Aktuelles und Presse

08.11.2006

Eine einzige große Raucherecke

Rauchverbot treibt in Schulpausen über hundert Jugendliche im Schulviertel auf Bürgersteig und Straße

dm Lüchow. Wenn es zur Pause klingelt, dann streben mehrmals am Tag über hundert junge Leute, die an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow unterrichtet werden, ins Freie, versammeln sich auf den Bürgersteigen im Schulviertel oder auf dem nahen Jeetzeldeich. Die meisten von ihnen treffen sich dort nicht, weil sie Frischluftfanatiker wären, sondern weil sie Schmacht nach einer Zigarette haben.
Denn: In den niedersächsischen Schulen ist das Rauchen durch einen Erlass des Kultusministers seit Beginn des Schuljahres 2005/2006 generell verboten. Wenn ein paar Minuten nach dem Klingeln an der BBS die Pause am Gymnasium beginnt, gesellen sich auch noch einige Dutzend volljährige Gymnasiasten dazu, um schnell eine Zigarette durchzuziehen. Ihr Treffpunkt ist der Bürgersteig vor der Bücherei.
Diese täglichen Ansammlungen von jungen Rauchern kommen bei anderen Anliegern im Schulviertel nicht gut an, auch wenn sich das Problem etwas entspannt habe, wie Erzieherinnen vom benachbarten DRK-Kindergarten berichten. Dort hätten sich die rauchenden Schüler früher direkt vor das KiGa-Gelände gestellt. Jetzt wabere der Qualm nur bei ungünstigem Wind vom Jeetzeldeich zum Kindergarten. Die Erzieherinnen stört auch, dass sich die qualmenden Zigaretten in Augenhöhe der Kinder befinden, wenn die Kleinen die großen Gruppen der Raucher durchqueren müssen. Gespräche mit Vertretern der Schulen hätten das Problem nicht deutlich entschärft.
Die Verkehrssituation habe sich etwas verbessert, seit im Schulviertel eine Einbahnstraßenregelung besteht. Vorher seien die Wege in den Pausen wegen der teilweise auch auf den Straßen stehenden Schülerinnen und Schüler oft verstopft gewesen, weil auch noch Autos in beide Richtungen durch die großen Gruppen fuhren.
BBS-Leiter Raimund Grote ist das Problem bewusst, aber: „Wir können die volljährigen Schüler nicht daran hindern, das Schulgelände zu verlassen.“ Die Schule wirke auf die jungen Leute ein, sich auf den Bürgersteigen vernünftig zu benehmen, den Straßenverkehr nicht zu behindern und Rücksicht auf die Kindergartenkinder zu nehmen. Auch einige Lehrer gehen übrigens zum Rauchen auf den Deich. Die minderjährigen BBS-Schüler können in den Pausen nicht rauchen, sie dürfen das BBS-Gelände nicht verlassen. Nach Angaben von Schülern werde dieses Verbot aber nicht konsequent durchgesetzt. Wer in der Schule raucht, der müsse mit einer Strafe rechnen, informierte Grote.
An den BBS bestehe eine große Unzufriedenheit mit der jetzigen Situation, sagt der Schulleiter. Der Nichtraucherschutz an den BBS sei auch vor dem generellen Rauchverbot gewährleistet gewesen. Es habe auf dem Schulhof kleine Raucherecken gegeben, für die Lehrkräfte ein Raucherzimmer und einen Nichtraucherraum. Er ist sich sicher, dass das Verbot kurzfristig nicht dazu führe, dass weniger junge Leute der Berufsbildenden Schulen rauchen, höchstens langfristig. Die Jugendlichen an den BBS sind mindestens 16 Jahre alt, da sei die Entscheidung zu rauchen, meist schon längst gefallen.
Auch viele der rauchenden Jugendlichen sind mit der seit über einem Jahr herrschenden Rauchersituation im Schulviertel nicht zufrieden, sie ärgern sich, dass sie im Kalten auf Bürgersteig und Straße stehen müssen. Das Verbot halte ihn jedenfalls nicht vom Rauchen ab, sagte gestern morgen ein Schüler.
Berthold Sturm, der Leiter des Lüchower Gymnasiums, hat den Eindruck, dass die Zahl der rauchenden Gymnasiasten zurück gegangenen ist. Er führt das auch auf das generelle Rauchverbot zurück, aber ebenfalls darauf, dass Zigaretten teurer geworden seien und auf die Kampagnen gegen das Rauchen. Das Gymnasium beteiligt sich wie viele andere Schulen an Programmen, die verhindern sollen, dass Schüler überhaupt anfangen zu rauchen. Sturm hatte befürchtet, dass das Rauchverbot die Neigung fördern würde, das Verbot zu missachten. Er habe jedoch noch keinen Lüchower Gymnasiasten bestrafen müssen, weil er in der Schule geraucht hat.
Thorsten Fey, der Leiter des zum Jahresende auslaufenden PRINT-Projektes in Lüchow informierte, dass sich demnächst Schüler, Lehrer und Eltern vom Gymnasium und den Berufsbildenden Schulen treffen wollen, um zu überlegen, was dagegen getan werden kann, dass sich täglich so viele Schülerinnen und Schüler zum Rauchen auf den Bürgersteigen im Schulviertel treffen. Er hält eine vollständige Abstinenz nicht für möglich. Trotzdem ist das Rauchverbot für Fey sinnvoll, wenn wie in Lüchow flankierende Maßnahmen laufen.


07.10.2006

Zur Ausbildung befähigen

Einjährige Berufsfachschule Friseurtechnik ersetzt erstes Ausbildungsjahr

rg Lüchow. Waschen, schneiden, legen - längst geht es im Friseurberuf nicht mehr nur um diese handwerklichen Fähigkeiten. Der Beruf des Friseurs wird von Jahr zu Jahr anspruchsvoller, und damit auch die Ausbildung der jungen Nachwuchsfriseure.

Und immer öfter suchen die Betriebe daher auch vergeblich nach jungen Menschen, die sie in ihrem Beruf ausbilden können. „Die Bewerber um einen Ausbildungsplatz sind häufig nicht geeignet“, moniert Matthias Böhnsch von „Wendisch Hair“, der Interessenvertretung der Friseure im Landkreis Lüchow-Dannenberg. „Sie sind schlicht nicht geeignet.“ Unter anderem dieser Umstand hat nun zur Einführung einer neuen Fachrichtung an den Lüchower Berufsbildenden Schulen (BBS) geführt: der einjährigen Berufsfachschule Friseurtechnik. „Hier werden die Schüler ein Jahr lang vier Tage die Woche mit dem theoretischen und praktischen Handwerkszeug ausgerüstet, und sie gehen einen Tag in der Woche in einen Betrieb, als Praktikum“, erläuterte Jochen Hanspach, einer der beiden Lehrkräfte, die die 24 jungen Damen und den einen jungen Herren der Friseur-Klasse unterrichten. „Hier in der Klasse zeigt sich, ob sie das Zeug zu einer Ausbildung im Friseurberuf haben“, betonte Hanspach gestern bei der offiziellen Vorstellung der neuen Klasse. Und die jungen Leute haben durch das Praktikum auch gleich die Möglichkeit, selber herauszufinden, ob sie sich den richtigen Beruf ausgesucht haben oder nicht. „Die einjährige Berufsfachschule Friseurtechnik ersetzt bei den 25 Absolventen das erste Lehrjahr“, erklärte der Leiter der Lüchower BBS, Raimund Grote. „Das bedeutet, dass die Absolventen der Berufsfachschule zum einen bereits bewiesen haben, dass sie für den Beruf geeignet sind, bevor sie die Lehre anfangen. Zum anderen sind sie in ihrer Ausbildung für den Arbeitgeber besser einsetzbar“, stellte Grote heraus. Und damit werde es hoffentlich wieder mehr Betrieben leichter fallen, sich dafür zu entscheiden, auszubilden und jungen Menschen eine Chance zu geben. Den Klassenraum mit den Frisiertische, Spiegeln, Trockenhauben und Liegestühlen hatten die Schüler und Lehrer der Lüchower BBS größtenteils in Eigenleistung hergerichtet. „Für den Landkreis als Schulträger sind nur geringe Kosten angefallen“, betonte Grote. Dafür gelte ein besonderer Dank auch den Firmen aus der Friseur-Bedarf-Branche, die bei der Einrichtung und Ausstattung des Klassenraumes ebenfalls mitgeholfen hätten.


23.09.2006

Jonglage und Akrobatik

BBS-Projekt an der Swinmarkschule

lr Schnega. Schülerinnen und Schüler der Fachschule Sozialpädagogik (BBS Lüchow) haben in der Swinmarkschule Schnega ein Projekt zum Thema »Geschlechtsbewusste Erziehung» angeboten. Das Ziel der »Geschlechtsbewussten Erziehung» ist, dass die Kinder individuell nach ihren persönlichen Fähigkeiten und Interessen ihre Persönlichkeit entwickeln können und dabei möglichst wenig durch geschlechtstypische Verhaltensweisen beeinflusst werden.

Solche Projekte sind elementarer Bestandteil der Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher. Inhalt der theoretischen und praktischen Gestaltung war Jonglage und Akrobatik. Dabei konnten sowohl Mädchen als auch Jungen gleichberechtigt teilnehmen, unabhängig von ihren geschlechtsspezifischen grob- und feinmotorischen Fähigkeiten. Jede und jeder hat eine Rolle und trägt ihren beziehungsweise seinen Teil zu den Übungen bei. Jeweils zu zweit übernahmen die BBS-Schülerinnen und -Schüler zehn Wochen lang dienstags in den vier Grundschulklassen den Sportunterricht. Dort fertigten die Kinder Jonglierbälle an und studierten Jonglage- und Akrobatikübungen ein. Dabei zeigten die Kinder großes Interesse und nahmen begeistert am Projekt teil.

20.09.2006

Kontakte seit zehn Jahren

Lüchower BBS-Lehrer bei Feier in Objezierze

lr Lüchow. Zehn Jahre sind in einer Schule eine recht lange Zeit, In zehn Jahren gibt es tausende neue Schüler, einige neue Lehrer und viel Arbeit. Wenn man dann noch über einen so langen Zeitraum eine Partnerschaft mit einer anderen Schule aufrechterhält, vertieft und weiter ausbaut, ist dies eine festliche Begegnung wert. Um das zehnjährige Bestehen der Kontakte zwischen den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow und der Zespo-Szkol im polnischen Objezierze feierlich zu begehen, folgten Direktor Raimund Grate und einige Lehrkräfte der BBS Lüchow der Einladung des Direktors ihrer Partnerschule, Roman Ostrowski, zu einem Besuch im Nachbarland.
Bei einem Pestakt würdigten die Redner die gute Entwick­lung der Beziehungen. Grote sagte, dass eine gute Fee ihre Hand im Spiel gehabt haben müsse, als eine Anzeige im Niedersächsischen Schulverwaltungsblatt, aufgegeben von der polnischen Schule, die beiden Bildungseinrichtungen zusammen führte. Direktor Ostrowski dankte allen, die sich im Laufe der Zeit darum bemüht haben, die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen und die jungen Menschen der beiden Länder zusammen zu bringen.
Einig waren sich alle Anwesenden angesichts des Jahrestages des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges, dass die Beteiligten der Partnerschaft aktive Friedensarbeit leisten. Auch künftig sollte jede Gelegenheit genutzt werden, um junge Menschen zusammen zu bringen.
An der Feierstunde im Palast in Objezierze, in dem die Schule untergebracht ist, nahmen die wichtigsten politischen Repräsentanten des Kreises Oborniki teil, Landrat Antoni Zuromski und sein Vorgänger Jacek Koralewski sprachen die große Bedeutung an, die die Zusammenarbeit der Berufsbildenden Schulen für die darauf aufbauenden weitergehenden Kontakte auf Kreisebene hat.
In Erstaunen versetzte alle Zuhörer das virtuose Spiel der 14-jährigen Geigerin Martyny Magdziarz aus Tarnowa, die den Festakt musikalisch umrahmte. Tief beeindruckt waren die Gäste aus Lüchow-Dannenberg beim Mittagessen von der überwältigenden Gastfreundschaft ihrer Partner.

10.08.2006

Rauchverbot ohne Wirkung

Umfrage von Schülern der Berufsbildenden Schulen Lüchow

lr Lüchow. Sind Nichtraucher sportlicher als Raucher? Zeigt das Rauchverbot an Schulen Wirkung? Solche Fragen waren Gegenstand einer Umfrage, die Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse des Fachgymnasiums Technik an den Berufsbildenden Schulen an Lüchower Schulen durchführten.
Rund 350 Jugendliche mit einem Durchschnittsalter von 18,7 Jahren nahmen teil. Das Ergebnis: 58 Prozent der Schüler und 45 Prozent der Schülerinnen konsumieren pro Tag etwa 13 Zigaretten. Dafür geben sie im Schnitt 80 Euro pro Monat aus. Der erste Griff zur Zigarette geschieht durchschnittlich mit 14 Jahren.
Untersucht wurden auch Einflüsse des Elternhauses. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind aus einer Raucher-Familie, Nichtraucher bleibt, liegt lediglich bei 20 Prozent. Sind die Eltern Nichtraucher, wird aus dem Kind mit 65 Prozent Wahrscheinlichkeit auch ein solcher.
Das neue Rauchverbot an Schulen wirkt sich bisher nicht auf das Rauchverhalten der Schüler aus. Lediglich fünf der Befragten gaben an, weniger zu rauchen als vorher.
Beeinträchtigungen durch Nikotin sind in der Jugend nicht zu erwarten. Nach medizinischen Untersuchungen hat Rauchen aber Einfluss auf das Wachstum. Zufall oder nicht: Diejenigen der Befragten, die vor dem 14. Lebensjahr mit dem Rauchen begonnen haben, sind heute im Mittel 5 Zentimeter kleiner als der Durchschnitt der befragten Nichtraucher.

04.08.2006

Empore schafft Bewegungsfreiheit

BGJ-Bautechnik „schafft“ im DRK-Sprachheilkindergarten

rg Lüchow. Die Idee zu dem Projekt hatten Ellen Bartels und Petra Sternberg vom DRK-Sprachheilkindergarten in Lüchow aus der Zeitung. „Wir hatten einen Artikel gelesen, dass die Lüchower Berufsbildenden Schulen (BBS) etwas für einen Kindergarten gebaut haben.
Und da haben wir einfach auch mal angefragt, ob man nicht auch was für uns bauen könnte“, erinnert sich Ellen Bartels. Denn einen Raum im Lüchower DRK-Sprachheilkindergarten hatten sie sich beim Umzug von Grabow in die neuen Räume extra offen gelassen, hatten „nach Ideen gesucht, was wir damit machen könnten“, sagt die junge Pädagogin. Nach der Zusage der BBS, ihnen zu helfen, fiel die Entscheidung dann auf eine Empore. „Darauf können sich die Kinder jetzt frei bewegen, können spielen, sich Höhlen bauen“, freut sich Bartels. „Die zweite Ebene macht mehr möglich, erleichtert es den Kindern, sich selbst und den Raum zu erfahren.“
Rund 40 Arbeitsstunden hatten die 17 Schüler des BGJ Bautechnik, angeleitet von Lehrer Andreas Oppermann, in die Empore investiert. „Unsere Kinder haben dabei zugesehen, konnten miterleben, wie so etwas entsteht“, betont Ellen Bartels. „Sie wissen, dass das Schüler sind, die das hier bauen, und sie wissen, dass diese Schüler dabei auch was lernen.“
Bei den neun Kindern der Lüchower Gruppe des DRK-Sprachheilkindergartens ist die Freude über die neue Spielmöglichkeit groß. „Wir legen in unserer teilstationären Einrichtung viel Wert darauf, dass die Kinder sich entfalten können“, stellt Ellen Bartels die Bedeutung des Neubaus für die Einrichtung heraus. Und sich entfalten können die Kindern nun auch, und zwar in drei Dimensionen.

19.07.2006

Theorie mit der Praxis verzahnen

BiIdungsangebot Fachoberschule Technik

lr Lüchow. Kaum haben 22 Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule (FOS) Technik ihr Abschlusszeugnis erhalten, richtet der verantwortliche Fachlehrer Michael Gohlke schon seinen Blick in das nächste Schuljahr. Längst hat sich diese Schulform als ein konstantes Element im Bildungsangebot der Berufsbildenden Schulen Lüchow etabliert. Es richtet sich an Jugendliche mit Realschulabschluss (Sekundarstufe I) und einer abgeschlossenen Berufsausbildung.
Gerade vor dem Hintergrund eines lebenslangen Lernens sei die FOS Technik ein Bildungsangebot, das auf eine bestehende berufliche Bildung aufbaue und den Weg zu einem Studium an einer Fachhochschule freimacht, so Gohlke und betont: „Wichtig ist deshalb, dass die anspruchsvolle Fachtheorie mit der Praxis verzahnt wird. So ist im Frühjahr mit dem Leiter der Schmiede der SKF Lüchow, Dr. Christian Herr, eine intensive Zusammenarbeit vereinbart worden. Um das studienvorbereitende Profil der FOS weiterzuentwickeln, um so dem praxisorientierten Ansatz der Fachhochschulen gerecht zu werden, wird im kommenden Schuljahr im Bereich Sondermaschinenbau ein weiterer Partner dazukommen."
Interessierte mit dem Schwerpunkt Technik in seiner ganzen Bandbreite können sich noch bei den Berufsbildenden Schulen Lüchow in der Amtsfreiheit anmelden.

15.07.2006

„Eine fruchtbare Zusammenarbeit“

Schulen legten Grundstein für Partnerschaft

ür Lüchow. Eine Suchanzeige im niedersächsischen Schulverwaltungsblatt im Februar 1996 brachte den Stein ins Rollen. Die Schule im polnischen Objezierze begehrte Kontakte zu einer berufsbildenden Schule mit Fachbereichen Land- und Hauswirtschaft.
Kerstin Lezius, Lehrerin an der BBS Lüchow, knüpfte die Kontakte, und so ist „aus einem zarten Pflänzchen, das vor Jahren gepflanzt wurde, eine stattliche Pflanze geworden“, stellte Raimund Grote, Direktor der BBS Lüchow, gestern während der Partnerschaftsfeier im Kreishaus heraus. Bereits im April 1998 sei zwischen beiden Schulen die Partnerschaft besiegelt worden, seit mehr als fünf Jahren werden auch Kontakte zur KGS Clenze gepflegt. Es habe sich eine sehr enge Freundschaft zwischen den Kollegien der Schulen entwickelt, bilanzierte Grote, gern erinnere man sich an viele gelungene gemeinsame Veranstaltungen. Roman Ostrowski, Direktor der Schule in Objezierze, sprach von einer funktionierenden Zusammenarbeit mit der BBS und der KGS im Rahmen des Comenius-Programms, bei Berufspraktika im landwirtschaftlichen Bereich und beim Schüleraustausch und anderen Aktivitäten mit der KGS. „Eine solche fruchtbare Zusammenarbeit wäre natürlich nicht möglich, wenn es kein Engagement vieler Lehrer und der Schulleiter gegeben hätte“, anerkannte Ostrowski die Leistungen seiner Kollegen im Wendland.

12.07.2006

Großes Interesse an Bio-Produkten

BBS: "Bio?Logisch!"-Ausstellung

jn Lüchow. Ökologische Landwirtschaft hautnah erleben - diese Möglichkeit bietet derzeit die Wanderausstellung des Bundesprogramms Ökologischer Landbau unter dem Motto "Bio?Logisch!" an den Berufsbildenen Schulen (BBS) in Lüchow in der Königsberger Straße. Mit Joghurt, Fruchtsäften und verschiedenen Käsesorten - alles aus regionaler Herstellung - wurden die Besucher der Ausstellung am Eröffnungstag freudig von den lokalen Initiatoren Stefanie Schernikau (Koordinierungsstelle Elbtal) und Sandra Wiegrefe (Milchkooperative Wendland GmbH) empfangen.
Damit reagieren die Veranstalter besonders auf das gesteigerte Interesse der Verbraucher an hochwertigen Bio-Produkten und informieren Jung und Alt auf erfrischende Weise über die verschiedenen Aspekte einer modernen, ökologischen Landwirtschaft. Auch Samtgemeinde-Bürgermeister Jürgen Schulz sowie Jürgen Weinhold vom Vorstand der Kreisverwaltung überzeugten sich vor Ort von den Besonderheiten ökologisch erzeugter Produkte. Wer selbst auf Entdeckungsreise gehen will, der hat noch bis zum 20.Juli in der BBS Gelegenheit dazu.

08.07.2006

„Zeugnis kein Freibrief“

Absolventinnen und Absolventen der BBS Lüchow feierlich entlassen - 2. Teil

ab Lüchow. „Ich wage zu bezweifeln, dass mich das, was ich bei Ihnen lerne, da draußen weiterbringt.“ Ein Schüler hat diese Worte auf eine Holztafel geschrieben, die in der Aula der Berufsbildenden Schulen Lüchow (BBS) in einer Ecke steht.
Doch die BBS in der Kreisstadt können damit nicht gemeint sein. Denn dort lernen die Schülerinnen und Schüler, was sie durchaus im Leben weiterbringen wird, sind ihre Lehrer überzeugt. Und deutlich wurde das mit dem „Weiterbringen“ gestern auch, als in der BBS-Aula bei „kuscheligen Temperaturen“ die Absolventinnen und Absolventen der Fachgymnasien Technik und Wirtschaft sowie der Fachoberschulen Technik und Wirtschaft feierlich aus dem Schulalltag verabschiedet wurden. Von etlichen Gästen jedenfalls, darunter Erster Kreisrat Martin Schultz und Lüchows stellvertretende Bürgermeisterin Karin Bertholdes-Sandrock, gab es durchweg lobende Worte für die erbrachten schulischen Leistungen der Schüler und das Engagement der Lehrer.
Von den Lehrern beispielsweise sei eine Menge geleistet worden, indem sie die Schüler mitgenommen und an ein Ziel geführt hätten, meinte Karin Bertholdes-Sandrock: „Da muss man erst einmal hinkommen.“ Und an die Absolventen gerichtet: „Mit Ihren Schulabschlüssen haben sie etwas ganz Großes geschafft, nehmen sie diesen Schwung mit ins Berufsleben.“
Den Absolventen etwas mitgeben. Das lag gestern Martin Schultz am Herzen. Der Erste Kreisrat wünschte ihnen insbesondere „Inspiration und Transpiration“. Beides bräuchten die jungen Menschen, wenn sie nun ihren sicher erfolgreichen Berufsweg gingen. Der Ausspruch, „dass nicht die Genialen, sondern nur die Zähen ihr Ziel erreichen“, stimme sicher nicht.
Das Leben könne nicht nur aus dauerndem Lernen, aus Computern und Robotern bestehen, richtete sich Werner Beckmann namens der BBS-Lehrerschaft an die Entlassschülerinnen und -schüler. Da gebe es auch noch etwas anderes: „Das Menschliche darf bei allem beruflichen Engagement nicht zu kurz kommen.“ Beckmann gab zu bedenken: „Ein Abschlusszeugnis ist schon lange kein Freibrief mehr für die Zukunft.“
Die Schülerrede kam von Sophie-Charlotte Ebeling und Timo Jihrjahn. Ihr Rückblick auf die BBS-Jahre fiel zum Teil recht kritisch aus. Auch selbstkritisch. So bemühten sie Johann Wolfgang von Goethe: „Es irrt der Mensch so lang“ er strebt.“ Dieses Zitat müsse nicht zuletzt von Schülern beherzigt werden, die eingesehen hätten, „dass man Lehrer viel zu oft in Schubladen steckt, in die sie nicht hineingehören“. Die Lehrer hätten ihre Sache gut gemacht, lobten Ebeling und Jirjahn „Die einen besser, die anderen... .“
Schulleiter Raimund Grote blickte auf die eigene Schulentlassung zurück. Auf die Zeit um 1968; Protest der jungen Generation war angesagt. Der Protest wirkte auch in die Gymnasien hinein. „Eine Abschlussfeier wurde damals abgelehnt, man holte sich das Abiturzeugnis ganz cool aus dem Geschäftszimmer ab“, erinnerte sich Grote: „Überkommene gesellschaftliche Rituale wurden versucht zu durchbrechen. Andererseits gab es aber über berufliche Laufbahnen klare Vorstellungen und vorgezeichnete Wege.“
Die Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten sei längst nicht so groß gewesen wie heute, der künftige Ausbildungs- oder Arbeitsplatz allerdings relativ sicher. Die Berufswahl habe sich einfacher dargestellt, der Protest - das Ausbrechen aus Traditionen - habe kaum persönliche Auswirkungen gehabt.
Heute sei die Situation, mit der die Entlassschüler konfrontiert würden, wesentlich komplizierter, weiß Raimund Grote: „Wir haben eine Vielfalt an beruflichen Möglichkeiten, aber keine Garantie, dass der eingeschlagene Weg zu einer abgesicherten Berufstätigkeit führt.“

Nicht nur Reden

Unterhaltsame BBS-Entlassungsfeier
ab Lüchow. Abschlussfeier an den Berufsbildenden Schulen in Lüchow: Das war gestern weitaus mehr als Zeugnisausgabe, Grußworte von Gästen und Reden. Den Anwesenden wurde zudem Unterhaltsames geboten. Mit Musikalischem als Hauptelement. Da wurde beispielsweise ein von Jean-Joseph Moret komponiertes Rondeau intoniert. Bernd Witschas, "die Stimme der BBS", gefiel mit dem Johnny-Cash-Hit "I Walk The Line". Die "High Life Skiffle Group" war wenig später musikalisch mit ihrer Lambretta unterwegs, und die Theater-AG der BBS lud die Anwesenden zu einem Besuch in der "Sonnenallee" ein - in die DDR der 70er-Jahre.

07.07.2006

Hoffnung und Optimismus

Berufsbildende Schulen Lüchow: Entlassungsfeier erster Teil - „Falsch, dass es hier keine Perspektiven gibt“

rg Lüchow. „Die Zeit der Schule ist vorbei, sie war nicht immer leicht. Was anfangs war, ist einerlei, das Ziel, es ist erreicht.
„Ein Lied hatten die Lehrer der Berufsbildenden Schulen Lüchow (BBS) geschrieben, einen Text auf die Hymne „Nehmt Abschied Brüder“, und mit diesem Lied nahmen die Lehrer auch Abschied, nämlich von ihren Schülern. 86 junge und auch ältere Damen und Herren erhielten gestern Mittag in der Aula der BBS ihre Abschlusszeugnisse.
Verabschiedet wurden die Schülerinnen und Schüler der Fachschulen Agrarwirtschaft und Sozialpädagogik, außerdem die der ein- und zweijährigen Berufsfachschule Altenpflege und Altenpflegehilfe, die Absolventen der Berufsfachschulen Technik und Hauswirtschaft. Zudem erhielten die Schülerinnen und Schüler des Berufsvorbereitungsjahres mit Hauptschulabschluss ihre Zeugnisse. „Wir verabschieden heute Schülerinnen und Schüler sehr unterschiedlicher Schulformen“, betonte daher auch der Leiter der BBS, Raimund Grote in seiner Rede. „Entsprechend unterschiedlich sind die Abschlüsse, die wir heute bescheinigen, unterschiedlich vor allem hinsichtlich der mit den Abschlüssen verbundenen Berechtigungen“, betonte der Schulleiter. Denn die Spanne reiche von Hauptschulabschluss über den staatlich anerkannten Altenpfleger bis hin zur Fachhochschulreife, stelle Grote heraus. „Sie sehen: Die Berufsbildenden Schulen sind auf vielen Ebenen und vielen Feldern tätig, um junge Menschen auf das Berufsleben vorzubereiten.“ Die Aufgabe der Schule sei es, so Grote, Lehrkräfte und Lehrmittel so einzusetzen, dass den Schülerinnen und Schülern eine „optimale Förderung zuteil wird“. Dabei sei das Ziel der pädagogischen Arbeit das eigenverantwortliche Handeln in den jeweiligen Berufsfeldern. „Berufsbildende Schulen haben auf das Berufsleben vorzubereiten, und deshalb haben wir Veränderungen des Berufslebens genau zu beobachten und auf sich abzeichnende Entwicklungen entsprechend zu reagieren.“
Hoffnung machte Grote den Schulabgängern für den nun folgenden Abschnitt in ihrem Leben, nämlich dem Beruf. „Ihr trefft nun auf die sehr schwierige Situation sowohl auf dem Ausbildungsplatzmarkt als auch auf dem Arbeitsmarkt“, beschrieb Grote. „Es gibt aber bereits mahnende Stimmen aus der Wirtschaft, die auf einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in wenigen Jahren hinweisen.“
Ebenfalls optimistisch blickte Frank Schulze-Schwanebrügger als Redner für die Schüler in die Zukunft. „Wir müssen jetzt versuchen, aus dem, was wir gelernt haben, eine berufliche Zukunft zu gestalten“, forderte er seine Mitabsolventen auf. „Es ist falsch, dass es hier in der Region keine Perspektiven gibt“, betonte er. „Die Region liegt zwischen den Wirtschaftsräumen Hamburg und Berlin. Zwei Räume, für deren Entwicklung es sehr positive Prognosen gibt. Und das wird auch ausstrahlen auf die Region hier“, stellte Schulze-Schwanebrügger in Aussicht. Der Hoffnung, dass es der BBS-Abschlussjahrgang 2006 besser haben werde als die Jahrgänge zuvor, schloss sich für die Lüchow-Dannenberger Verwaltungsspitze auch Jürgen Weinhold an. „Wir brauchen hier Ausbildungsplätze, Arbeitsplätze, damit junge Familien hier bleiben“, betonte Weinhold in seinem Grußwort. „Denn wir müssen dafür sorgen, dass Sie ihr Geld hier verdienen, und nicht wegziehen müssen, um berufstätig werden zu können.“

07.07.2006

Sprachspiele - kreativ, bewegend

Projekt mit Berufsschülerinnen im evangelischen Kindergarten Lüchow

Eine besondere Form der Sprachförderung fand jüngst im evangelischen Kindergarten Lüchow großen Anklang. Den Abschluss dieses Projektes feierten alle Kinder, vier Berufsschülerinnen und die Erzieherinnen am Dienstag mit lustigen Wasserspielen und einem Büfett. Anlass war das erfolgreich abgeschlossene Jahresprojekt von vier Schülerinnen der Berufsfachschule für Sozialpädagogik (FSP) der BBS Lüchow. Unterstützt von ihrer Lehrerin Dietlind Hülsenbeck hatten sich Sina Binder, Ulrike Reiß, Anika Balcke und Mara Müllen, die sich alle im ersten Ausbildungsjahr befinden, dem Thema „Sprachförderung im Kindergarten“ angenommen. In Kooperation mit Gabriele Eickmeyer, der Leiterin des Kindergartens, initiierten die Schülerinnen im Zeitraum vom 2. Mai bis zum 4. Juli jeden Dienstagnachmittag verschiedene Angebote. Dieses Projekt fand sowohl bei den Erzieherinnen als auch bei den Eltern großen Anklang, da Sprache nicht nur notwendig für die geistige Entwicklung der Kinder, sondern auch für die Ausbildung deren Persönlichkeit ist. Außerdem bildet sie die Basis für den späteren Schulunterricht.

Die Schülerinnen der FSP hatten jeweils zu zweit die Sprachförderung in einer der beiden Nachmittagsgruppen übernommen. Besonders schätzen es die Mädchen, dass sie neben der großen Unterstützung von Seiten der Schule und der Erzieherinnen auch genug Freiraum hatten, um sich auszuprobieren und eigene Erfahrungen zu machen. „Es war sehr schön zu sehen, wie die Kinder Fortschritte gemacht haben“, sagt Anika Balcke. Und Mara Müllen ergänzt: „Sie sind mit der Zeit viel selbstsicherer geworden“. Am Ende des Projektes sind sich die vier Schülerinnen der FSP einig: So ein Projekt muss zwar gut organisiert sein, aber dennoch genug Spielraum lassen, um auf die Bedürfnisse des Einzelnen individuell eingehen zu können. Flexibilität sei hier das Zauberwort - und ohne Teamarbeit laufe gar nichts. „Ich finde es großartig, wie begeistert meine Schülerinnen bei der Sache sind, wenn sie einen Sinn im Lernen sehen“, freut sich auch die FSP-Lehrerin Dietlind Hülsenbeck.

30.05.2006

Raucherpolizei gegen Glimmstängel

Wettbewerb gegen das Qualmen an den Berufsbildenden Schulen - Beiträge witzig, makaber und ernsthaft

jan Lüchow. Die Raucherpolizistinnen gehen auf Streife. Rigoros kämpfen sie gegen den blauen Dunst. Wenn Kippen den Boden verschmutzen, Nichtraucher belästigt werden oder Gesundheit gefährdet wird, sind sie stets zur Stelle. Jedenfalls in der DVD-Produktion »Raucherpolizei», die eine Jury am Montag im Anti-Rauch-Wettbewerb der Berufsbildenden Schulen in Lüchow, initiiert von Oberstudienrat Nikolaus Rahlf, zum Siegerbeitrag gekürt hat.

Dafür erhielten die Produzentinnen und Hauptdarstellerinnen - Esther Breßlein, Gunda Müller und Janina Frede aus der Klassenstufe 12 des Fachgymnasiums - ein Preisgeld von 300 Euro. Zur Preisverleihung hatte sich die Aula der Schule gut gefüllt.

Rauchen ist uncool und schädlich: Das ist die allgemeine Botschaft der 19 engagierten Wettbewerbsbeiträge von etwa 50 Schülern der Berufsbildenden Schulen, die sie in Form von DVDs, Videos, Zeichnungen, Gedichten, Kurzgeschichten oder Power-Point-Präsentationen eingereicht hatten. Die Beiträge thematisierten die Gefahren des Rauchens auf teils witzige, teils makabere, teils ernsthafte Weise. Hintergrund des Wettbewerbes war der Erlass des Niedersächsischen Kultusministers im vergangenen Jahr. Seitdem muss man sich auf Niedersachsens Schulhöfen nicht mehr von blauen Dunstschwaden einnebeln lassen. Die rauchenden Grüppchen sind ein paar Meter vom Schulhof abgerückt, das Problem mit den zugeteerten Lungen, mit Umweltverschmutzung oder auch mit der dadurch für die Schüler entstandenen Gefährdung durch den Straßenverkehr ist jedoch keineswegs behoben. Der Wettbewerb »Rauchen an den Berufsbildenden Schulen» versteht sich als allgemeine Absage an die Glimmstängel und sollte Anreize aufzeigen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Der zweite Platz ging an die engagierten Schüler des Berufsvorbereitungsjahres Wirtschaft/ Körperpflege für einen Videobeitrag. Linnéa Pein aus der Klassenstufe 11 des Fachgymnasiums überzeugte die Jury, bestehend aus Schülern und Sponsoren, mit einer Zeichnung und belegte Platz drei. Insgesamt hatten die Sponsoren des Wettbewerbs - der hiesige Lions Club, die AOK und die Volksbank Osterburg/Lüchow-Dannenberg - 1000 Euro an Preisgeldern ausgelobt, die sich die ersten zehn Gewinner teilten.
Preisträgerinnen
Bild: Strichen die Siegprämie von 300 Euro für ihre DVD-Produktion mit dem Titel "Raucherpolizei" ein (von links): Gunda Müller, Esther Breßlein und Janina Frede sind die Gewinnerinnen des Anti-Rauch- Wettbewerbes an den Berufsbildenden Schulen in Lüchow. Aufn.: J. Jankowski

26.05.2006

Afrika mit allen Sinnen

BBS-Schülerinnen und Schüler unternehmen mit Kindergartenkindern eine Reise auf den schwarzen Kontinent

rg Lüchow. So ganz genau wissen die neun Kinder des Schmarsauer Lemki-Kindergartens nicht, was sie von der ganzem Angelegenheit halten sollen. Sie stehen mit ihren Erzieherinnen im Flur der Lüchower Berufsbildenden Schule in der Königsberger Straße, vor ihnen ein Vorhang aus braunen und grünen Papier-Lianen, ein „Willkommen“-Schild, und dahinter ein ganze Reihe von seltsam angemalten und komisch gekleideten Menschen.
Die jungen Damen und Herren, die da geschminkt und verkleidet auf die Kinder warten sind die Schülerinnen und Schüler der Klasse Sozial-Assistenz I, und sie haben die Kinder eingeladen, um ihnen Afrika, den „schwarzen Kontinent“, näher zu bringen. „Das Projekt heißt ‚Afrika mit allen Sinnen erleben’“, erzählt Kora Littek, eine der Schülerinnen. Dafür hat sich der gesamte Gebäudetrakt in eine Art Dschungel verwandelt: Von der Decke baumeln papierene Lianen, die Wände sind mit Bäumen, Büschen und Tieren bemalt, in einem Klassenraum ist eine Lagerfeuerplatz entstanden und im Klassenraum daneben eine Steppenlandschaft, durch die sich sogar ein Fluss schlängelt. Erste Station für die kleinen Besucher aus Schmarsau und Umgebung ist aber ein großer Tisch, an dem sie mit Schminke und bedruckten Stofftüchern in Löwen, Tiger und Leoparden verwandelt werden. So ausstaffiert geht es dann in die „Steppenlandschaft“. Auf die Kinder wartet dort eine Mitmachgeschichte: Alle fliegen mit dem Flugzeug nach Afrika, fahren mit dem Jeep durch den Dschungel und wandern zu Fuß durch die gefährliche Graslandschaft. Die Kinder sind begeistert, ihre Augen strahlen, und auch ihre Gastgeber sind zufrieden. „Alle machen gut mit“, freut sich Kora mit Erleichterung in der Stimme, denn ganz so sicher, ob auch alles glatt laufen würde, waren sich die Schülerinnen und Schüler anfangs nicht. Aber spätestens bei der nächsten Station sind alle diese Zweifel weggewischt: Die Kinder sollen Früchte erkennen, und aus dem „Unterrichtsmaterial“ anschließend Frucht-Spieße machen, die dann an der Feuerstelle gegessen werden - zufriedene Gesichter und beschmierte Münder zeigen, dass es den Kindern gefallen hat. „Für und war es interessant, solch ein Projekt zu organisieren“, betont Kora Littek. „Und die Kleinen hatten viel Spaß, das ist die Hauptsache“. Und so steht wohl einer Wiederholung des Projektes nichts im Weg.

17.05.2006

Western-Barbie von der West-Tante

Theater-AG der Berufsbildenden Schulen in Lüchow hat „Sonnenallee“ inszeniert - Letzte Aufführung heute Abend

pw Lüchow. Die Klamotten, der Ost-West-Konflikt, die „Ost-Sprache“ und „die kleinen Sachen, über die sie sich noch freuen“, das sind die Dinge, die die Mitglieder der Theater-AG der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow an ihrem neuen Stück gereizt haben. Denn mit „Sonnenallee“ greifen sie mit ihrem Regisseur Stefan Walgenbach ein Stück deutsche Geschichte auf, die keiner der jungen Darsteller bewusst erlebt hat.
Zum Teil waren sie noch nicht einmal geboren, als 1989 die Mauer fiel und den Ostteil und den Westteil der Berliner Sonnenallee wieder vereinte. Dort spielt das Stück, mit dem die Theater-AG am Montag Premiere hatte und das heute Abend zum letzten Mal aufgeführt wird.
Micha (Tino Flenker), Wuschel (Marlene Meyer), Brille (Sonja Haase) und Mario (Normann Möhle) leben im Ostteil der „Sonnenallee“. Die Jugendlichen stehen der DDR kritisch gegenüber, interessieren sich aber vor allem für Mädchen und die Rolling Stones. Doch die Politik holt sie in ihrem Alltag immer wieder ein: Ob sie nun vom naiv-fanatischen Vopo (Jana Walgenbach) beim Hören von Rockmusik erwischt werden oder beim „Dealer“ (Merlin Peich) für 50 West-Mark - bei einem Zusammenstoß mit dem Auto eines Wessis (Mark Lichtenberg) im wahrsten Sinnes des Wortes hart verdient - eine Stones-LP erwerben. Oder gar für die Informantendienste der kleinen Schwester (Imke Heuer) von Michas Schwarm Miriam (Miriam Zielke) an eine Western-Barbie kommen müssen.
Gut, dass es da die West-Tante (Josefa Popko) gibt, die Micha, seine Eltern (Anne-Christin Heuer und Gesine Kaiser) und Schwester Sabine (Ulrike Kohlschmidt) mit West-Produkten und vernichtenden Bemerkungen über den real existierenden Sozialismus beglückt. Die klischeehaften Dialoge, von den Schauspielern mit viel Gespür für Situationskomik dargestellt, sind ebenso witzig wie etwa die von Herrn Bauer (Thomas Kittendorf) geleitete Parteiversammlung, in der Miriam wegen „Kontaktaufnahme mit dem imperialistischen Klassenfeind“ - Knutschen mit West-Jungs - zu einem Vortrag verdonnert wird. Für zwei Dresdner Pioniere (Denise Tzeutschler und Jana Walgenbach) bedeutet dagegen schon das erste Mal West-Fernsehen einen Kulturschock.
Wenn Mario mit seiner Freundin Simone (Katharina Behn) mit dem Kauf von Land die „Perforation der DDR“ plant, wird bei aller Naivität, über die man lachen muss, auch das Erdrückende der Situation deutlich. Der Westernhagen-Song „Freiheit“, den die Mitglieder der Theater-AG in dieser Szene anstimmen, drückt die geheimen Wünsche nicht nur der Jugendlichen aus: Auch Michas Mutter träumt vom Westen.
Diese Mischung aus zum Teil brüllend komischen Szenen und der oft nur zu erahnenden Verzweiflung macht „Sonnenallee“, - bekannt vor allem als Kinofilm nach dem Roman von Thomas Brussig - zu bester Unterhaltung. Andreas Grunert hat den Stoff den Gegebenheiten des Theaters angepasst, und die Darsteller - drei davon übrigens neun bis 14-jährige Schülerinnen aus Clenze - überzeugen in rasch wechselnden Szenen mit ihrem frischen Spiel.
Die heutige Aufführung in der BBS-Aula an der Amtsfreiheit beginnt um 20 Uhr.
TheaterAG

30.04.2006 Generalanzeiger

BBS riet: "Nur Mut, spende Blut"

Lüchow (inf). Am Donnerstag, 27. April fand in der Lüchower Berufsfachschule Hauswirtschaft (BBS) unter dem Motto „Nur Mut, spendet Blut" der zweite von der Schülerschaft organisierte Blutspendetag statt. Die Organisation oblag der Klasse II der Hauswirtschaft mit Hilfe ihrer Lehrerinnen Magdalene Henning und Alke Mehrtens. Im Vorfeld musste das Projekt geplant und organisiert werden, unter anderem wurden Plakate angefertigt, Flugblätter ausgehangen und verteilt. „Es war ein ziemlich großer Aufwand, die Verpflegung für die Spender zu kalkulieren, da nur grob geschätzt werden konnte, wie viele Spender kommen würden", berichten die Schüler. Letztendlich nahmen insgesamt 143 Spender teil, darunter 90 Erstspender (!) - fast nur Schüler. Unter den Wiederholungsspendern befanden sich zwei Frauen, die an diesem Tag zum 75. Mal spendeten und von dem DRK eine Ehrung erhielten. Da das Projekt erneut sehr gut von den Teilnehmern  angenommen wurde, soll es ein fester Bestandteil im jährlichen Schulleben der Berufsschulklasse Hauswirtschaft werden.

04.04.2006

Aus für den Kfz-Mechaniker als Lehrberuf

Kraftfahrzeug-Innung informiert sich über neuen Ausbildungszweig an der BBS Lüchow

lr Lüchow. Zwei Jahre ist es her, dass an den Lüchower Berufsbildenden Schulen (BBS) der Ausbildungszweig „Fahrzeugtechnik“ eingeführt wurde. Aus diesem Anlass kamen jetzt Vertreter der Kfz-Innung Uelzen und Lüchow-Dannenberg mit ihren Fachkollegen der BBS zu einem Meinungsaustausch zusammen - zum Austausch von Erfahrungen mit dieser neuen Schulform.

Mit der Einführung des Ausbildungszweiges hatte die BBS auf einen Beschluss der Innung reagiert. Anlass war die Neuordnung der kraftfahrzeugtechnischen Berufe. Der neue Hauptausbildungsberuf ist nun der des Kraftfahrzeugmechatronikers, der den erweiterten Anforderungen im Bereich der Kraftfahrzeug- und Steuer-Elektronik gerecht wird. Den Ausbildungsberuf des Kfz-Mechanikers gibt es damit nicht mehr. Die Vertreter der Kfz-Innung erfuhren bei dem Treffen, dass sich der wöchentliche Unterricht in der Berufsfachschule in vier Tage schulische und einen Tag betriebliche Ausbildung gliedert. Dabei sollen die Kenntnisse, die den Schülern im theoretischen Unterricht vermittelt werden, im praktischen Unterricht in den Betrieben angewendet und vertieft werden.

Am Anfang des Schuljahres, so erfuhren die Vertreter der Kfz-Innung, werde - wie in anderen Bereichen auch - ein Orientierungstest durchgeführt. Das diene dazu, zu ermitteln, ob bei dem Bewerber noch weiterer Beratungsbedarf bestehe. Die Ausbildungsbetriebe schließen dann nach einem Beobachtungszeitraum mit den Schülern Vorverträge ab. Diese werden bei erfolgreichem Besuch der Berufs-Fachschule und einer Probezeit in den Betrieben in Ausbildungsverhältnisse umgewandelt.

Der für den Ausbildungszweig Fahrzeugtechnik zuständige Klassenlehrer Ulf Brand informierte die Gesprächsteilnehmer über die theoretischen und praktischen Inhalte des Unterrichts. Bei einem Rundgang durch die Schule informierten sich der Obermeister der Kfz-Innung, Dirk Amtsfeld, der Vorsitzende der Prüfungskommission, Christian Patzke, die Vertreterin der Agentur für Arbeit, Doris Nimz, und die Vertreter der Ausbildungsbetriebe über die Ausstattung der Werkstätten. Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Gäste dabei dem Bereich „Diagnostik“, der mit modernen Geräten und Fahrzeugen ausgestattet ist. „Fehlersuche und -beseitigung in den elektronischen Bauteilen und Baugruppen gehört nun genauso zur Ausbildung, wie eine TÜV-Durchsicht, AU-Überprüfung und Grundlagen der Motorentechnik“, stellte der zuständige Abteilungsleiter Gerd Neubauer heraus. Er wies aber auch darauf hin, dass dieses hohe technische Niveau in der Berufsfachschule Fahrzeugtechnik nur in Zusammenarbeit mit den Betrieben und der Unterstützung durch die Automobilkonzerne erreicht werden konnte.

30.03.2006

Gewerk mit Wasser geweiht

BGJ-Bautechnik errichtet Pavillon

rg Lüchow. „Hätte Frau Rahlf nicht so hartnäckig nachgebohrt, wäre der Pavillion hier wohl kaum zustande gekommen", sagt Kai-Michael Timm, der Klassenlehrer des BGJ-Bautechnik an der Lüchower Berufsschule. „Sie hat so lange gefragt, bis wir schließlich zugesagt haben, den Pavillon zu bauen."
Timm steht auf dem Dach des Pavillons, an dem seine 15 Schüler seit Tagen auf dem Schulhof der Lüchower Jeetzelschule bauen, denn man feiert Richtfest, und Timm weiht die Konstruktion mit einem Schluck Wasser. „Normal ist ja Doppelkorn, aber wir sind hier in der Schule", lächelt Timm. Das Glas landet, nach guter alter Zimmermanns-Tradition, auf „dem Grund des Gewerks".
Der Pavillon, dessen Wände in den kommenden Tagen noch vermauert werden, soll künftig den Schülern als Aufenthaltsraum dienen, aber auch für Unterricht und Feiern genutzt werden. Sein Bau ist der erste Schritt hin zur Umgestaltung des gesamten Schulhofes der Jeetzelschule, der in den kommenden Jahren vollzogen werden soll. Und das, so hofft man, auch mit Hilfe der Berufsschüler.

21.03.2006

Wie kommt Luft aus der Flasche

BBS: Naturwissenschaftliche Experimente für Lehrer und Erzieherinnen – Zur Arbeit in Kindergärten

krl Lüchow. Man nehme eine leere Flasche, stülpe einen Luftballon über den Flaschenhals und halte eine brennende Kerze unter die Flasche. Die Luft im Inneren der Flasche erwärmt sich und steigt auf. Die Folge: Der Luftballon wird wie von Geistermund aufgepustet. Im Bereich naturwissenschaftlicher Phänomene dieser Art experimentierten am Freitag Erzieher und Lehrkräfte für Sozialpädagogik an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow. Hintergrund: Der seit Februar 2005 für Niedersachsen gültige „Orientierungsplan zur Bildung und Erziehung in Kindertagesstätten" empfiehlt eine gesteigerte Qualitätsbildung im Kindergartenbereich. Über das sinnliche Wahrnehmen will man den Kindern individuelle Möglichkeiten bieten, Interesse und Begeisterung für Natur und Umwelt zu entwickeln. Ebenso gehört das Erforschen der materiellen Welt zu den Empfehlungen des Bildungsplans.
Referent Rolf Weber von der Universität Bremen, Fortbilder für die naturwissenschaftliche Grundbildung im Vorschulbereich, leitete die knapp 20 experimentierfreudigen Pädagogen an. Im Anschluss erkundeten sie Wundersames zu den Themen Wasser, Schall, Luft und Licht mit Hilfe von Alltagsgegenständen. Besonders Lehrkräfte nahmen dieses Fortbildungsangebot wahr, um angehende Erzieher optimal auf das Berufsleben vorzubereiten. Im Unterricht wird diesen nun vermittelt, was in den Kindergärten in Zukunft zum Standardprogramm gehören soll.

Die BBS Lüchow erkannten bereits vor einigen Jahren, dass sich die Kindergärten mehr auf Bildung fokussieren könnten. Deswegen hat die Schule entsprechende Fortbildungen, beispielsweise mit ästhetischen Inhalten wie Musik und Tanz, angeboten - und dafür skeptische Verwunderung geerntet, à la „was hat Ästhetik eigentlich im Kindergarten verloren?" Dank des Bildungsplans sind die Angebote nun auch von Staats wegen gerechtfertigt. Die letzte PISA-Studie hatte dem deutschen Erziehungswesen zu wenig frühkindliche Bildung bescheinigt. Der Orientierungsplan wirkt dagegen: Die Empfehlungen sind in neun Lehrbereiche aufgeschlüsselt und decken eine Vielzahl von Themen ab, die die Entwicklung der Kinder betreffen. Neben Begeisterung für Forschung und Natur sollen auch Sprache, Motorik und soziale Kompetenzen weiter ausgeprägt werden. Die Jungen und Mädchen sollen lernen, durch Ausprobieren Ängste und Hemmschwellen zu überwinden.
Die Fortbildung war die zweite von drei Veranstaltungen, die die BBS an Lehrer und Erzieher richten. Annita Tapken, Lehrerin für Sozialpädagogik, organisiert diese. Nachdem im Januar Jungenarbeit ein Thema war, wird im Mai offenes, experimentelles Lernen in so genannten „Lernwerkstätten" behandelt.

Damit die Kinder in den Tagesstätten die Experimente selbst nachmachen können, haben die Pädagogen leicht verständliche Anleitungen gebastelt. Diese sollen in den Einrichtungen aufgehängt werden. So können die Kleinen eigenständig herausfinden, wie man - ohne zu pusten - einen Luftballon füllt.

17.03.2006

Die freie Rede üben

Vortragswettbewerb fördert auch die Leselust

tj Lüchow. „Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen", meinte Katharina Gorny. Sie stellte im Rahmen eines Vor­tragswettbewerbs in Lüchow den Jugendromanklassiker „Insel der blauen Delfine" vor, der 1963 den deutschen Jugend­buchpreis erhalten hatte.
Der Vortragswettbewerb wird seit 40 Jahren in Niedersachsen von der Landjugendberatung der Landwirtschaftskammer ausgeschrieben, um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, Kenntnisse und Fähigkeiten in der „Kunst der freien Rede" zu verbessern. Diese Möglichkeit, junge Menschen auch auf die Bewältigung von Alltagssituationen wie ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten, nutzte die Deutschlehrerin Karola Ebeling mit beiden Klassen der Einjährigen Berufsfachschule Hauswirtschaft.

Insgesamt nahmen 37 Schülerinnen und Schüler teil. Jeder von ihnen referierte anhand festgelegter Kriterien über einen frei gewählten Roman. Einen der beiden ersten Plätze belegte Nicole Wegener, die den Klassiker „Die Welle" von Morton Rhue vorstellte. Dieser Jugendroman handelt von einem Experiment, das ein Geschichtslehrer mit seinen Schülern durchführte. Diese konnten nicht nachvollziehen, dass so viele Deutsche, die keine Anhänger der Nationalsozialisten waren, gegen deren Verbrechen nichts unternahmen.

Nicole Herrmann, ebenfalls Erstplatzierte, referierte über „Ida, Notwehr oder Selbstjustiz" von Francoise Hamel. In diesem Buch geht es um ein 17-jähriges Mädchen, das seinen Vater erschießt, weil dieser seine Töchter missachtet und schlägt. Ida wird der Prozess gemacht und das Urteil lautet Freispruch.

Mit „Night train" von Judith Clarke, erzielte Sundari Kasten einen 2. Platz. In diesem Roman geht es um mehrere mysteriöse Unfälle mit Todesfolge. Sundari Kasten beeindruckte durch ihren empathischen Vortrag.

Den neuen Jugendroman „Ich knall euch ab!" von Morton Rhue stellte Martina Tute vor und erreichte ebenfalls einen 2. Platz. Der Autor fragt nach Ursachen von Gewaltausbrüchen Jugendlicher wie etwa das Blutbad 2002 in Erfurt. Der collagenhafte Roman beschreibt, wie zwei Jugendliche unter Konformitätsdruck und brutalem Mobbing zu Losern degradiert werden. Die Ignoranz einer leistungsbezogenen Ellenbogengesellschaft treibt sie in eine Gewaltspirale, die in einer Geiselnahme mit anschließender Selbsttötung eines der Jugendlichen endet.

Jeweils einen dritten Platz belegten Nadine Schulz mit dem Roman „Das geschenkte Gesicht" von Konsalik und Larissa Grönecke mit dem „Tagebuch der Anne Frank". Auch die übrigen Teilnehmenden stellten interessante und spannende Romane vor.

Dass der Vortragswettbewerb für Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung darstellte und für einige von ihnen sehr aufregend war, war den Jurorinnen - Klassenlehrerinnen und Deutschlehrerin Ebeling - bewusst. Sie möchten ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass jeder Einsatz sich lohnt und dass das Selbstbewusstsein gestärkt wird, wenn Ängste überwunden werden.
Die sechs Platzierten erhielten Urkunden sowie Geschenkgutscheine und nehmen am Gebietsentscheid teil.



17.03.2006

Senioren aktivieren

Projekttag der Lüchower Altenpflegeschüler im St. Elisabeth- und St. Georg-Altenheim

rg Lüchow. „Die Bewohner freuen sich. Das ist mal eine echte Abwechslung." Im Hintergrund klingt Marschmusik, und in der Cafeteria des St. Elisabeth-Altenheimes sitzt ein gutes Dutzend Senioren und lässt Bälle und bunte Tücher kreisen. Monika Emme, die Heimleiterin des St. Elisabeth-Altenheimes in Lüchow, freut sich, dass die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Altenpflege sich für ihre Projektarbeiten die aktive und aktivierende Arbeit mit Senioren ausgesucht haben. Ein Gedächtnis- und ein Aktionsspiel, spezielle Seniorengymnastik - mit Marschmusik -und ein kleines Theaterstück haben die Altenpflegeschüler entwickelt, und an zwei Tagen damit die Bewohner der beiden Lüchower Altenheime St. Elisabeth und St. Georg aktiviert.
„So was machen wir mit unseren Bewohnern zwar auch jeden Tag", freut sich Monika Emme. „Doch man sieht regelrecht, wie gut es ihnen tut, andere Gesichter zu sehen und mal was Neues auszuprobieren."
Diese Projekttage sollen künftig mit allen Klassen der Berufsfachschule Altenpflege und Altenpflegehilfe in Lüchow unternommen werden, stellt Emme in Aussicht. „Das ist so gut angekommen bei unseren Senioren, dass wir das auf jeden Fall wieder machen werden." Den Schülern sollen die Projekttage helfen, im Umgang mit alten, pflegebedürftigen Menschen Routine zu entwickeln und anfängliche Scheu zu verlieren. „Man merkt richtig, wie alle nach und nach auftauen, sich an das neue Umfeld gewöhnen", bestätigt Monika Emme.

25.02.2006

Ausbildung zum Erzieher

lr Lüchow. Der Beruf der Sozialassistentin und des Sozialas­sistenten sowie der Erzieherin und des Erziehers umfasst ein breites Arbeitsfeld mit abwechslungsreichen, interessanten und verantwortungsvollen Aufgaben. Im Hinblick auf den Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag und angesichts der aktuellen Bildungsdiskussion, fällt den sozialpädagogischen Fachkräften eine hohe Verantwortung beim Erkennen und Fördern von Begabungen sowie bei der Kompensation und dem Abbau von Benachteiligungen zu.
Dieses setzt voraus, dass Erzieherinnen und Erzieher die gesellschaftliche und soziale Lage von Kindern und Jugendlichen erfassen und gezielte Unterstützung in besonderen Lebenssituationen leisten können. Dementsprechend vermitteln die sozialpädagogischen Ausbildungen an den Berufsbildenden Schulen in Lüchow grundlegende berufliche Kompetenzen, die sich auf die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, jungen Heranwachsenden und behinderten Mitmenschen beziehen.
Die entsprechende Ausbildung in Niedersachsen baut auf der zweijährigen Ausbildung an der Berufsfachschule auf. Hierfür ist der Realschulabschluss erforderlich. Schriftliche Bewerbungen für die Ausbildungen können bis zum 12. März an die Berufsbildenden Schulen, Königsberger Straße 4/5 in 29439 Lüchow gerichtet werden. Telefonische Auskunft gibt es unter der Nummer (0 58 41) 38 26.

24.02.2006

Partner dank Internet

Rumänische Schule zu Besuch in Lüchow

krl Lüchow. Nach rund 1800 Kilometern waren sie endlich am Ziel. 32 Stunden hatten die Rumänen im Bus gesessen, um von Drobeta Turnu-Severin an der Grenze zu Serbien-Montenegro bis nach Lüchow zu fahren.

13 Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrer haben diese lange Reise auf sich genommen, um eine jüngst entstandene Partnerschaft zu pflegen. Zusammengeführt hatte die Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow und die rumänische Schule ein europäisches Internetprojekt. Thema: Demokratie in Europa. Dabei schlossen sich auf Zufallsbasis Schulen zu Kooperationen zusammen -und siehe da: Mit Gedichten, Reportagen und gar einem Theaterstück erreichte die BBS mit ihrem rumänischen Partner den sechsten Platz bei über 60 Einsendungen. Grund genug also für einen persönlichen Besuch. Kommuniziert wird auf Englisch, einige Rumänen sprechen auch ein paar Brocken deutsch. Die 14- bis 18-Jährigen sind bei Familien untergebracht und nehmen vormittags am Unterricht in der BBS Lüchow teil. Für die Nachmittage haben die hiesigen Lehrerinnen und Lehrer ein abwechslungsreiches Programm organisiert. So hat man beispielsweise am Dienstag den Amtsturm besichtigt, am Mittwoch einen Ausflug nach Hamburg unternommen. Eine große Abschiedsparty ist für das Wochenende geplant. Und im Sommer werden dann Lüchower Schülerinnen und Schüler in Drobeka Turnu-Severin direkt an der Donau erwartet. Beim interkulturellen Austausch kommt man schnell auf die unterschiedlichen Lebensstandards zu sprechen. Der mitgereiste Lehrer Daniel Stretcu erzählte, das rumänische Gehalt betrage ungefähr ein Zehntel von dem eines Deutschen. Dafür ist die Arbeitszeit länger. „Zehn bis zwölf Stunden täglich“, merkt Stretcu an, „nach der Schule dann Privatunterricht.“
Für die Rückfahrt ist eine Übernachtung in Wien geplant. 32 Stunden im Bus wolle man sich nicht noch einmal zumuten.

11.02.2006

Informationsabend
für Schülerinnen, Schüler und Eltern über das
Fachgymnasium  - Technik –
und
Fachgymnasium  – Wirtschaft –
am
Dienstag, den 21. Februar 2006, 19.00 Uhr
in der Aula der Berufsbildenden Schulen Lüchow Amtsfreiheit 8

Grote, Oberstudiendirektor

11.02.2006

Lehrer Klaus Walter im Ruhestand

Berufsschullehrer verabschiedet

lr Lüchow. Es fehlten nur noch einige Monate - und der Oberstudienrat Klaus Walter hätte bei seinem Eintritt in den Ruhestand auf eine 30-jährige Tätigkeit als Berufsschullehrer an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow zurückblicken können. In einer kleinen Feierstunde würdigten im Kreise seiner Kollegen und Kolleginnen der Schulleiter der BBS Lüchow, Raimund Grote, und Abteilungsleiter Gerd Neubauer das Arbeitsleben von Klaus Walter.
Grote beleuchtete bei der Verabschiedung die einzelnen Schritte von Walters Lehrerlaufbahn, deren fachlicher Hintergrund die industriellen Metallberufe waren. Klaus Walter habe eine enge Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben gepflegt. Die verantwortliche Mitarbeit im Prüfungsausschuss für industrielle Metallberufe sei bei der Industrie- und Handelskammer sehr geschätzt gewesen. Walter sei maßgeblich am Aufbau des Fachgymnasiums Technik beteiligt gewesen und habe mit seinen Kollegen dafür gesorgt, dass der fachliche Unterricht auf der Höhe der technischen Entwicklung geblieben sei. So zogen mit seiner Hilfe die ersten computergesteuerten Werkzeugmaschinen in die schulische Ausbildung ein, erinnerte Grote. Abteilungsleiter Neubauer schilderte Walter als Menschen, der immer da gewesen sei, wenn es galt, Wesentliches zu bewegen, ohne nach irgendwelchen Entschädigungen oder persönlichen Vorteilen zu fragen. Auch verwies Neubauer darauf, dass Walter in den fast 30 Jahren nur an drei Tagen aus Krankheitsgründen gefehlt habe.

03.02.2006

Fachschule Friseurtechnik

BBS Lüchow: Neue Ausbildungsstruktur -Im ersten Jahr: Schulbesuch und Praxistag

lr Lüchow. Die Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow wollen im neuen Schul- und Ausbildungsjahr ihr Angebot im Fachschulbereich erweitern. In den nächsten Tagen können sich Schüler und Schülerinnen nicht nur für die bewährten einjährigen Berufsfachschulen Fahrzeug- und Feinwerktechnik sowie Nahrungsmittelhandwerk, sondern nun auch für die Berufsfachschule Friseurtechnik bewerben.

Der Besuch dieser Schulformen ersetzt bei einem erfolgreichen Abschluss das erste Ausbildungsjahr. Vor dem Hintergrund sinkender Ausbildungszahlen im Friseurhandwerk haben sich die BBS Lüchow und die Friseurbetriebe im Kreisgebiet für eine neue Ausbildungsstruktur entschieden. Das erste Lehrjahr wird zukünftig in der Berufsfachschule Friseurtechnik in schulischer Form stattfinden. Dabei soll eine solide theoretische und praktische Ausbildung vermittelt werden, die wöchentlich an einem Tag in einem Praktikumsbetrieb vertieft wird. In einer Umfrage bei allen Lüchow-Dannenberger Friseurbetrieben zeigte sich eine breite Unterstützung für dieses neue Angebot, erläuterte der verantwortliche Fachlehrer, Jochen Hanspach, der ebenfalls vom Erfolg dieser Schulform überzeugt ist. Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr wird die Ausbildung mit einem Lehrvertrag im Betrieb fortgesetzt. Aber erst wenn es nachhaltig zu einer Steigerung der Ausbildungsplätze kommt, so Hanspach, wird der Bestand der Berufsfachschule Friseurtechnik und damit eine wohnortnahe Ausbildung im Friseurhandwerk im hiesigen Kreisgebiet gesichert sein. Schülerinnen und Schüler, die die Berufsfachschule Friseurtechnik besuchen wollen, können sich das erforderliche Bewerbungsformblatt und ein Informationsblatt im Sekretariat der BBS abholen oder - in Kürze - aus dem Internet herunterladen. Nach der Abgabe der erforderlichen Bewerbungsunterlagen wird vor Schulbeginn - wie in den anderen Berufsfachschulen auch - ein Eignungstest und ein Gespräch stattfinden, erläutert Hanspach. Er verweist darauf, dass sich die Bewerber und Bewerberinnen dann nach einer Zusage ihren Praktikumsbetrieb selbst suchen müssen.