auf neue Anforderungen der Arbeitswelt weiterentwickelt werden. Dieses Ziel wurde in einer Gesprächsrunde zwischen Vertretern der Schule sowie Vertretern von Werksleitung und Ausbildung des SKF-Werks Lüchow verfolgt. Die eingespielte Kooperation in der Ausbildung von Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe zu Facharbeitern soll ausgeweitet werden.
Abteilungsleiter Gerd Neubauer vom gewerblichen Bereich der BBS Lüchow betonte, dass an den Berufsbildenden Schulen landkreisweit die größte gymnasiale Oberstufe existiere. Angesichts der Probleme auf dem Arbeitsmarkt sei es für junge Menschen unerlässlich, sich frühzeitig einen Einblick in die Arbeitswelt zu verschaffen. Dadurch lasse sich die berufliche Zukunft vorbereiten. Dies solle durch eine weitere enge Zusammenarbeit der SKF mit den Berufsbildenden Schulen in Form von Praktika geschehen, die sich zum Beispiel bei der Automatisierungstechnik oder im Marketing finden. Die Schüler sollen innerhalb von ein oder zwei Wochen eigene kleine Projekte entwickeln oder an größeren betrieblichen Projekten mitarbeiten, um auf diese Weise den betrieblichen Alltag kennen zu lernen.
Auch umfangreiche Facharbeiten könnten realisiert werden. Holger Berlin sieht für den kaufmännischen Bereich der BBS Verständnisvorteile. So falle es Schülern oft schwer, dass auch innerhalb von Industriebetrieben Auftraggeber und Kunden existieren - der Privatmann als Endkunde ist da geläufiger.
Reinhard Schulz und Ralf Behrens von der SKF erkennen in dieser Form der Zusammenarbeit weitere Vorteile. Außenstehende brächten oft neue Ideen und Fragestellungen ein. Dadurch könnten Schülerinnen und Schüler an realen Abläufen in Produktion, Service oder Administration erfahren, wie aus Ideen praktisch umgesetzte Lösungen würden. Von Seiten der SKF werde eine praxisbezogene Ausbildung in der gymnasialen Oberstufe unterstützt. Der Umfang richte sich nach den Lehrplänen, den aktuellen Möglichkeiten und Aufgabenstellungen der SKF sowie den Interessen der Schüler.


31.12.2004

Auf der „Straße des Getreides“

Lüchower Landwirtschaftsschüler besuchten Partnerschule im französischen Chartres

ab Lüchow. Für viele Teilnehmer der Studienfahrt war es der erste Flug ihres Lebens, der sie nach Frankreich führte: Die Klasse der einjährigen Fachschule Agrarwirtschaft besuchte in Cartres die Partnerschule der Lüchower Landwirtschaftsschule. Per Bahn war man in Salzwedel gestartet, in Berlin-Schönefeld hieß es wenige Stunden später „ab in den Flieger“.
Nach einer Nacht in den für die Landwirtschaftsschüler ungewohnten französischen Internatsbetten, stand in Chartres die Begrüßung durch Schüler und Lehrer der dortigen Landwirtschaftsschule auf dem Programm. Gleich danach wurde ihnen das Projekt „Die Straße des Getreides“ vorgestellt. Die Gäste machten sich spontan daran ihren Gastgebern bei der weiteren Realisierung des Projektes zu helfen.
„Die Straße des Getreides“ ist ein Projekt, mit dem der Tourismus in der Region Chartres aktiv gefördert und der Bevölkerung die frühere und die heutige Getreideverarbeitung vor Augen geführt werden soll. Gemeinsam mit den in Chartres lernenden jungen Polen und französischen Schülern studierten die Lüchower intensiv die einzelnen Stationen der Getreideverarbeitung.
Auch die Praxis kam nicht zu kurz; der Getreideanbau wurde auf dem schuleigenen landwirtschaftlichen Betrieb in Augenschein genommen. Um das Mahlen von Getreide in früheren Zeiten und die heutigen Arbeitsabläufe besser verstehen zu können, besichtigten die Lüchower alte Wassermühlen, Backhäuser und die Lebensmittelverarbeitungswerkstätten der Schule. Beeindruckt war man von der alten Mühlentechnik; von den hölzernen Antriebswellen und Zahnrädern, die trotz ihres hohen Alters immer noch einsatzbereit sind.
Auch die Lebensmittelverarbeitungstechnik hatte es ihnen angetan: In der Schule in Chartres sind nahezu alle Möglichkeiten vorhanden, um landwirtschaftliche Produkte zu verarbeiten. Zum Beispiel: Milch zu Joghurt und H-Milch, Getreide über Mehl zu Baguette. Auch eine kleine Backstube und eine Fleischerei sind in der Schule zu finden. Zudem kann Obst zu Säften verarbeitet werden. Es werden jeweils jedoch nur kleine Mengen produziert, die aus hygienischen Gründen nicht verkauft werden dürfen.
Zudem nutzten die Lüchower die Möglichkeit, sich mit den französischen Schülern über landwirtschaftliche Produktionsverhältnisse auszutauschen. Man nahm Bodenproben und stellte fest, dass die landwirtschaftlichen Bedingungen in der Region um Chartres besser sind als daheim. Die Gründe: Der Lössboden um Chartres ist ton- und kalkhaltig, reich an Nährstoffen und hat ein hohes Wasserspeichervermögen. Im Sommer gibt es keine durch Trockenheit verursachten Schäden.
Nicht nur der Besuch der Schule in Chartres – das von der EU geförderte Commenius - Austauschprogramm ermöglichte die Studienfahrt – war Bestandteil der Reise; auch ein Wochenende in Paris stand auf dem Programm. Kulturelles erwartete dort die Reisegruppe. Unter anderem wurden der Eiffelturm, der Triumphbogen und die Champs Elysée besichtigt. Die immer betriebsame Metropole faszinierte die Besucher aus dem Wendland.