Aktuelles und Presse

12.12.2007

Kubus-Hülle soll saniert werden

Deutsche Energieagentur wählt Berufsbildende Schulen Lüchow für Modellvorhaben aus

dm Lüchow. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) hat die Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow als eine von bundesweit 78 Schulen in das Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand für Schulen“ aufgenommen. Die dena fördert mit diesem Projekt die Sanierung bestehender Gebäude, um deren Energieverbrauch beispielhaft zu reduzieren.
„Der Energiebedarf der Lüchower BBS soll um rund zwei Drittel reduziert werden, eine Ersparnis von 115 000 kWh oder 9000 Euro pro Jahr“, teilt Manfred Schrodt vom Fachdienst Gebäudewirtschaft des Landkreises mit.
Konkret soll die gesamte Hülle des BBS-Gebäudes direkt an der Amtsfreiheit, der sogenannte Kubus, saniert und gedämmt werden, informiert Dr. Hans-Christian Lange von der Energieagentur emma, die sich um die Aufnahme der BBS in das dena-Projekt bemüht hatte. Neben verbesserter Wärmedämmung solle das sowieso sanierungsbedürftige dreistöckige Gebäude neue Fenster, energiesparende Heiztechnik, Stromversorgung, Lichttechnik und sommerlichen Wärmeschutz erhalten. Im Zuge dieser Arbeiten würden auch die sanitären Anlagen erneuert. Dr. Lange geht von mehreren 100000 Euro Kosten aus, für die es dank der Aufnahme in das dena-Modellvorhaben günstige Darlehn von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gebe. Die Kredite könnten zum Großteil durch die Einsparungen bei den Energiekosten nach der Sanierung finanziert werden.
Der Fachdienst Gebäudewirtschaft des Landkreises, die Energieagentur emma und die Energieberaterin Sigrid Paarz haben gemeinsam das Sanierungskonzept erarbeitet und eingereicht. Die Deutsche Energie-Agentur hat die Teilnehmerzahl wegen der großen Nachfrage von ursprünglich geplanten 50 auf 78 Schulen erhöht. Im zweiten Schritt werden nun die Planungen im Detail ausgearbeitet und berechnet, damit die Sanierungsarbeiten spätestens im Herbst 2008 beginnen können.
Die Erfahrungen, die bei der Sanierung der Schule gemacht werden, sollen aufgearbeitet und dann regional und national für weitere Nichtwohngebäude genutzt werden. Damit profitieren neben dem Eigentümer auch die am Bau Beteiligten. Der Know-How-Transfer wird beschleunigt, energetisch anspruchsvolle Sanierungsstandards werden einfacher auf dem Markt etabliert, und innovative Technologien der energetischen Gebäudesanierung bekommen auch regional eine erhöhte Aufmerksamkeit. Langfristig soll die Nachahmung durch andere Projekte angeregt werden.
Unterstützt wird die dena bei dem Modellvorhaben durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), die BASF AG sowie den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (bdew). Das Vorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“ wurde Anfang Dezember als einer der „365 Orte im Land der Ideen“ des Jahres 2007 ausgezeichnet


Foto: hb

20.11.2007

"Unglücklicher Zeitpunkt"

Lüchower BBS- und Gymnasium-Leiter: Schulen sollten nicht gegeneinander, sondern miteinander agieren

by Lüchow. Dass sie als die Neuen an ihren Schulen vor „vollendete Tatsachen“ gestellt wurden, empfinden Ilka Burkhardt-Liebig, die neue Leiterin der Berufsbildenden Schulen (BBS), und Dr. Rainer Bartholomai vom Gymnasium Lüchow schon als „Affront": Es geht um die Pläne der Clenzer Drawehn-Schule und des Gymnasiums in Dannenberg, künftig miteinander zu kooperieren, so dass die Gymnasiasten in Clenze auch an ihrer Schule Abitur machen können. Es sei nicht einmal der Versuch gemacht worden, mit den neuen Schulleitungen über eine mögliche Zusammenarbeit zu reden, kritisieren die beiden. Das habe keinen Stil - „egal, was vorher war", sagte Dr. Bartholomai.
Für ihn und seine BBS-Kollegin zeigt das Clenze-Dannenberger Vorhaben allerdings, wie dringend erforderlich ein gemeinsames Bildungskonzept für den Landkreis sei, so dass jede Schule wisse, in welche Richtung sie sich entwickeln könne.
Die Clenzer sind an den Fachgymnasien Wirtschaft und Technik der BBS mit etwas über 20 Schülerinnen und Schüler die zweitgrößte Gruppe. Von den 120 bis 130 Schülerinnen und Schülern, die jährlich in Klasse 11 beginnen, bekommen 65 Prozent nach drei Jahren ihr Abitur, zwölf Prozent fallen durch, der Rest verlässt die Schule irgendwann zwischendurch, weil sich doch noch ein Ausbildungsplatz gefunden habe.
Ans Lüchower Gymnasium wechseln jährlich um die zehn Schülerinnen und Schüler aus Clenze und erzielen „hervorragende Ergebnisse", betont Dr. Bartholomai. Deswegen könne er auch nicht so richtig nachvollziehen, was er bislang über die Behandlung der Clenzer an seiner Schule zu hören bekommen habe. An der BBS wird es weiterhin Zentralabitur nach 13 Jahren geben, am Gymnasium nach zwölf Jahren.
Blieben die Clenzer Schüler an ihrer bisherigen Schule, würde das die beiden Lüchower Oberstufen nicht in ihrer Existenz bedrohen - wohl aber die verschiedenen Wahlmöglichkeiten und Fächerkombinationen innerhalb der Oberstufe einschränken. Deshalb können sich Burkhardt-Liebig und Dr. Bartholomai auch nicht vorstellen, dass das Angebot in Clenze besonders vielfältig sein kann. Beide kritisieren, dass sich die beiden Partner dort bislang nur vage darüber geäußert haben, wie die Praxis aussehen soll.
Der Clenze-Dannenberger Vorstoß komme nach Ansicht von Burkhardt-Liebig und Dr. Bartholomai zu einem denkbar unglücklichen Zeitpunkt. Man könne dem Landkreis wohl vorwerfen, dass bisher viel verschlafen wurde, aber immerhin reagiere die Kreisverwaltung und versuche, das bisherige Hin und Her durch ein Konzept für alle Schulen zu ersetzen. Daran sollten alle Schulen mitarbeiten und nicht gegeneinander, sondern miteinander agieren.
Gleichzeitig werde sich auch viel an den Schulen verändern, die „Entwicklungsgeschwindigkeit“ werde deutlich steigen, prophezeit Burkhardt-Liebig. Aus ihrer Position heraus wollen sie die Kooperation zwischen allen Schulen deutlich steigern, kreative Förderkonzepte für diejenigen Schüler entwickeln, die sich zunächst schwer tun. Ziel müsse sein, die Abiturquote zu erhöhen, im Landkreis sei sie mit rund 25 Prozent zu niedrig.
Ilka Burkhardt-Liebig meint zudem, dass das Festhalten am „kuscheligen Drumherum“ im Fall Clenze für die Oberstufen-Schüler nicht ohne Risiko sei. Zu sehr behütet zu werden, sei nicht unbedingt die beste Lösung, um später bestehen zu können: „Die Universität gibt es auch nicht im Rundling.“ Und das Dannenberger Gymnasium sollte seine Energie darauf verwenden, die Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern zurückzuholen. Dass es wahrscheinlich viele Schüler mit Realschulempfehlung seien, die auf das Gymnasium auf der andere Seite der Elbe wechselten bedeute doch, dass diese Kinder Entwicklungspotenzial hätten. Offensichtlich biete die Dömitzer Schule einen Rahmen, in dem die Eltern ihre Kinder gut aufgehoben wissen.


Vor dem Stundenplan: Ilka Burkhardt-Liebig, (Leiterin der BBS Lüchow) und Dr. Rainer Bartholomai (Leiter des Gymnasiums Lüchow). Beide verweisen darauf, dass die Zahl der möglichen Fächerkombinationen in der Profiloberstufe von der Schülerzahl abhängig ist.
Aufn.: Ch.Beyer (EJZ)

27.10.2007

Fachschule bewährt sich

Zusammenarbeit zwischen Schule und Friseurbetrieben trägt Früchte

lr Lüchow. Eine gute Nachricht hatte Berufsschullehrer Jochen Hanspach für die in den Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow zusammengekommenen Vertretern der Friseurbetriebe des Landkreises: Vom ersten Jahrgang der Berufsfachschule (BFS) Friseurtechnik, sie ersetzt seit dem vergangenen Jahr bei erfolgreichem Abschluss das erste duale Lehrjahr, haben elf Jugendliche einen Lehrvertrag zur Friseurin erhalten.
Damit sei das wichtigste Ziel der neuen BFS Friseurtechnik, mehr Jugendlichen den Weg in ihren Wunschberuf im Friseurhandwerk zu ermöglichen, erreicht worden, betonte Hanspach. Dieses sei nicht zuletzt ein Verdienst der Friseurbetriebe, die einen Praktikumsplatz zur Verfügung gestellt haben. „Unser Ziel ist es, in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit allen Betrieben des Landkreises geeignete Jugendliche heranzubilden, um auch hier die Ausbildungszahlen zu steigern. Durch den erfolgreichen Besuch der BFS Friseurtechnik können die Jugendlichen in diesem Jahr in den Betrieben zeigen, welches Potenzial sie haben,“ unterstrich Hanspach.
Matthias Böhnsch vom Salon Böhnsch ergänzte für die Friseurbetriebe: „Diese persönliche Form der Bewerbung um einen zukünftigen Ausbildungsplatz ist aussagekräftiger als so manche Bewerbungsmappe.“ Die Vertreter der Friseurbetriebe zogen gemeinsam eine positive Bilanz des vergangenen Ausbildungsjahres und verständigten sich mit den Berufsschulvertretern auf eine - bereits umgesetzte - neue Struktur der Praktikumstage, auf eine am betrieblichen Alltag orientierte inhaltliche Gestaltung des Unterrichts und klärten organisatorische Fragen des Ausbildungsgeschehens.
Jochen Hanspach informierte zudem darüber, die BBS Lüchow werde zukünftig keine Auszubildenden des dualen ersten Lehrjahres mehr beschulen. Da auch die BBS Uelzen ab diesem Ausbildungsjahr diese Beschulung eingestellt hat, müssen solche Auszubildende für ihre schulische Ausbildung zweimal wöchentlich nach Lüneburg fahren.
Die neue Schulleiterin der BBS Lüchow, Ilka Burkhardt-Liebig, unterstrich die Notwendigkeit des ständigen Gesprächs, um durch gemeinsame Vereinbarungen den zukünftigen Auszubildenden und den Friseurbetrieben gerecht zu werden.


Engagiert und mit viel Freude bei den ersten Übungen im fachpraktischen Unterricht (vorn von links): Sabine Philipp, Sonja Jung und Maylin Wolosin besuchen die Klasse der Berufsfachschule Friseurtechnik. Im Hintergrund (links) ihre Fachpraxislehrerin Hanna Peters.
Aufn.: J. Hanspach

25.10.2007

Am Friedhof gearbeitet

BBS-Schüler richten Ruhestätte in Neu Tramm wieder her

lr Neu Tramm. „Auf die Junglandwirte kann man sich verlassen,“ strahlte Hans Naumann, Geschäftsführer des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Lüchow, zufrieden über den Einsatz der Schülerinnen und Schüler des Berufsgrundbildungsjahres (BGJ) Agrarwirtschaft. Rechtzeitig zum bevorstehenden Volkstrauertag beendeten sie ihre umfangreichen Arbeiten auf der Gedenk- und Ruhestätte in Neu Tramm, auf dem russische und ukrainische Zwangsarbeiter ruhen. Die dort zur Ruhe gebetteten Zwangsarbeiter waren vermutlich durch Krankheit oder Unterernährung umgekommen. Sie waren von den Nationalsozi­alisten aus ihrer Heimat verschleppt worden und mussten in Neu Tramm Zwangsarbeit für die Produktion der V1 leisten.
Im Frühjahr hatte eine andere BBS-Klasse das gesamte Areal neu gestaltet. Nun sorgten die angehenden Landwirte mit fachlicher Unterstützung des „Naturparks Elbufer-Drawehn“ für eine neue Einzäunung. Ihre Klassenkameraden vom Berufsvorbereitungsjahr Wirtschaft-Ernährung versorgten die Klasse dabei mit leckeren Backwaren.
Der Kreisverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat die Materialkosten von der Bezirksverwaltung erstattet bekommen. Fachlehrer Heinz Riebau, der seine Klasse unterstützte, freute sich besonders über das Interesse und Engagement seiner Klasse auch während des Unterrichtes zur Vorbereitung der Arbeiten im Wald. Durch dieses Projekt auf dem Waldfriedhof sei „die Geschichte für die Jugendlichen lebendig und sichtbar geworden“, ist sich Riebau sicher. „Der Wunsch des Volksbundes nach einer würdigen Ruhestätte für die Toten ist endlich in Erfüllung gegangen.“ Hans Naumann, dessen Anliegen es schon lange war, auch diesen Kriegstoten eine würdige Grabstätte zu bereiten, dankte allen Beteiligten. Am 18. November, dem Volkstrauertag, soll am Nachmittag eine kleine Feierstunde auf dem neu gestalteten Friedhof stattfinden.


Schüler des Berufsgrundbildungsjahres Agrarwirtschaft richteten den Gedenkfriedhof in Neu Tramm wieder her. Am 18. November, dem Volkstrauertag, soll dort eine kleine Feierstunde abgehalten werden. Aufn.: J. Hanspach

12.10.2007

Auftrag an die BBS

Technik-Schüler bauten Homepage für Verein der Friseurbetriebe

by Lüchow. Schülerinnen und Schüler des Technik-Kurses der 12. Klasse des Fachgymnasiums Technik an der BBS Lüchow haben für den Verein „Wendisch Hair“ den Internet-Auftritt gestaltet. „Wendisch Hair" ist ein Zusammenschluss von zwölf Friseurbetrieben mit dem Ziel, Synergieeffekte zwischen den Betrieben zu nutzen und die Ausbildung im Frisörhandwerk zu fördern.
Der Wunsch der Mitgliedsbetriebe nach einer kundenfreundlichen Internetpräsenz führte Matthias Böhnsch an die Berufsbildenden Schulen. „Dort, wo wir als Schule Kompetenzen besitzen, wollen wir sie auch externen Partnern zur Verfügung stellen“ erläutert der Techniklehrer Dr. Hergen Scheck. In vielen Gesprächen zwischen Auftraggeber, Schülern und Lehrkräften wurde vereinbart, wie die Homepage von „Wendisch Hair“ gestaltet sein soll. Neben aktuellen Vereinsinformationen ging es Böhnsch auch darum, den Mitgliedsbetrieben eine Plattform für Kundenkontakte zu bieten.
„Für die Schüler ist besonders das projektorientierte Arbeiten eine wichtige und befriedigende Erfahrung", so Scheck. Seine Schüler bestätigen dies, etwa Benjamin Böcking: „Dies war ein Projekt, bei dem wir auch noch nach Ende der Schulzeit sehen können, was wir einmal geschaffen haben.“
Nach acht Wochen intensiver Arbeit stellte der Technik-Kurs die neue Homepage dem Auftraggeber Matthias Böhnsch vor. Besonders die Startseite begeisterte ihn. „Sie schlägt eine Brücke zwischen dem Verein ,Wendisch Hair' und den Mitgliedsbetrieben“, so Matthias Böhnsch. Die Adresse: www.wendischhair.de


Stolz präsentiert Doris Predöhl (vorne) Matthias Böhnsch (Mitte) die fertige Homepage für den Friseurverein „Wendisch Hair". Mit dabei waren von links: Benjamin Böcking, Kjell Kulschewski, Stefan Pengel, Fabian Gabel, Dhana Blaszkowski (verdeckt), Dr. Hergen Scheck und Christian Zander. Foto: Jochen Hanspach

10.10.2007

BBS ausgezeichnet

Berufe und Umwelt vereint

lk Lüchow. Mit dem Titel „Umweltschule in Europa“ werden morgen 19 Schulen aus dem Landesschulbezirk Lüneburg im harburgischen Rosengarten ausgezeichnet. Darunter befinden sich auch die Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow.
Die Schulen, die sich im zweijährigen Ausschreibungszeitraum um diese Auszeichnung beworben haben, arbeiten in Projekten vorrangig zu den. Schwerpunkten Energie, Wasser und Abfall. Darüber hinaus konnte jede Schule unter einer Vielzahl von Themen wie beispielsweise Naturschutz, Mobilität, Kunst und Ökologie, gesunde Ernährung oder ökologische Gestaltung des Schulgeländes wählen.
Aber auch Projekte, die globale Umwelt- und Entwicklungsprobleme behandeln oder das Engagement in der lokalen Agenda 21 wurden von den Schulen umgesetzt. Die BBS Lüchow vereint nach Ansicht der Jury vorbildlich Berufe und Umwelt.

02.10.2007

Informationen zur eigenverantwortlichen Schule

Die Schulleiterin der BBS Lüchow, Frau Burkhardt-Liebig, informiert Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte über die "Eigenverantwortliche Schule" .
Es handelt sich hierbei um eine Powerpoint-Präsentation, die Frau Burkhardt-Liebig am 02.10.2007 in der Mehrzweckhalle vorgestellt hat.

Zwei Möglichkeiten zum Betrachten:

1. Herunterladen der Powerpoint-Präsentation (Powerpoint-Programm muss vorhanden sein!)

2. Präsentationsfolien als PDF-Datei

06.09.2007

Wieder zurück in die Praxis

Ilka Burkhardt-Liebig ist die neue Leiterin der Berufsbildenden Schulen - Ziel: Qualität erzeugen

by Lüchow. Es gibt, so könnte man meinen, eine Art Konstante im Leben von Ilka Burkhardt-Liebig, der neuen Leiterin der Berufsbildenden Schulen in Lüchow. Überall, wo es die 1950 in Oldenburg geborene Mutter von zwei erwachsenen Kindern bislang beruflich hinzog, war eine kerntechnische Anlage in der Nähe: das Atomkraftwerk in Esensham, als sie an den Berufsbildenden Schulen in Brake unterrichtete, Schacht Konrad, als sie in Vechelde wohnte und als Dezernentin bei der Bezirksregierung Braunschweig und ihrer Nachfolgerin, der Landesschulbehörde, arbeitete - und jetzt Gorleben in Lüchow-Dannenberg.
Diese Konstante ist rein zufällig. Ihre berufliche Laufbahn hat sie dagegen selbst bestimmt. Die gelernte Volksschullehrerin und Diplom-Pädagogin kam über die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern an die Berufsbildenden Schulen in Brake. 16 Jahre war sie dort, zuletzt als stellvertretende Schulleiterin, bis sie 1992 als Leitende Regierungsschuldirektorin an die Schulaufsicht bei der Bezirksregierung in Braunschweig berufen wurde. Dass sie jetzt wieder zurückgeht in die Praxis, ist so gewollt wie zufällig. Ilka Burkhardt-Liebig ist Wendland-Fan, hatte im Juni vergangenen Jahres den Kaufvertrag für ein Haus in Jameln unterschrieben, weil sie im Wendland alt werden wollte. Da erfuhr sie von der frei werdenden Leitungsstelle der BBS in Lüchow - und bewarb sich. Nach 15 Jahren Schulaufsicht wollte sie schauen, »ob das, was wir den Schulen gesagt haben, auch so zu leben ist.» Sie weiß, dass dieser Schritt eher ungewöhnlich ist. Für sie ist es ein »Schritt in die richtige Richtung». Nicht nur, weil sie jetzt auch wieder mit Menschen zu tun hat. In der Landesschulbehörde galt es, zu verwalten und Strukturen zu verändern, »damit Menschen besser leben und lernen können». Wenn sie bislang Qualität nur kontrollierte, will sie nun Qualität erzeugen und hofft, dass sie ihre im Rahmen von Schulbehörde, Schulentwicklung, Qualitätsmanagement und Schulinspektion gewonnenen Kompetenzen für die BBS und den Kreis gut nutzen kann. Ilka Burkhardt-Liebig will die Berufsbildenden Schulen zu einem regionalen Kompetenzzentren weiterentwickeln. Die Eigenverantwortlichkeit der Schule sei dabei nötig, um wendig genug zu sein, die Qualität zu sichern und damit die Schule zu einem regional und kunden- orientierten Dienstleister der beruflichen Bildung werden kann. Für die Region sei es wichtig, die berufliche Bildung zu halten und zu sichern und so viel wie möglich neue Berufe wahrzunehmen und zu integrieren. Sie verweist dabei auch auf den Zusammenhang etwa zwischen dem Kaufverhalten der Bevölkerung und dem Bildungsangebot der Schule. Wenn Bäckereien wegbrechen, weil Brötchen nur noch im Supermarkt gekauft werden, findet auch der Nachwuchs keinen Ausbildungsplatz mehr und muss den Landkreis verlassen. Und ob die jungen Menschen dann zurückkommen, sei mehr als fraglich.
Ilka Burkhardt-Liebig sieht die Berufsbildenden Schulen mit ihren verschiedenen Bildungsgängen als Teil einer Bildungskette vom Kindergarten bis zur Hochschule. Hier wünscht sie sich eine bessere Verzahnung. Bei ihrer Einführung am Dienstag erinnerte die Schulleiterin daran, dass für ein erfolgreiches Lernen auch die äußeren Rahmenbedingungen stimmen müssen - was ausreichend Räume, frei zugängliche Computer-Arbeitsplätze und auch die offene Gestaltung der Lernprozesse angehe. Eine ihre ersten Entscheidungen bezieht sich auf die vor dem Schulgelände rauchenden Schüler. Teams von Lehrern sollen gezielt kontrollieren, wer wo raucht und dabei womöglich den Verkehr behindert und sich selbst gefährdet. Ihr Ziel ist es, dass möglichst gar nicht geraucht wird. Um das zu erreichen will sie mit den benachbarten Schulen zusammenarbeiten.


Bild: Ilka Burkhardt-Liebig ist die neue Leiterin der BBS Lüchow. Dem Wendland ist sie als Urlauberin schon lange verbunden, seit einem Jahr bereits besitzt sie ein Haus in Jameln.
Aufn.: Ch. Beyer

08.08.2007

Alle haben einen Arbeitsplatz

BBS verabschiedet Altenpflege-Jahrgang

lr Lüchow. „Sie haben die Möglichkeit, mit ihrem Beruf Menschen glücklich zu machen.“ Mit diesen Worten übergab die zuständige Studiendirektorin der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow, Karola Ebeling, neun frischgebackenen Altenpflegerinnen und einem Altenpfleger ihre Ernennungsurkunden.
Im Rahmen einer kleinen Feier würdigte Ebeling die Leistungen dieses Ausbildungsganges: ein anspruchsvoller und immer wichtiger werdender Beruf. Gerade vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft ermögliche diese Ausbildung einen sicheren Arbeitsplatz. Wie richtig dies ist, zeigte sich daran, dass bereits alle Absolventen eine feste Arbeitsplatzzusage haben.
Abschließend bekamen die erfolgreichen Prüflinge noch einen Rat auf ihren nicht immer einfachen Berufsweg mit: „Die kürzeste Verbindung zu einem Menschen, auch in schweren Stunden der Pflege, ist ein Lächeln.“ Und dieses Lächeln werden sie zurückbekommen, weiß ihre Klassenlehrerin Karin Hanspach, war sie doch selbst über viele Jahre in der praktischen Altenpflege tätig, bevor sie in den Schuldienst wechselte.


Foto: Jochen Hanspach

24.07.2007

Kaffee-Kaugummi und Öko-Kuscheltiere

BBS Lüchow: Schüler des Fachgymnasiums Wirtschaft entwickelten Produktideen und Marketingkonzepte

lr Lüchow. Einen großen Auftritt hatten Teams von Schülerinnen und Schüler der 12. Klassen des Fachgymnasiums Wirtschaft der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow zum Ende des Schuljahres zu absolvieren, als sie vor fast 200 Gästen ihre Marketingkonzepte vorstellten. Im Rahmen eines fächerübergreifenden Projektes hatten die jungen Leute Konzepte erarbeitet, wie sie ihre Produkte und Dienstleistungen an die Frau und den Mann bringen können.
Ein breites kreatives Spektrum war zu erleben: So wurden für eine Multifunktionsuhr, ein Überwachungs- und Steuerungssystem für die Landwirtschaft, eine generationsübergrei-fende Kinderbetreuung, ein auf dem Internet basierendes Nachhilfeportal, Kaugummi mit Kaffeegeschmack, sowie Erfrischungsgetränke und eine „Bar Marketingkonzepte" vorgestellt. Wieder konnten Unternehmen aus dem Kreisgebiet gewonnen werden, die den Schülerinnen und Schülern mit ihrer großen Erfahrung halfen. Es wurde ein Konzept für einen Retina-Chipmit Sehhilfe für die Firma Willam Optik entwickelt, ebenso ein neues Fitnessangebot für Sport Art, ein Wellnessangebot für das Hallenbad in Lüchow
und schließlich ökologische Kuscheltiere für die Stoffkontor Kranz AG. Die Schülerinnen und Schüler erweiterten ihre Kompetenzen im Gebiet des Marketing, des Projektmanagements und in den Bereichen Verantwortung, Initiative, Durchsetzungs- und Konfliktlösungsfähigkeit auf lebendige und anschauliche Weise. Eingeladen zur Präsentation waren Betriebe, Eltern, Lehrer und Schüler der BBS. Zu sehen waren unter anderem kurze selbst gedrehte Werbefilme, welche die Teams geschnitten und vertont hatten. Dadurch kam auch die Unterhaltung nicht zu kurz, da ja bekanntermaßen Humor ein wichtiger Bestandteil der Werbung ist. Ein junger Mann erschrak, so die Werbebotschaft, als er nach dem Konsum des „falschen" Getränks morgens neben einer Unbekannten erwachte. Dies wäre natürlich mit dem „richtigen" Produkt niemals passiert. Auch hupten sich gestresste Autofahrer an, die dringend eine „Wellness-Massage" benötigten. Für Abwechslung sorgten so manche kleine Versprecher der Vortragenden. Abschließend bescheinigten die Anwesenden den Leistungen der Schülerinnen und Schüler durch ihren Beifall großen Respekt. Zufriedene Gesichter zeigten auch die verantwortlichen Lehrer Heinz Hermann Breuer, Heinz Bölte, Holger Berlin, Ait Neemann und Stefan Walgenbach.


Zu den Ideen, die Schülerinnen und Schüler des Fachgymnasiums Wirtschaft entwickelten, gehörten auch ökologische Kuscheltiere. Ein solches Erzeugnis namens „Giri" übergab eine Schülerinnengruppe an Katharina Kranz (dritte von rechts) von der Stoffkontor Kranz AG.
Aufn.: S. Walgenbach

18.07.2007

Dirigent und Handwerker

Abschiedsfeier an der BBS für Raimund Grote

by Lüchow. Er war „Dirigent", „Handwerker" und „Mann der Praxis": So ist Raimund Grote, Leiter der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow, gestern auf seiner Verabschiedungsfeier beschrieben worden. Nach 24 Jahren an der Spitze der Berufsbildenden Schulen beginnt für den 64-Jährigen nun der Ruhestand. Die vom Kultusminister unterschriebene Entlassungsurkunde überreichte ihm Ministerialrat Peter Uhlig, der Leiter der Landesschulbehörde. Der wollte mit seinem Erscheinen in Lüchow auch deutlich machen, dass die BBS von besonderer Bedeutung für die Region sei. Diese, so Uhlig, „typische Bündelschule von mittlerer Größe" habe unter Grotes Regie bewiesen, „dass sie beweglich ist und auch agieren kann". Die Einführung neuer Schulformen zeige, dass man gründlich darüber nachgedacht habe, wie man mit Entwicklungen in der Wirtschaft umgehe.
Grote, der sein Berufsleben als Betriebsschlosser startete, danach auf dem zweiten Bildungsweg sein Abitur machte und studierte, sei zudem ein „gelebtes Beispiel" für Durchlässigkeit und dafür, dass man „seinen Weg machen kann". Uhlig: Im deutschen Bildungssystem gebe es „eigentlich keine Sackgassen".
Landrat Jürgen Schulz bewunderte Grote dafür, wie er den „permanenten Spagat" zwischen den begrenzten Mitteln des Schulträgers und dem pädagogischen Willen, für die Schülerinnen und Schüler das Optimale zu erreichen, ausgehalten und gestaltet habe. „Sie haben den Schulträger mit Erfolg in die Pflicht genommen, haben sich permanent dem Strukturwandel gestellt", betonte Schulz. Grote habe sich damit um das Berufsschulwesen im Landkreis verdient gemacht.
Dessen gelebtes Bekenntnis zur dualen Ausbildung hob Walter Fintelmann, stellvertretender Kreishandwerksmeister, hervor. Grote habe alles darangesetzt, eine wirksame und leistungsfähige Berufsausbildung zu ermöglichen und habe dabei immer partnerschaftlich mit den Betrieben zusammengearbeitet.
Zu der vom Celloquartett der Musikschule begleiteten Verabschiedungsfeier waren neben Kollegium und Schülerschaft auch viele Vertreter des öffentlichen Lebens gekommen -sowie eine dreiköpfige Abordnung von der BBS-Partnerschule im polnischen Objezierze.

Foto: Jürgen Sprockhoff

17.07.2007

Schule im Spannungsfeld

Heute wird Raimund Grote nach 24 Jahren als Schulleiter der Berufsbildenden Schulen verabschiedet

by Lüchow. Minderwertigkeitskomplexe hat Raimund Grote, der heute als Leiter der Berufsbildenden Schulen verabschiedet wird, ganz bestimmt nicht. Aber dennoch kann ihn manchmal ärgern, dass die Leistungen „seiner“ Schulform nicht richtig anerkannt werden.
Zum Beispiel, was die Möglichkeit angeht, sich in Sachen Schulabschluss hochzuarbeiten. Die „Pisa“-Studie habe zu Recht, die mangelnde Durchlässigkeit des deutschen Schulsystems beklagt. Für die untersuchten 9. und 10. Jahrgangsstufen gelte das allemal. Doch danach kommen die Berufsbildenden Schulen, an denen man verpasste Bildungsabschlüsse nachholen kann. Und weil das eine ganze Menge junger Leute tun -“70 Prozent eines Geburtsjahrganges landen bei uns“ -erreichen am Ende weitaus mehr junge Menschen einen höheren Abschluss. In diesem Jahr hat Grote 78 Abiturientinnen und Abiturienten verabschiedet, eine Zahl, die ihn stolz macht.
Über 30 Jahre hat der 64-Jährige an Berufsschulen gearbeitet. Zunächst ausschließlich als Lehrer für Metalltechnik und Politik in Uelzen, später hat er am Ausbildungsseminar den Lehrernachwuchs unterrichtet, und vor 24 Jahre kam Grote als Schulleiter nach Lüchow.
Damals war die Unterrichtsversorgung weitaus schlechter, erinnert er, und zur Wahl standen nur wenige Schulformen, unter anderem die „Klassiker“ Handelsschule und Hauswirtschaftsschule. Mittlerweile hat die BBS Lüchow für rund 1400 Schülerinnen und Schüler insgesamt über 80 unterschiedliche Bildungsgänge in zehn Schulformen im Angebot: Bei der beruflichen Bildung ist die Schule Partner der Betriebe, sie bietet aber auch eigenständige Abschlüsse an - etwa in der Altenpflege - und hier kann man Schulabschlüsse nachholen.
Die Schule agiert - und reagiert - dabei im Spannungsfeld zwischen den (Ausbildungs-) Betrieben und den Schülerinnen und Schülern und steht unter permanenter Beobachtung: Die einen wollen gut vor- und ausgebildete Schülerinnen und Schüler, die Schüler hoffen, durch Qualifizierung ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz zu steigern. Klagen über schlecht ausgebildeten Nachwuchs, „ein populäres Argument“, vermag Grote nicht nachvollziehen. Die Schüler heute seien nicht dümmer oder schlauer oder aufsässiger oder braver als die vor 30 Jahren: Verändert haben sich die Ansprüche der Betriebe - so Grotes Bilanz. Dass es an der Lüchower BBS gelungen sei, auf Veränderungen der wirtschaftlichen Situation zu reagieren und ein „gut sortiertes und bedarfsgerechtes Schulsystem“ zu entwickeln, verbucht Grote am Ende seiner Zeit als Schulleiter als gut gelungen. Und gerade wegen dieses Gestaltungsspielraumes war für ihn die Tätigkeit als Schulleiter eine „spannende Sache“, galt es, Interessen von Schülern, Betrieben, Schulträger und Landesschulbehörde zusammenzubringen und dabei auch noch Lehrstellen zu akquirieren.
Hätte er mehr Macht als ein Schulleiter üblicherweise hat, würde er zwei Dinge ändern wollen: Das Berufsgrundbildungsjahr an den Berufsschulen bliebe bestehen. Wenn jetzt die Wirtschaft plane, die berufliche Grundbildung selbst in die Hand zu nehmen, werde das für die Jugendlichen im ländlichen Raum von Nachteil sein, ist sich Grote sicher. Der andere Punkt ist allgemeiner: Für unbedingt nötig hält Grote „Ernährungsunterricht ab der Grundschule“, damit alle lernen, sich gesund und preiswert zu ernähren Zurzeit würden viele Jugendliche zu spät mit diesem Thema konfrontiert.
In Grotes Schulleiter-Zeit fiel die Wende, fast mit einem Schlag mussten 300 neue Schülerinnen und Schüler untergebracht werden. Unter seiner Ägide wurde ein Netzwerk zu Schulen in Polen, Frankreich, Spanien, Italien und Rumänien gespannt, zurzeit wird an einem solchen Netz -“Region des Lernens“ - mit den benachbarten Schulen und den Betrieben der Region gestrickt, um die Ausbildungsreife der Jugendlichen zu erhöhen.
Grotes Bilanz am Ende seiner Berufstätigkeit: „Es hat Freude gemacht, nicht jeden Tag, aber doch überwiegend“ - und das gelte auch für den Kontakt zu Schülern und Kollegium.


17.07.2007

Riesenschaukel für DRK-Kids

Berufsschüler helfen beim Aufbau

rg Lüchow. Einen Wunsch hatten die Erzieherinnen und Kinder des Lüchower DRK-Kindergartens schon lange: eine große Netzschaukel. Doch diese Anschaffung scheiterte immer wieder an dem hohen Preis. Denn allein die Schaukel sollte 7 000 Euro kosten, zuzüglich des Aufbaus, für den eine Spezialfirma aus Süddeutschland einen Aufschlag ver­langt hätte. Und so wurde die Anschaffung immer wieder auf die lange Bank geschoben.
Doch das lange Warten hat sich gelohnt: Seit einige Tagen, steht die Schaukel im Hof des DRK-Kindergartens am Rande des Lüchower Schulviertels. Finanziert durch Spendengelder, aus den Rücklagen des Kindergartens und durch Mittel des Landkreises.
Doch diese Mittel allein hätten immer noch nicht ausgereicht, um die Schaukel und deren Aufbau zu finanzieren. Hilfe kam jedoch von den Berufsbildenden Schulen Lüchow: Die Schüler des Berufsvorbereitungsjahres Ernährung und Wirtschaft und des BGJ Bautechnik boten an, das Gerüst aufzustellen - kostenlos. Unter Anleitung ihres Lehrers Johannes Schulz stellten die jungen Männer das Gerüst innerhalb ihres Unterrichtes auf. Zum Dank dafür gab es von der Kindergartenbelegschaft ein Frühstück.
„Wir helfen gern bei solchen Projekten", betonte Schulz. Solch eine Hilfestellung könne aber nur dort gewährleistet werden, wo man keiner Firma dadurch Arbeit wegnimmt. „Aber das war hier ja nicht der Fall, also kamen wir gern."

r> 10.07.2007

Mehr Plätze für Praktika

Berufsfachschule Feinwerktechnik

dm Lüchow. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen 17 hiesigen Ausbildungsbetrieben im metalltechnischen Bereich und den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow gibt es in Lüchow-Dannenberg mehr qualifizierte Ausbildungsplätze. Die Unternehmen haben für das neue Schuljahr 29 Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt, mehr als doppelt so viele wie bisher, freut sich der zuständige Koordinator der Berufsfachschule (BFS) Feinwerktechnik bei den BBS, Gerd Neubauer.
Die Berufsfachschule, die bei erfolgreichem Abschluss das erste Ausbildungsjahr ersetzt, gibt es seit August 2005 an den BBS Lüchow. Anlass für ihre Einführung war die Neuordnung der Metallberufe und die veränderten Prüfungsanforderungen. Die BFS Feinwerktechnik ist im Wesentlichen für die im hiesigen Landkreis von den Ausbildungsbetrieben angebotenen Berufe Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker und Konstruktionsmechaniker vorgesehen.
Das mit den Betrieben abgestimmte Ausbildungskonzept ergibt eine enge Verzahnung der theoretischen und praktischen Inhalte. Der Unterricht in der Berufsfachschule gliedert sich so, dass vier Tage in den BBS und ein Tag in den Betrieben eine Art gestrecktes Praktikum absolviert werden.
Am Anfang des Schuljahres gibt es wie in anderen Einjährigen Berufsfachschulen ein Orientierungstest in der Schule, um eventuell die Bewerber gezielt beraten zu können. Die Ausbildungsbetriebe schließen nach einer Beobachtungszeit mit den Schülern Vorverträge ab. Diese Vereinbarungen werden bei erfolgreichem Besuch der Berufsfachschule Feinwerktechnik und bei Bewährung in den Betriebspraktika in Ausbildungsverhältnisse umgewandelt.
Interessierte Jugendliche sollten sich umgehend um einen Praktikumsplatz bemühen, rät Koordinator Neubauer. Eine Liste der Betriebe, die solche Plätze zur Verfügung stellen, gibt es in den BBS bei ihm. Er steht auch für weitere Informationen und Beratung zur Verfügung.

Praktikumsplätze für die Ausbildung in den metalltechnischen Berufen halten folgende Unternehmen bereit: ContiTech GmbH und Pengel GmbH in Dannenberg; Ceratizit, IWM GmbH, Meyer CNC Technik, RiMa Tee GmbH, Sieber GmbH und WZT-Wendland-Zerspanungs-Technik aus Hitzacker; Zuther Anlagenbau GmbH in Karwitz; SKF GmbH, FKM Metall GmbH, Firma Jagow und Steinicke GmbH in Lüchow; Küster GmbH und Wustrow; Dreh- und Frästechnik in Zadrau; Winterhoff Maschinenbau und Herz System- & Anlagentechnik aus Zernien.

Foto: J. Hanspach
Die Ausbildung an einer CNC-Drehmaschine gehört zu den Unterrichtsinhalten der Berufsfachschule Feinwerktechnik an den BBS Lüchow. Fachkoordinator Gerd Neubauer (stehend von links) und die Fachpraxislehrer Gerd Weich, Jürgen Neumann und Werner Soltmann sowie einige ihrer Schüler freuen sich über die vielen neuen Praktikumsplätze.


07.07.2007

Das Herz wird oft nicht mitgenommen

Zweiter Teil der Entlassungsfeiern an den Berufsbildenden Schulen Lüchow - Abiturientinnen und Abiturienten verabschiedet

ab Lüchow. Der Stress der vergangenen Tage und Wochen ist zwar nicht vergessen, werde aber zunehmend verdrängt. Nicht nur von den Absolventinnen und Absolventen, sondern auch vom Lehrerkollegium.
„Ein guter Pädagoge leidet nämlich mit seinen Schülerinnen und Schülern und wünscht ihnen ein für sie akzeptables Ergebnis“, betonte gestern in der Aula der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow Schulleiter Raimund Grote.
Hinter dem Oberstudiendirektor und seinen Kolleginnen und Kollegen liegt ein wahrer Verabschiedungsmarathon, der Weg zu den Entlassungsfeiern war alles andere als stressfrei. Nachdem am Donnerstag die Berufsfachschüler verabschiedet wurden, standen gestern in der Aula die Fachgymnasiasten und -gymnasiastinnen im Mittelpunkt einer Feier. An beiden Tagen wurden insgesamt 211 Schulabgänger verabschiedet.
„Ihr Leben wird sich künftig in zwei Bereiche gliedern“, richtete sich Schulleiter Grote an die Abiturientinnen und Abiturienten: „Nämlich in das Privatleben und das Berufsleben, und für beide gelten grundsätzliche Regeln und Normen.“ Im Schulalltag gehe es freilich nicht nur darum, den Schülern Fachwissen zu vermitteln, meinte Grote. Das Fachwissen müsse vielmehr in einen ethischen Rahmen eingebunden sein. „Das ist es, was wir uns wünschen; eine ganzheitliche Bildung“, so der Oberstudiendirektor. Bildung habe schon immer einen hohen Stellenwert gehabt, machte Raimund Grote deutlich: „Denn Bildung ist ein bedeutender, wenn nicht gar der wichtigste Standortfaktor. Bildung eröffnet Chancen und bedeutet Lebensqualität. Bildung ist eine Zukunftsinvestition für jeden einzelnen Menschen wie für die gesamte Gesellschaft. Bildung schließt nicht nur Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen ein.“ Außerdem gelte es, auch ethische und demokratische Werte zu vermitteln sowie Entscheidungsfähigkeit, Selbstvertrauen und Eigenverantwortung einzuüben.
Der Schulleiter freut sich, dass immer mehr Jugendliche die Möglichkeiten des berufsbildenden Schulsystems zum Erwerb allgemeinbildender Abschlüsse nutzen. Doch leider seien, trotz entsprechender Informationsveranstaltungen, die Chancen an Berufsbildenden Schulen vielen Schülern und Eltern immer noch viel zu wenig bekannt. Raimund Grote ist deshalb überzeugt: „Bei Kenntnis dieser Möglichkeiten hätte sicher manche Schülerkarriere eine andere Wendung genommen und so mancher Schulstress wäre vermieden worden.“
Wie schon am Donnerstag umrahmten auch gestern Musik, Tanz und ein Sketch die Entlassungsfeier. Die Schülerinnen Victoria Buschky, Alina Diekhöner, Esther Breßlein, Janina Frede und Gunda Müller nutzten die Feier, um auf die Schulzeit zurückzublicken: „Heute Abi, morgen die Welt. Es war eine geile Zeit, ...es ist vorbei.“ Die obligatorische Lehrerrede hielt Frank Nierath, der einen Ausblick in die Zukunft wagte. Seine abschließende Empfehlung an die Absolventen: „Wählen Sie den Weg, der Ihnen das meiste Lebensglück bietet.“
Das Wort Zurückhaltung spielte in der kurzen Rede von Landrat Jürgen Schulz eine wesentliche Rolle: „Wenn wir eine Hürde nehmen, wird oft das Herz nicht mitgenommen.“ Welcher Beruf auch ausgeübt werde, sei in Sachen Zufriedenheit nicht immer das Wichtigste. Wichtig sei, sein Herzblut einzubringen. Aufmunternde Worte kamen auch vom stellvertretenden SG-Bürgermeister Karl Behrens. Für die Absolventinnen und Absolventen würden künftig sicher nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen, doch sie verfügten über die besten Voraussetzungen, um beruflich erfolgreich zu sein. Und der stellvertretende Kreishandwerksmeister Walter Fintelmann empfahl den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten: „Gehen Sie in die Welt hinaus und lassen sich den Wind um die Nase wehen.“ Nach erfolgreichem Studium biete auch das Handwerk hervorragende Möglichkeiten.


06.07.2007

Grote: „Orientierungshilfe leisten“

Berufsbildende Schulen Lüchow: Entlassungsmarathon erster Teil - Buchpräsente für die Besten

ab Lüchow. Vom Schulleiter kam für die Absolventinnen und Absolventen ein passender Tipp: „Sie können sich nun gelassen zurücklehnen.“ Allerdings nur so lange, bis der nächste Schritt in Richtung Berufsleben folge, relativierte Oberstudiendirektor Raimund Grote in der Aula der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow seine Aussage.
In der BBS-Aula stand am gestrigen Donnerstag der erste Teil eines Entlassungsmarathons auf dem Programm, aus dem Schulalltag wurden die Schülerinnen und Schüler der Fachschule Sozialpädagogik, der Berufsfachschulen Sozialassistenten, Altenpflege, Hauswirtschaft und Altenpflege sowie des Berufsvorbereitungsjahres mit Hauptschulabschluss verabschiedet. Heute sind die Absolventen der Fachgymnasien und -oberschulen dran.
Musikalisches Lob für die Hauptprotagonisten gab es gestern gleich zu Beginn von der vierköpfigen Lehrerband, die mit dem Tina-Turner-Hit „Simply the best“ entsprechende Komplimente ablieferte.
In Raimund Grotes Rede fehlte es nicht an deutlichen Worten, die nicht zuletzt die berufliche Zukunft der Schüler betrafen: „Wer sich heute beruflich entscheidet, möchte natürlich wissen, ob dieser Job auch künftig die wirtschaftliche Existenz sichern kann.“ Der Betroffene stelle schnell fest, „dass weitreichende technologische, weltwirtschaftliche, ökologische und demografische Entwicklungen sich bei uns wie in allen anderen Industrieländern auch abzeichnen und die Berufswahlentscheidung immer schwieriger gestalten.“
Deshalb hätten die BBS Veränderungen in der Arbeitswelt genau zu beobachten und darauf zu reagieren. Grote: „Die schulische Ausbildung muss die Erwartungen und Anforderungen der Betriebe bewusst aufgreifen und den Berufsnachwuchs auf die Lebens- und Arbeitsanforderungen vorbereiten, Orientierungshilfe leisten und an ver- antwortungsvolles Handeln zu-nächst in der Schule und dann im Beruf heranführen.“
„Wir wollen das Qualifikationsniveau steigern“, betonte der Oberstudiendirektor: „Weil von den Ausbildungsbetrieben immer lauter die Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen in Frage gestellt wird.“ Abstraktionsvermögen, Verantwortung für Menschen und Ressourcen beispielsweise sowie Arbeiten im Team und Kommunikationsbereitschaft würden als Qualifikationen immer bedeutsamer.
Die Abschlussfeier war musikalisch und tänzerisch umrahmt worden. Ein Sketch führte in das Jahr 2050: Berufsberater heißen nicht mehr Berufsberater, sondern Bildungsingenieure. Schon Kleinkinder werden auf spätere Berufe programmiert. Kreativität ist nicht mehr angesagt.
Für die Entlassschülerinnen und -schüler blickten Carola Wienecke und Dorothea Dunker zurück. Ihr Ratschlag: Immer ein Ziel im Auge haben, aber sich auch Zeit nehmen. „Nehmt Euch zum Beispiel die Zeit zum Nachdenken - es ist die Quelle der Kraft.“ Deutschland sei Export-Weltmeister, doch Bildung und Ausbildung würden vernachlässigt, kritisierte Lehrerin Krimhilde Bade. Die Gesellschaft müsse den jungen Menschen sagen, dass sie gebraucht würden.
Die CDU-Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock weiß, dass das Schulwesen im Umbruch ist. Die personelle Ausstattung sei noch unzulänglich, „seitens der Politik gibt es noch viel zu tun“. Die gute Qualität der Lüchow-Dannenberger Schulen müsse in der Öffentlichkeit noch mehr herausgestellt werden. So lautete gestern der Wunsch von Lüchows Bürgermeister Karl-Heinz Schultz.
Wer beruflich tätig sei, müsse vielleicht Umwege gehen, um ans Ziel zu kommen, meinte der Erste Kreisrat Martin Schultz. Doch später stelle sich vielleicht heraus, „dass der Umweg gar kein Umweg war“. Menschen eine Zukunftsperspektive schaffen: Das liegt dem Arbeitnehmervertreter des DGB-Kreisverbandes, Rudi Sproessel, am Herzen. Sein gestriger Appell an Wirtschaft und Unternehmer: „Geben Sie den jungen Menschen die Chance, ihr Wissen und Können in die Realität der Arbeitswelt einzubringen.“


05.07.2007

„Gummibärchenprojekt“ in Italien

BBS-Schüler verglichen Wirtschaft in Lüchow mit Lucera in Italien - Gegenbesuch im Herbst

lr Lüchow. Schülerinnen und Schüler der einjährigen Berufsfachschule Wirtschaft für Realschulabsolventen der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow haben unlängst einen ökonomischen Vergleich zwischen Lucera in Italien und Lüchow vorgenommen. Und zwar bei einem einwöchigem Schüleraustausch mit dem Istituto Tecnico Commerciale e per Geometrie „Vittorio Emanuele III“ in Lucera in Italien.
Die Schülerinnen und Schüler setzten dabei mit ihren italienischen Gastgebern ein gemeinsam entwickeltes „Gummibärchenprojekt“ in die Realität um. Dabei ging es um die Frage, welche Süßigkeiten den Menschen in Lucera und Umgebung wohl besser gefallen - die eigens zu diesem Zweck aus Deutschland importierte Süßware oder die Produkte aus der süditalienischen Region Puglia. Nicht zuletzt wohl auch aufgrund einiger Transportprobleme - so musste die mitgebrachte Schokolade in einem nicht ganz verbraucherfreundlichen Aggregatzustand verkostet werden - war nach Auswertung der Fragebögen klar. Die italienischen Süßigkeiten lagen in der Konsumentengunst klar vorn. Ein Ergebnis, welches im Herbst diesen Jahres auf dem Prüfstand stehen wird. Dann kommen nämlich die Schülerinnen und Schüler aus Lucera zu ihrem Gegenbesuch nach Lüchow, und das bereits erwähnt Projekt wird hier fortgesetzt. Die Lüchower Bürger dürfen sich schon einmal auf italienische Süßigkeiten freuen und werden sicher den italienischen und deutschen Schülern bereitwillig bei der Verkostung und dem Beantworten der Fragebögen als Testpersonen zur Verfügung stehen. Die betreuenden Lehrkräfte Elsbeth Manthey und Ralf Schlegel waren ebenso stark beeindruckt von der überaus herzlichen Offenheit der Gastfamilien in Süditalien wie die Schüler der BBS Lüchow.
Die Lehrkräfte der einjährigen Berufsfachschule Wirtschaft der BBS Lüchow blicken erwartungsvoll auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Istituto Tecnico Commerciale e per Geometrie „Vittorio Emanuele III“. Mittelfristig wollen die Bildungseinrichtungen in Lucera und Lüchow Praktikumsplätze für Schüler in Unternehmen der jeweils gastgebenden Region anbieten und hoffen dabei auf Unterstützung der örtlichen Betriebe. Die Schüler sollen dadurch sowohl einen Eindruck von den ökonomischen und sozialen Gegebenheiten vor Ort als auch Gelegenheit erhalten, sich möglichen künftigen Arbeitgebern direkt vorzustellen Die Unternehmen können dabei nicht nur vom sprachlichen und landeskundlichen Fachwissen der Praktikanten profitieren, sondern auch den einen oder anderen künftigen Arbeitnehmer kennen lernen.
Mit Schulen aus Rumänien, Frankreich und Polen wird sich auch diese Schule an einem von Jürgen Sprockhoff, Lehrer für Fachpraxis an der BBS Lüchow, initiiertes „Comenius“-EU-Projekt zum Thema erneuerbare Energien beteiligen. Nach Aussage des stellvertretenden Schulleiters aus Lucera, Mario Mansueto, ist dieses Thema für die Region Puglia von großem Interesse, weil dort ein großer Windpark entstehen soll. Die internationalen Projekte sind Teil des Bestrebens der Lehrkräfte der einjährigen Berufsfachschule Wirtschaft für Realschulabsolventen der BBS Lüchow, diese Schulform für Schüler sowie für Ausbilder und Arbeitgeber attraktiver zu gestalten.



23.06.2007

Vordach für den "Tafel"-Eingang

BBS-Schüler bauten am Bahnhof

lr Lüchow.  Schüler des Berufsvorbereitungsjahres Bau und Holz haben vor kurzem im Rahmen ihres fachpraktischen Unterrichts ein Vordach am alten Lüchower Bahnhof fertig gestellt. Dieses Projekt mit den Berufsbildenden Schulen Lüchow kam auf Bitten des Vereins „Die Tafel“ zustande, der dort Lebensmittel an arme Menschen verteilt.
Das Vordach wurde in Fachwerkbauweise erstellt, mit Tonziegeln gedeckt und mit einer Dachrinne versehen. Die anfallenden Arbeiten wurden von den Schülern unter kundiger Anleitung ihrer Fachpraxislehrer Meike Lübbers und Ulli Dechant selbst ausgeführt. Beide zeigten sich sehr zufrieden mit der  Leistungsfähigkeit ihrer Klasse, mussten doch viele neue Handwerkstechniken erlernt werden.
Unter dem Dach befinden sich nun auch ein von den Schülern gefertigter Tisch und die dazugehörigen Bänke, welche inzwischen gerne von den Besuchern der „Tafel“ angenommen worden sind.
„Ich finde es wichtig Menschen zu helfen, die weniger haben als ich“, fasst der Schüler Martin Friese aus Dannenberg die Meinungen seine Mitschüler zusammen und begründet damit ihr Engagement für dieses Projekt. Besonders stolz sind die beiden Lehrkräfte auf ihre Klasse, weil der Wunsch von ihr kam, an einem Sonnabend bei der Ausgabe der Lebensmittel mitzuhelfen.

Aufn.: M.Lübbers
Ein neues Vordach am alten Lüchower Bahnhof hat die Klasse von Ulli Dechant (3. von rechts) des Berufsvorbereitungsjahres Holz an der BBS Lüchow gebaut.

20.06.2007

"Kulturelle Unterschiede sind überwältigend"

Drei Schülerinnen der BBS beim Auslandspraktikum in Spanien

nat Lüchow. Eigene Grenzen überschreiten, andere Men­schen und ungewohnte Arbeitsweisen kennenlernen: Zum ersten Mal absolvierten drei Schülerinnen der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow fünf- bis achtwöchige Auslandpraktika in Granada. Im Rahmen des Leonardo-da-Vinci-Programms der Europäischen Union und auf Initiative des Niedersächsischen Kultusministeriums sowie von Berufsschullehrer Jochen Hanspach reisten die Schülerinnen nach Spanien. Zum Abschluss bekamen die Mädchen in Hannover den Europass - Mobilität. Dieser Pass diene zur „einheitlichen Bescheinigung der Arbeitstätigkeit im Ausland und ist vergleichbar mit einen europäischen Arbeitszeugnis“, erklärt Hanspach.
Erst zwei Wochen vor der Abfahrt entschied sich, dass Lisa Meuter, Schülerin der Friseur-Technik-Schule, Nora Neumann, Schülerin der Fachschule Wirtschaft, und Tina Oppenkowski, angehende Bürokauffrau, die von ihrem begeisterten Chef unterstützt wurde, nach Spanien dürfen. „Unsere Schule hatte noch gar nicht die Genehmigung, an diesem Programm teilnehmen zu dürfen, nur weil zufällig Praktikumsplätze frei wurden, bekamen wir die Plätze“, sagt Lisa. Der Aufenthalt in Spanien begann für alle mit einen Sprachkurs, danach besuchten sie die entsprechende Fachschulen, bevor es mit einen Betriebspraktikum weiter gehen sollte. Lisa frisierte in Spanien und lernte die Schneidetechnik des Gastlandes kennen. Die Spanier arbeiten anders, hat sie erfahren: „Jeder hat seinen eigenen Bereich und nicht seine eigenen Kunden, und es geht mehr um Schnelligkeit, trotzdem ist die Arbeit entspannter.“ Durch organisatorische Probleme fielen die Betriebspraktika für Tina und Nora aus. Stattdessen arbeiteten die Mädchen in der Verwaltung, der Berufsschule in Granada.
Trotz der ausgefallenen Betriebspraktika von Nora und Tina sind alle drei zufrieden: „Wir lernten viele Menschen und Kulturen kennen - auch Austauschstudenten aus Japan, Island, Frankreich und Australien - und sehen nun vieles aus einer anderen Perspektive, auch Vorurteile wurden aus dem Weg geräumt.“ Besonders begeisterte sie die Gastfreundlichkeit und die lockeren Umgangsformen.
Mit dem Aufenthalt in Granada mussten die Schülerinnen auch „persönliche Hürden überwinden, besonders alltägliche Dinge wie Einkaufen stellten anfangs .eine Herausforderung dar“, sagt Tina. „Die kulturellen Unterschiede sind überwältigend“, stellten die Schülerinnen fest. Deutsche Standards wie warmes Wasser, Fernsehen und Backöfen seien in Granada Luxus. Lisa habe erkannt, dass sie „solchen Luxus“ gar nicht brauche, und sie hätte ihren Besuch am liebsten verlängert. Für Nora und Tina verkürzte sich der Austausch, trotzdem sind sie sich einig: „Jetzt, wo wir wieder hier sind, wissen wir, was uns das Ganze gebracht hat: Wir sind offener, respektvoller Neuem gegenüber und verantwortungsvoller“, versichern die Mädchen. Der Europass dokumentiert gerade diese Auslandserfahrungen sowie neue Fähigkeiten und macht sie für Betriebe nachvollziehbar.
Und genau jene erworbenen Fähigkeiten seien das Wertvolle, versichert Hanspach: „Über den beruflichen und eigenen Tellerrand gucken: improvisieren, sich ausprobieren.“ In Zukunft sind weitere Projekte mit den Partnerschulen geplant, jeweils sechs Schüler der BBS Lüchow werden jährlich die Möglichkeit bekommen, spanische Luft zu schnuppern. Zur Vorbereitung wird zu Beginn des Schuljahres ein Spanischkurs angeboten, und je nach Sprach- und Vor­kenntnissen werden die Schüler am Ende des Schuljahres auswählt, erklärt Hanspach.

Empfang im Gästehaus der Landesregierung Hannover anlässlich der
Verleihung des Europass Mobilität
V.l.n.r. Jochen Hanspach Projektbetreuer, Lisa Meuter, Nora Neumann, Barbara Paulmann Projektkoordinatorin Kultusministerium Hannover, Tina Oppenkowski, Luz Marina Suarez Projektbetreuerin

13.06.2007

Noch 23 auf Warteliste

Großer Andrang auf die einjährige Berufsfachschule Wirtschaft

by Lüchow. Für die einjährige Berufsfachschule Wirtschaft an den Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow haben sich in diesem Jahr mehr Absolventinnen und Absolventen der Realschule angemeldet, als es Schulplätze gibt - nämlich insgesamt 84 in drei Klassen. Deshalb hat die Schule eine Warteliste eingerichtet, auf der standen gestern noch 23 Namen.
Diese Warteliste sorgt bei den jungen Leuten und ihren Eltern für Enttäuschung. In einem Brief an die Schule, Kopien gingen an die Landesschulbehörde, den Landkreis und die Lüchower Gesellschaft für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, äußern die Eltern die Befürchtung, dass ihren Kindern die Chancen auf einen Ausbildungsplatz verbaut werden, wenn sie keinen Platz in der von ihnen gewünschten Schulform bekommen.
„Unsere Kinder haben ganz konkrete Ausbildungwünsche und Ziele. Für viele Ausbildungsbetriebe ist gerade der Abschluss der Berufsfachschule Wirtschaft Voraussetzung für eine Einstellung“, heißt es in dem Schreiben. Die Schule und die Landeschulbehörde sollten das Angebot entsprechend der Nachfrage regeln.
Für eine vierte Klasse in der einjährigen Berufsfachschule Wirtschaft habe die Schule nicht die entsprechenden Lehrkräfte, erklärt Oberstudiendirektor Raimund Grote. Weil sich die Wünsche der Schülerinnen und Schüler von Jahr zu Jahr änderten - mal sei die eine Berufsfachschule besonders begehrt, mal die andere, sei es für Schule und Landesschulbehörde schwierig, jeweils die aktuellen Präferenzen vorauszuahnen. Grote verweist darauf, dass es in den einjährigen Berufsfachschulen Technik, Sozialpflege, Fahrzeugtechnik, und Feinwerktechnik noch freie Plätze gibt. Schwächeren Realschülerinnen und -schülern empfiehlt er die zweijährige Berufsfachschule Wirtschaft. Die bisherige Erfahrung zeige, dass nicht wenige Realschüler in der einjährigen BFS Wirtschaft scheiterten.
„Jeder bekommt einen Schulplatz“, verspricht Grote, „wenn auch nicht immer den, den er haben will“, schränkt er ein. Die Schule sei bemüht, Wünsche zu berücksichtigen. Auf der aktuellen Warteliste sei „jeden Tag Bewegung“, weil etwa zugelassene Schüler doch noch eine Ausbildungsstelle finden, andere sich umentscheiden. Deshalb sei bis zum ersten Schultag noch alles möglich.
„Die Eltern jagen einer Utopie nach“, kommentiert Raimund Grote deren Hoffnungen, dass die Chancen auf einen Ausbildungsplatz nach der einjährigen BFS Wirtschaft besonders groß seien. Tatsächlich gebe es im kaufmännischen Bereich nur wenige Ausbildungsplätze, weitaus größer seien die Chancen für diejenigen, die etwa die Berufs­fachschulen Fahrzeugtechnik und Feinwerktechnik besuchen, meint Grote. Der Sprung aus diesen Schulen auf einen Ausbildungsplatz sei wesentlich aussichtsreicher. „Es ist ein Jammer, dass uns die Eltern nicht die Chance gegeben haben, sie zu beraten“, meint Grote, er hat ihnen ein Gespräch angeboten.
Die Landesschulbehörde teilt Grotes Position und rät den Eltern, sich beraten zu lassen: Die einjährige Berufsfachschule Wirtschaft - die frühere höhere Handelsschule - sei bei Weitem kein sicheres Sprungbrett in Richtung Arbeitswelt mehr, äußert die Behörden-Sprecherin Susanne Strätz.

24.05.2007

„Leben ist Wirtschaften“

Berufsschullehrer Reinhardt Kohler seit 40 Jahren im Dienst

lr Lüchow. „Meine Vorfahren waren Kaufleute, mein Vater Lehrer, und so lag es wohl nahe, dass ich Berufsschullehrer für den kaufmännischen Bereich wurde“, schmunzelte Reinhardt Kohler, als er dieser Tage die Glückwünsche und die Urkunde zum 40-jährigen Dienstjubiläum vom Schulleiter der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow, Raimund Grote überreicht bekam. Kohler, der seine Kindheit in Freiberg in Sachsen verbrachte, machte sein Abitur in Marburg und studierte Volkswirtschaftslehre. Anfang der siebziger Jahre trat er die Lehrerausbildung in Hannover an. Als sich der heutige Oberstudienrat für die BBS Lüchow als Arbeitsplatz entschied, hatte es fast etwas Zufälliges, erinnert sich Kohler, der seine Entscheidung nie bereut hatte: „Die BBS Lüchow hatte ein sehr junges Kollegium, das mithalf, mich rasch im Landkreis wohlzufühlen. Dazu kam: Meine ersten Klassen waren unter anderem Einzelhandels- und Großhandelskaufleute, die damals noch sehr zahlreich waren. Ich konnte in kein Geschäft im Landkreis gehen, ohne auf meine Schülerinnen und Schüler zu treffen. Dies schaffte sehr schnell das Gefühl, zu Hause zu sein.“
Auch nach so langer Zeit gehört Kohlers Unterrichtsleidenschaft noch immer der Volkswirtschaftslehre, der er besonders im Wirtschaftsgymnasium der BBS nachgehen kann. „Wirtschaften ist kein Teilbereich des Lebens, Leben ist Wirtschaften.“ Diese für den Jubilar zentrale Aussage versucht er immer noch mit großer Begeisterung seinen Schülerinnen und Schülern nahezubringen. „Nach meiner aktiven Schulzeit kann ich mir gut vorstellen, ein Lehrbuch der Volkswirtschaftslehre zu schreiben, das mit einigen grundlegenden Irrtümern und Missverständnissen aufräumt“, kündigt Reinhardt Kohler an. Einige Jahre muss dieses Vorhaben allerdings noch warten. Bis dorthin wird er in seiner Freizeit in der Volkstanzgruppe „De „Överpetters“ mitwirken.

In Granada
Reinhardt Kohler feierte sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Das Foto zeigt ihn inmitten deutscher und spanischer Schülerinnen und Schüler bei einem Besuch der Partnerschule der Berufsbildenden Schulen Lüchow in Granada.
Foto: J. Hanspach


02.05.2007

Gute Beteiligung

Blutspende in der Hauswirtschaftsschule

fv Lüchow. Über eine rege Beteiligung freute sich kürzlich das Organisationsteam des Blutspendetages in den Berufsbildenden Schulen in Lüchow. Schon zum vierten Mal hatten die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Hauswirtschaft einen Blutspendetag veranstaltet. Am Ende der in Kooperation mit dem DRK organisierten Veranstaltung hatten weit mehr als hundert Menschen, überwiegend Schülerinnen und Schüler, Blut gespendet.
„Ein Ziel des Projekttages ist es, junge Menschen zum Blut­spenden zu motivieren“, erklärte Projektleiterin Alke Mehrtens. Dass dies durchaus gelungen ist, zeigt die erfreuliche Zahl von insgesamt 64 Erstspendern.
Die zweiwöchige Vorbereitungszeit hatten die Organisatoren genutzt, um Werbematerialien für den Blutspendetag zu erstellen und Schautafeln zur Information für die Spender zu entwerfen. Ferner bereiteten sie die Verpflegung für die pender vor und betreuten sie während und nach dem Aderlass.
Mehrtens zeigte sich erfreut über die positive Resonanz des Blutspendetages und lobte die Schülerinnen und Schüler für ihr vorbildliches Engagement.

29.04.2007 (General-Anzeiger)

Fleißige DRK-Vampire zapften 127 Spender in der BBS Lüchow an

Lüchow (bvo). „Die Vampir kommen“, stand auf einem Plakat in der Berufsfachschule Lüchow (BBS) seit Anfang dieser Woche: Die Schülerinnen und Schüler der Zweijährigen Berufsfachschule Hauswirt­schaft der BBS haben am Donnerstag dieser Woche erneut eine große Blutspendenaktion für das DRK vorbereitet - wieder mit durchschlagendem Erfolg. Insgesamt konnten die fleißigen „Vampire“ des DRK-Blutspendedienstes Springe an diesem Tag 127 Spender anzapfen, da­von allein 64 Erstspender, wie Klassenlehrerin Alke Mehrtens berichtet.
Sie hatte ein großes Lob zu verteilen: „Ich bin ganz fasziniert von meinen Schülerinnen und Schülern: Alle haben großartig mitgeholfen und machen ihre Aufgabe ganz prima!" Gemeinsam mit den Schülerinnen, Schülern und den Lehrerinnen Krimhilde Bade, Ulrike Sperling und Magdalene Henning wurde dann ein Konzept für den Spendentag erarbeitet.
Sinn der Übung: „Die Schüler sollten lernen, Abläufe zu organisieren", berichtet die Hauswirtschaftslehrerin, wofür eine sogenannte „Mind Map“ erarbeitet wurde. Im Anschluss musste jede Menge eingekauft werden, um das Spenderfrühstück vorzubereiten. Ein geeignetes „Werbe-Konzept“ wurde entwickelt, um die „Kunden" anzusprechen: mit Flyern, redaktionellen Beiträgen und „Mund-Propaganda“. Das Ergebnis schließlich schlug alle Erwartungen. Ein weiteres Ziel der Aktion war es natürlich auch, zahlreiche Erstspender zu gewinnen - mit der Hoffnung, dass diese auch zukünftig ihren Lebenssaft dem DRK zur Verfügung stellen. Blutspenden sind ein rares Gut, da Blut nicht künstlich hergestellt werden kann und auch nicht lange lagerfähig ist.
Besonders erfreut zeigte sich Alke Mehrtens, dass auch einige derjenigen ehemalige Schülerinnen und Schüler zum Spenden wiedergekommen waren, die in den Vorjahren mit der Organisation des Blutspendetermins betraut waren.

24.04.2007

Schülerinnen und Schüler organisieren Blutspende

fv Lüchow. Wer etwas Gutes tun möchte, hat am Donnerstag, dem 26.April, die Gelegenheit dazu. Die Schülerinnen und Schüler der Zweijährigen Berufsfachschule Hauswirtschaft der Berufsbildenden Schulen Lüchow (BBS) organisieren schon zum vierten Mal in Zusammenarbeit mit dem DRK einen Blutspendetag. Zwischen 8.30 Uhr und 14 Uhr wird in der 1. Etage der Hauswirtschaftsschule in der Königsberger Straße zur Nadel gebeten. Die Schülerinnen und Schüler der BBS werden die Blutspender verpflegen und betreuen.

23.04.2007

Mit Zugtieren Körner sortieren

Rundlingsmuseum Lübeln bekommt einen Göpel - Vorführung am Museumstag

pw Lübeln. Bevor Motore und elektrische Geräte landwirtschaftliche Maschinen antrieben, gab es Göpel. Diese gusseisernen, in der Erde verankerten Getriebe wurden von Zugtieren in Bewegung gehalten und setzten auf diese Weise die verschiedensten Maschinen in Gang.
„Solche Geräte wurden im 19. Jahrhundert in den Dörfern auf allen Höfen verwendet, auch zum Dreschen“, sagt Norbert Distler, der jahrelang einen Göpel für das Rundlingsmuseum in Lübeln gesucht hat.
Einen zu finden ist nämlich gar nicht mehr so leicht: Als die Göpel von Motoren - etwa vom Lanz-Bulldog, der unter anderem den Antrieb der Dreschmaschine übernahm -, ersetzt wurden, waren die viele Zentner schweren eisernen Geräte bei Schrotthändlern sehr gefragt und verschwanden so schnell von den meisten Höfen. Doch nach dem Hinweis eines jungen Handwerkers wurde Norbert Distler schließlich vor drei Jahren bei Familie Heinrich aus Leisten fündig, die ihren Göpel dem Museum überlassen hat. Das mehrere Jahrzehnte lang nicht benutzte alte Getriebe war völlig verrostet. Es ist erst kürzlich aus Hamburg, wo es bei einem Schwermaschinenreparaturdienst restauriert worden ist, nach Lübeln zurückgekehrt.
Dort haben es die Schüler des Berufsvorbereitungsjahrs Baumetall der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow in der vorigen Woche mit ihrem Lehrer Reiner Schenk aufgestellt. Eine etwa vier Meter lange Antriebsstange soll den Göpel mit der Stellmacherei verbinden, wo er über eine Riemenscheibe Geräte antreiben wird. Am 20. Mai werden ihn die Besucherinnen und Besucher des Rundlingsmuseums anlässlich des 30. Internationalen Museumstages erstmals in Betrieb sehen: Dann soll er mit Hilfe von Zugtieren eine Körner-Sortiermaschine antreiben, berichtet Norbert Distler, der dieses Projekt noch während seiner Zeit als Vorsitzender des Rundlingsvereins initiiert hat.
„Den rund zehn Zentner schweren Göpel aufzustellen, war nur mit der Unterstützung der Bauabteilung der BBS Lüchow möglich“, betont er. Wie schon die Arbeiten an der Stellmacherei, dem Kinderhaus und einiger weiterer Projekte auf dem Museumsgelände war auch die Verankerung des Göpels eine Aktion im Rahmen einer Partnerschaft der BBS mit dem Rundlingsverein, berichtet Vorstandsmitglied Kai-Uwe Timm, der auch Lehrer an der Abteilung 4 der BBS ist, zu der unter anderem die Bauabteilung gehört. Während das Museum von der unentgeltlichen Arbeit profitiert, ist es für die angehenden Baufachleute ein „interessanter zusätzlicher Lernort“, weiß Timm: „Es ist für die Schüler eine andere Motivation, hier zu arbeiten und das Erlernte anzuwenden.“ Und nebenbei lernen sie ebenso wie die Museumsbesucher einiges über alte Handwerkstechniken.

14.04.2007

Mit Kuchen auf Lehrstellenfang

Schülerinnen der Hauswirtschaft mit einer Bewerbung der ganz besonderen Art

lr Lüchow. „In jedem Jahrgang begeistern sich einige Schülerinnen besonders für die Hauswirtschaft", sagt Gudrun von Hofe, Fachlehrerin an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow. Sie wollte es einfach nicht auf sich beruhen lassen, dass von den motivierten Schülerinnen bisher noch keine einen Ausbildungsplatz gefunden hat. Gemeinsam mit dem Ausbildungsnetz Clenze sollte daher im Rahmen eines Info-Cafes geklärt werden, ob es im Kreisgebiet einen Bedarf an Hauswirtschafterinnen gibt und ob sich daraus Ausbildungsplätze in der Region gewinnen lassen. Voll besetzt war am Donnerstag der Vortragssaal der Berufsschule, in dem das Ausbildungsnetz gemeinsam mit den Vertreterinnen der Landwirtschaftskammer und der Agentur für Arbeit ein interessiertes Publikum zur Ausbildung in der Hauswirtschaft motivieren wollte.
Acht Schülerinnen servierten ihren selbst gebackenen Kuchen und nutzten den Rahmen der Veranstaltung, um den potenziellen Ausbildungsbetrieben ihre Qualifikationen zu überreichen, die als Kurzbewerbung in guter Erinnerung bleiben sollen, damit vielleicht schon bald ein Vorstellungsgespräch im Betrieb folgen kann.
Das Ausbildungsnetz informierte über die Möglichkeit der Verbundausbildung und verdeutlichte an Beispielen, wie sowohl die Betriebe als auch die Auszubildenden von einer Ausbildung in mehreren spezialisierten Betrieben profitieren. „Es ist eben nicht nur finanziell ein Vorteil, wenn der Auszubildende von Frühjahr bis in den Herbst auf einem landwirtschaftlichen Großbetrieb ausgebildet wird, um dann im Winter, beispielsweise in einer Senioreneinrichtung, ein ganz anders Umfeld kennen zu lernen", weiß Marion Janiesch, die als Mitarbeiterin der Samtgemeinde Lüchow  im Ausbildungsprojekt Clenze die Veranstaltung mit der Schule organisierte.
„Das Interesse am Thema Hauswirtschaft ist eindeutig da. Unser Vortragssaal war mit rund 40 Teilnehmern gut besetzt und es gibt bereits erste Signale zu möglichen Kooperationen. Nun werden Gespräche folgen, an deren Ende hoffentlich einige neue Ausbildungsplätze für unsere Schüler und Schülerinnen angeboten werden", freut sich Karola Ebeling von den BBS.
Wer an der Veranstaltung nicht persönlich teilnehmen konnte, sich aber informieren möchte, kann sich bei Marion Janiesch unter der Telefonnummer (0 58 44) 97 51 63 melden.

30.03.2007

Bremsen - aber richtig

Künftige Kfz-Mechatroniker absolvierten Fahr-Sicherheitstraining

lr Lüchow. „Mir hat das Fahrsicherheitstraining die Angst genommen, in gefährlichen Situationen richtig auf die Bremse zu gehen", meint Jens-Uwe Koch, und Christoph Dening ergänzt: „Gut war, dass wir zuerst ohne Anleitung die Fahrübungen machen konnten. Dann erst wurde uns gezeigt, wie wir es richtig machen sollen." Beide sind angehende Kfz-Mechatroniker, die mit ihren Klassenkameraden an einem Fahr-Sicherheitstraining auf dem Verkehrsübungsplatz.in Uelzen teilgenommen haben. Organisiert hatte dieses Training der Fachlehrer und Verkehrsobmann der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow, Jürgen Stolp, mit den Kreisverkehrswachten Uelzen und Lüchow-Dannenberg.
In Theorie und Praxis wurden die Themenkreise Fahr- und Fahrbahnzustände, Bremsen, Kurven, und Ausweichen in verschiedenen Fahrsituationen behandelt. Die Teilnehmer, die schon alle einen Führerschein haben, zeigten sich beeindruckt, wie schnell die physikalischen Grenzen beim Fahren eines Pkw erreicht werden können. Stolp, der sich schon seit Jahren an den BBS Lüchow für dieses Training einsetzt, ist überzeugt davon, dass dadurch das Bewusstsein gerade der besonders gefährdeten Altersgruppe für ein verantwortlicheres Fahren im Alltag verbessert werden kann und bekennt: „Es tut weh, bei der Beerdigung eines tödlich verunglückten Schülers dabei zu sein. Dagegen muss heute etwas getan werden." Finanziert worden war das Sicherheitstraining von der Norddeutschen Berufsgenossenschaft Metall.

29.03.2007

Erwartungen wurden erfüllt

Gute Prüfungsleistungen - Neue Ausbildungsstruktur für die Kfz-Mechatroniker bewährt sich

tj Lüchow. Würde sich die Entscheidung, ab dem Jahr 2003 die Strukturen in der Mechatronikerausbildung zu verändern, auch in den Prüfungsergebnissen niederschlagen? Mit Spannung hatten die verantwortlichen Lehrer der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow, Ulf Brandt, Jürgen Stolp und Sascha Künzel auf die Ergebnisse der diesjährigen Gesellenprüfung der Kfz-Mechatroniker gewartet. War es doch der erste Ausbildungsgang, der im ersten Ausbildungsjahr die Berufsfachschule Fahrzeugtechnik besucht hatte.
Das Ergebnis gab den Verantwortlichen um den zuständigen Koordinator Gert Neubauer der BBS Lüchow und den Verantwortlichen der Kfz-Innung Uelzen und Lüchow-Dannenberg Recht. Als der Obermeister der Kfz-Innung Dirk Amtsfeld und der Prüfungsvorsitzende Christian Patzke bei der Freisprechung der neuen Kfz-Mechatroniker die Prüfungsleistungen würdigten, hoben sie besonders die guten Leistungen der Prüflinge aus Lüchow-Dannenberg hervor.
Neubauer verwies in diesem Zusammenhang auf die konstruktive Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben. Die enge Verzahnung in der Berufsfachschule Fahrzeugtechnik zwischen der BBS Lüchow und den Betrieben hat sich bewährt. Um die schulische Ausbildung dem Stand der Technik anzupassen, stiftete die Kfz-Innung der BBS Lüchow wertvolle Diagnostikeinrichtungen.
Auch während der Fachstufenausbildung ab dem zweiten Lehrjahr setzte sich diese Zusammenarbeit fort. So wurde bei Bedarf in Exkursionen der ganze Klassenverband in hiesigen Betrieben über aktuelle Fahrzeug-Diagnosetechniken informiert. Und so klang die Freisprechungsfeier in Rosche im Beisein von Ausbildern, Eltern und Freunden der neuen Gesellen in einem würdigen Rahmen aus.

07.03.2007

Ausbildung zur Erzieherin: Bis 12.März bewerben

lr Lüchow. Zum politischen Startschuss für das kostenlose dritte Kindergartenjahr brachte es Niedersachsens Ministerpräsident Christian .Wulff (CDU) auf den Punkt: „Kinder lernen nie wieder so nachhaltig und spielerisch wie vor der Grundschule.“ Um dies zu erreichen, braucht es besonders gut qualifizierte Erzieher. Seit vielen Jahren bieten die Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher an. Dies geschieht in zwei Phasen in enger Verzahnung von theoretischen Kenntnissen und praktischer Anwendung. Schriftliche Bewerbungen für die Ausbildungen sind bis zum 12. März an die Berufsbildenden Schulen Lüchow, Königsberger Straße 4/5, in 29 439 Lüchow zu richten. Telefonische Auskünfte werden vormittags unter der Nummer (0 58 41) 38 26 erteilt.
In der ersten Phase wird die zweijährige Berufsfachschule Sozialassistentin/Sozialassistent, Schwerpunkt Sozialpädagogik, besucht. Zwei Tage in der Woche erfolgt die praktische Ausbildung in einer Kindertagesstätte. Dazu erhalten die Schüler praktische Aufgabenstellungen, die im theoretischen Unterricht der BBS Lüchow vermittelt und reflektiert werden. Elementare Inhalte sind unter anderem entwicklungspsychologische Grundlagen des Kleinkindes, der Umgang mit Medien sowie rechtliche Kenntnisse.
Der erfolgreiche Abschluss dieser Schulform bildet die Voraussetzung für den Zugang zur zweiten Phase der Erzieher/innen-Ausbildung. Diese erfolgt in der zweijährigen Fachschule Sozialpädagogik. Unterrichtsinhalte sind dort unter anderem Entwicklungspsychologie, Gruppenpädagogik sowie Persönlichkeitsbildung der angehenden Erzieherinnen und Erzieher. Auch dafür müssen zwei Praktika, mit dem Schwerpunkt Heimerziehung und Sonderpädagogik, absolviert werden. Nach der bestandenen Abschlussprüfung dürfen die Schüler sich „staatlich anerkannte/r Erzieherin/Erzieher“ nennen. Bei erfolgreicher Teilnahme an bestimmten Wahlpflichtangeboten wird die Fachhochschulreife verliehen. Aufnahmebedingung ist der Realschulabschluss/Sekundarabschluss I mit einem mindestens befriedigenden Notendurchschnitt.


06.03.2007

Mit "Parfum" zum ersten Platz

An der Berufsbildenden Schule freie Rede geübt - Wettbewerb der Landwirtschaftskammer

lr Lüchow.„Dieser Roman ‚Die letzten Kinder von Schewenborg’ von Gudrun Pausewang, hat mich bestätigt, mich jedes Jahr erneut gegen die atomare Bedrohung in unserem Landkreis zu engagieren.“ Das ist das Fazit von Viktoria Wins, Schülerin der einjährigen Berufsfachschule (BFS) Hauswirtschaft, die am Vortragswettbewerb der Niedersächsischen Landwirtschaftskammer teilgenommen hat und mit ihrer Romanvorstellung den zweiten Platz belegte. Den Vortragswettbewerb gibt es jährlich im Auftrag der Landwirtschaftskammer an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow in den Klassen der BFS Hauswirtschaft im Deutschunterricht. Ziel ist es dabei, die rhetorischen Fähigkeiten und die Kenntnisse junger Menschen nicht nur in Prüfungssituationen, sondern auch im täglichen Leben zu verbessern, um Hemmschwellen beim Auftritt in der Öffentlichkeit abzubauen und das Selbstbewusstsein zu stärken.
Insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler stellten sich dem Wettbewerb und präsentierten den Jurorinnen ein breites Angebot an Literatur. Im Mittelpunkt des Schülerinteresses standen Jugendromane, die sich mit Themen wie Gewalt im Elternhaus und deren Folgen, Tod und Krankheit, ungewollte Schwangerschaft, aber auch mit dem Thema Liebe beschäftigten.
So stellte Laura Mecklenburg in eindrucksvoller Weise den Weltbestseller „Sie nannten mich Es“ vor, indem sie über die eigenen Erfahrungen des Autors Dave Pelzer zum Thema Kindesmisshandlung referierte und somit für dieses Thema sensibilisierte. Sie wurde mit einem ersten Platz belohnt. Ihre Mitschülerin Kathleen Hübner entführte ihre Zuhörerinnen ins 18. Jahrhundert und überzeugte mit ihrer Vorstellung des Kriminalromans „Das Parfüm" von Patrick Süskind. Da beide Schülerinnen mit ihren Vorträgen punktgleich abschnitten, entschied sich die Jury, beiden einen ersten Platz zu geben.
Die Erstplatzierte der Parallelklasse heißt Julia Köster. Sie stellte den Roman „Trotzdem hab ich meine Träume“ von Anatol Feid vor und nahm auch zum Thema Gewalt in der Familie Stellung. Der Roman handelt von einem Mädchen, das auf Grund von Gewalt freiwillig seine Familie verlässt und in ein Heim geht. Dort kommt es mit Drogen in Kontakt und gelangt erst nach eigener Erfahrung mit Prostitution zu der Erkenntnis, dass ihm nur noch ein Drogenentzug weiterhilft. Sandy Behnke erzielte mit ihrer Romanvorstellung „Im Himmel warten Bäume auf mich“ von Michael Schophaus einen dritten Platz. Sie berührte ihre Zuhörer und Zuhörerinnen mit dem Leid eines kleinen Jungen, der an Leukämie erkrankt ist und nach einem langen Leidensweg sterben muss. Ebenfalls einen dritten Platz erreichte Anika Jürgens mit dem Roman „Gegen jede Vernunft“ von Nora Roberts, in dessen Mittelpunkt eine engagierte Rechtsanwältin steht, die sich in den Stiefbruder ihres straffällig gewordenen minderjährigen Mandanten verliebt.
Das Jurorenteam, bestehend aus den Klassenlehrerinnen und der Deutschlehrerin, ist sich darin einig, dass es für die Schülerinnen und Schüler eine wichtige Erfahrung ist, sich der Herausforderung dieses Wettbewerbs gestellt und die Anforderungen bewältigt zu haben.
Die Bestplatzierten des Wettbewerbs wurden mit Gutscheinen belohnt und werden im März zum Gebietsentscheid nach Rotenburg an der Wümme eingeladen.



Gewinnerinnen des Vortragswettbewerbs (von links): Julia Köster (1. Platz), Viktoria Wins (2. Platz), Anika Jürgens (3. Platz), Kathleen Hübner (1. Platz), Laura Mecklenburg (1. Platz). Sandy Behnke, sie erhielt einen 3. Platz, ist nicht auf dem Foto.
Aufn.: J. Hanspach

19.02.2007

Generationen von Schülern geprägt

Berufschullehrerin Barbara Fährmann feiert 40-jähriges Dienstjubiläum

lr Lüchow. Als Barbara Fährmann 1965 in den Landkreis „einheiratete", ahnte sie nicht, dass sie der Erfüllung ihres Kindertraums, Lehrerin zu werden, ein großes Stück näher gekom­men war. Die Nachkriegszeit vereitelte diesen Berufswunsch zunächst und so qualifizierte sie sich zur Hauswirtschaftsleiterin. Diese Entscheidung erwies sich für sie als Glücksfall, als an der damaligen Hauswirtschaftschule in Dannenberg eine Lehrerin für den praktischen Unterricht gesucht wurde.
„Es war keine leichte Entscheidung", erinnert sich Barbara Fährmann, „ich hatte schließ­lich einen Landwirt geheiratet. Aber ich kann sehr gut organi­sieren und das hat mir geholfen, Hof, Schule und zwei kleine Kinder unter einen Hut zu bekommen." Nach kurzer Zeit folgte die Ausbildung zur Technischen Lehrerin. Schnell wurde. Barbara Fährmann nicht nur in der Hauswirtschaftausbildung, sondern auch im Bereich Sozialpflege zu einer Persönlichkeit, die Generationen von Schülerinnen und Schülern geprägt hat. Auch nach 40 Dienstjahren spürt man immer noch, wie gern sie unterrichtet und wie groß ihr Interesse an ihren ehemaligen Schülern ist. „Ich kenne durch meine Lehrtätigkeit mehr Leute aus dem Landkreis", schmunzelt sie, „als mein Mann, der hier geboren ist."
Der Kontakt zu den sozialen Einrichtungen im Landkreis, die Tätigkeit im Prüfungsausschuss für Hauswirtschafterinnen, auch ihre langjährige Mitarbeit im Kirchenkreistag haben sie längst zu einer überaus aktiven Persönlichkeit des Landkreises gemacht. Rückblickend wundert sie sich schon, wie schnell die Jahre vergangen sind: „Besonders dankbar bin ich meinen Kolleginnen und Kollegen für die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in all den Jahren, dies hat mir sehr geholfen."
Noch in diesem Jahr wird sie ihre aktive Schullaufbahn beenden. Ihr Kinderwunsch, Lehrerin zu werden, ging doch noch in Erfüllung. Bereut hat sie es nie, Lehrerin geworden zu sein. Es klingt schon wie eine Verabschiedung, wenn ihre Abteilungsleiterin Karola Ebeling bei den Glückwünschen zum 40-jährigen Dienstjubiläum fest­stellt, dass Barbara Fährmann eine unangefochtene fachliche Autorität ist, die nicht nur Werte vermittelte sondern auch vorlebte.

Aufn.: J. Hanspach



14.02.2007

„Kon-Lab“ im Kindergarten

Sprachförderung soll vernetzt werden

lr Lüchow. Die Verbesserung des kindlichen Sprachverhaltens stand im Zentrum einer zweitägigen Fortbildungsveranstaltung der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow, der DRK-Kindertagesstätte Lüchow und weiteren Kindertagesstätten (Kitas) des Landkreises. Nicht erst seit der PISA-Studie ist bekannt, dass ein gutes sprachliches Ausdrucksvermögen wichtig ist für das schulische und später auch für das berufliche Weiterkommen.
Je früher das Sprachverhalten gefördert wird, umso leichter der spätere Werdegang. Diese Erkenntnis hatte die DRK-Kindertagesstätte in Lüchow schon vor zwei Jahren veranlasst, sich gezielt dieses Problems zu stellen. Auch die steigende Zahl von Migrantenkindern erforderte ein rasches Handeln. So entschieden sich die Lüchower Pädagoginnen für ein Förderkonzept des Schweizer Linguisten Dr. Zvi Penner, das in Fachkreisen als „Kon-Lab-Programm“ bekannt ist. Dieses Konzept stellte nun die Leipziger Diplom-Psychologin Sandra Lenz den 25 interessierten Berufsschullehrern und -lehrerinnen und Kolleginnen aus den Kitas in Theorie und Praxis vor. Die DRK-Kindertagesstätte Lüchow hatte am zweiten Tag die Türen für die Kursteilnehmer geöffnet. Das tags zuvor Gelernte konnte nun in praktischen Übungen erprobt und vertieft werden.
Uta Anders, Leiterin der Kindertagesstätte: „Wir haben seit zwei Jahren gute Erfahrungen mit diesem Förderprogramm gemacht und sind davon überzeugt, dass ein gemeinsames Vorgehen im Landkreis sinnvoll für unsere Kinder ist.“ Und die Diplom-Pädagogin Annita Tapken vom Fachbereich Sozialpädagogik (FSP) ergänzt: „Wenn Studien zeigen, dass heute schon jedes vierte Kind Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung aufweist, muss gehandelt werden. Wir sind mit dieser Veranstaltung auf einem guten Weg.“ Es ist übrigens die vierte gemeinsame Fortbildung mit den Praxiseinrichtungen, die vom FSP der BBS Lüchow organisiert wurde. Die Fortsetzung mit dem Schwerpunkt Sprache erfolgt im Herbst.

Bild: Sichtlich Spaß hatten Sarah, Leonie, Lea Maria und Jan vom DRK-Kindergarten Lüchow mit der Diplom-Psychologin Sandra Lenz. Mit Hilfe von Bildkarten sollten spielerisch das Gefühl für den Rhythmus der Sprache und der Sprachschatz verbessert werden. Von den aufmerksamen Beobachterinnen der Fortbildung ließen sich die Kinder nicht stören. Aufn.: J. Hanspach


11.02.2007 (Generalanzeiger)

BBS: Altenpflege hat Zukunft

Lüchow (bvo). Die Nachfrage nach ausgebildeten Altenpflegerinnen und Altenpflegern wird angesichts der wachsenden Zahl älterer Menschen steigen. Staatlich geprüfte Altenpflegerinnen und Altenpfleger werden deshalb auch in unserer Region zukünftig gute Arbeitsmöglichkeiten finden.
Mit Beginn des neuen Schuljahres 2007/2008 bieten die Berufsbildenden Schulen Lüchow in Kooperation mit den Altenpflegeeinrichtungen wieder einen Ausbildungsgang zur staatlich geprüften Altenpflegerin bzw. zum staatlich geprüften Altenpfleger an. Diese in der Berufsfachschule Altenpflege (BFS-A) durchgeführte Ausbildung dauert drei Jahre. Umfassende theoretische Kenntnisse werden in der Schule vermittelt. Die praktische Ausbildung erfolgt in den Ausbildungsbetrieben.
Bewerberinnen und Bewerber müssen entweder einen Realschulabschluss, eine abgeschlossene Lehre oder den erfolgreichen Abschluss der Berufsfachschule Altenpflegehilfe nachweisen. Bewerbungsvoraussetzung ist
außerdem ein Ausbildungsvertrag, der mit einer Altenpflegeeinrichtung abgeschlossen wurde.
Auch eine einjährige Ausbildung zur Altenpflegehelferin bzw. zum Altenpflegehelfer in der Berufsfachschule Altenpflegehilfe wird ab dem kommenden Schuljahr wieder angeboten. Die Schülerinnen und Schüler erwerben theoretische Grundkenntnisse an den Berufsbildenden Schulen Lüchow.
Während des Bildungsganges werden Praktika von insgesamt fünfzehn Wochen in Altenpflegeeinrichtungen durchgeführt. Bewerberinnen und Bewerber für die Altenpflegehilfeausbildung benötigen einen Hauptschulabschluss. Sie müssen außerdem vor Beginn des Bildungsganges einen Praktikumsvertrag mit einer Altenpflegeeinrichtung abgeschlossen haben.
Fragen zu den Bildungsgängen der Altenpflege bzw. der Altenpflegehilfe und zum Bewerbungsverfahren werden unter der Telefonnummer 05841/96 29 80 beantwortet.
Die Bewerbungsadresse lautet: BBS Lüchow, Königsberger Straße 5, 29439 Lüchow.



16.01.2007

Praktikum in Granada

BBS Lüchow vereinbart Austauschprogramm mit spanischer Berufsschule

lr Lüchow. Zur Ausbildung nach Spanien - auf diese Nachricht aus dem Kultusministerium in Hannover hat der Lüchower Berufsschullehrer Jochen Hanspach schon lange gewartet. Die erste Schülerin der Berufsfachschule (BFS) Friseurtechnik der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow kann schon in diesem Frühjahr im Rahmen des Leonardo-da-Vinci-Programms der Europäischen Union ein achtwöchiges Berufsschul- und Betriebspraktikum in Granada in Spanien absolvieren. Möglich ist es, weil Praktikumsplätze dort frei geworden sind.
Im November besuchte Hanspach mit seiner Spanischkollegin Luz Marina Suärez in Sevilla und Granada die zuständigen andalusischen Regierungsstellen und Berufsschulen, um dieses Austauschprogramm in die Wege zu leiten. Mit der Berufsschule in Granada vereinbarte er, mit dem Ausbildungsjahrgang 2007/08 den Austausch zu beginnen.
Ziel ist die Vertiefung der praktischen Friseurausbildung, aber vor allem die Förderung persönlicher Kompetenzen, die im Besonderen in dem Dienstleistungsberuf Friseur notwendig sind. „Sich einlassen können auf eine neue Situationen, bereit sein, offen, neugierig und tolerant mit einer anderen kulturellen Mentalität umzugehen, dies kann gerade in einem solchem Projekt gelernt werden“, ist Hanspach überzeugt.
Mit dem zusätzlichen Qualifizierungsangebot soll die Ausbildung in der BFS Friseurtechnik attraktiver werden: „Wir müssen neue Wege gehen, die jungen Menschen dabei zu unterstützen, den persönlichen Anforderungen in einer Ausbildung gerecht zu werden."
Auch Schülerinnen seines Kollegen Ralf Schlegel profitieren von den frei gewordenen Praktikumsplätzen. So werden zwei Auszubildende aus dem kaufmännischen Bereich ihre Mitschülerin aus dem Friseurbereich nach Granada begleiten. Dem Austausch geht ein 14-tägiger Spanisch-Intensivsprachkurs voraus. Nach Abschluss des Praktikums bekommen die Auszubildenden den „Europapass Mobilität".
Parallel dazu vereinbarten die spanischen Kollegen mit Suärez, sich mit den Schülern gegenseitig durch Kursfahrten zu besuchen. Zwischen den Klassen bestehe schon seit längerem ein reger E-Mail-Austausch. Die erste Schülergruppe des Fachgymnasiums der BBS Lüchow wird im April auf ihre Mitschüler in Granada treffen. Im Juli ist der Gegenbesuch geplant.


Haben ein Austauschprogramm vereinbart: Jose Luis Ruiz Lopez (von links), Leiter der Berufsschule in Granada, Spanischlehrerin Luz Marina Suärez von den BBS Lüchow, Pilar Linares, Friseurfachlehrerin der Berufsschule in Granada, und Jochen Hanspach von der Berufsfachschule Friseurtechnik der BBS Lüchow.

13.01.2007

Rosen und Urkunden

lr Lüchow. Rosen und Urkunden bekamen acht frisch gebackenen Praxisanleiterinnen des Landkreises Lüchow-Dannenberg. Ab 2006 müssen nun alle Altenpflegeeinrichtungen, für die Betreuung von Auszubildenden „geeignete Fachkräfte“ haben.
Diese Eignung haben sich acht examinierte Pflegekräfte und die zuständige Praxislehrkraft der Berufsfachschule Altenpflege Karin Hanspach von den Berufsbildenden Schulen Lüchow im „Institut für angewandte Sozialwissenschaften“ in Lüneburg geholt. In 200 Schulstunden vermittelte der verantwortliche Dozent Dr. Roland Springer, u.a. Fähigkeiten zum Anleiten von Auszubildenden, Fragen des Ausbildungsrechtes, Beurteilungstechniken, als auch Strukturen, um innerbetriebliche Fortbildungen durchführen zu können. Diese Weiterbildung schloss mit einer Abschlussprüfung, bei der alle Teilnehmerinnen erfolgreich waren. Somit haben die beteiligten Pflegeeinrichtungen den gesetzlich vorgegebenen Auflagen genüge getan und können auch weiterhin durch die Ausbildung ihres Nachwuchses für eine qualifizierte Pflege sorgen.


Dozent Dr. Roland Sprenger (rechts) vom „Institut für angewandte Sozialwissenschaft“, Lüneburg ließ es sich nicht nehmen, den ersten ausgebildeten Praxisanleiterinnen persönlich zu gratulieren: (v.r.n.l.)
Kerstin Vogelsang (DRK-Friedrichshein Hitzacker), Heike Rohmann (St. Elisabeth Alten- und Pflegeheim Lüchow, Susanne Döring-Eilrich (DRK-Alten- und Pflegeheim Gartow) Karina Ebeling (St. Elisabeth Lüchow), Karin Hanspach (BBS Lüchow), Bettina Dunker (DRK-Alten- und Pflegeheim Gartow), Ariane Schult (DRK-Friedrichshein Hitzacker), Diana Steinbrenner (Seniorenresidenz Elbtalaue Hitzacker). Nicht auf dem Foto: Elke Weißke (St. Georg Altenheim Lüchow)