Aktuelles und Presse

20.06.2008

Viele neue Freunde gefunden

Friseur Raquel Ibánez und Miguel Pedregosa abslovierten Praktikum in Dannenberg und Lüchow

lr Dannenberg. In den vergangenen Wochen wurde in Dannenberg im Friseursalon „Figaro“ der Friseurmeisterin Stephanie Piel „dreisprachig“ kommuniziert. Natürlich hauptsächlich deutsch, aber auch spanisch und mit „Händen und Füßen“. Der Grund für diese Mehrsprachigkeit waren zwei spanische Friseurpraktikanten: Raquel Ibánez und Miguel Pedregosa der Partnerschule der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow, der „I.E.S. Aynadamar“ aus Granada. Anders als die deutsche Friseurausbildung haben Raquel und Miguel eine konzentrierte zweijährige vollschulische Ausbildung absolviert, an dessen Ende ein mehrwöchiges Betriebspraktikum steht. Einen Teil dieses Praktikums konnten die beiden im hiesigen Landkreis ableisten.
Seine erste Einführung in den deutschen Friseuralltag bekam Miguel Pedregosa im Lüchower Salon „Borg“. Seine neuen Kolleginnen und Kollegen waren begeistert, mit welcher Selbstverständlichkeit er auf die Kunden zuging. Ein spanisch-deutsches Wörterbuch gehörte nun zum alltäglichen Handwerkzeug dazu. Nach diesen ersten Gehversuchen wechselte er zu seiner Praktikumskollegin Raquel in den Salon „Figaro“.
Großen Anteil, dass die beiden sich überhaupt verständigen konnten, hatte die Spanischlehrerin Edith Schmidt aus Dannenberg. Sie legte in einem dreiwöchigen Deutschkurs die sprachlichen Grundlagen für dieses Betriebspraktikum. Und so war nun für Friseurmeisterin Stephanie Piel die spannende Frage, wie ihre Kunden auf die beiden spanischen Jungfriseure reagieren würden: „Natürlich konnten wir sie nur an Kunden arbeiten lassen, die dazu bereit waren und dies waren nicht wenige“, erläuterte Piel.
Miguel Pedregosa und Raquel Ibánez hatten auch die Gelegenheit das Umland kennenzulernen. Lüneburg, Schwerin, Hamburg und Berlin standen auf dem Programm. Kulturelles, Geschichtliches, aber auch der Besuch eines Tierparks fand ihr Interesse, nicht nur das entspannte Bummeln in Einkaufszentren. Aus fachlicher Sicht gefiel den beiden der Besuch der Barocktage im Schlosspark in Ludwigslust.
Fanden die beiden Spanier die Menschen des Landkreises anfangs eher ernst und zurückhaltend, relativierte sich ihre Einschätzung aber im Laufe der Zeit in das Gegenteil. Es war die Gelassenheit, Offenheit und Freundlichkeit der Menschen des Landkreises, die sie kennen und schätzen gelernt haben. Beeindruckend für sie war auch die immer grüne Vegetation, ist doch ihre Heimat um Granada herum eher karg.
Am heutigen Freitag sind die sieben Wochen ihres Praktikums um. „Es wird nicht nur eine Träne geben“, ist sich Projektleiter Jochen Hanspach von den Berufsbilden Schulen Lüchow sicher: „Bei ihren vielen neuen Freunden, die sie hier durch ihre offene Art gefunden haben, aber auch in ihrem Dannenberger Salon werden sie eine Lücke hinterlassen und bei Astrid Hinze und ihrem Hund Josh, die den beiden die ganzen Wochen über ein Zuhause gegeben hatte und schon fast zur „Ersatzmutter“ geworden ist.“
Ihre Friseurausbildung haben sie nun erfolgreich beendet. Aus Lüchow-Dannenberg werden die beiden Spanier viele positive persönliche und fachliche Impulse in ihr Heimatland mitnehmen. Sie konnten erleben, dass es in ihrem Beruf verschiedene Wege zum Ziel gibt. Und spätestens im Frühjahr 2009 wird es ein Wiedersehen geben, wenn Auszubildende und Betriebsvertreter des Landkreises mit der BBS-Praxislehrerin Hanna Peters an der Friseur- und Kosmetikleistungsschau in Granada teilnehmen.

Im Verlauf ihres Praktikums lernten Raquel Ibánez und Miguel Pedregosa auch die Umgebung von Lüchow-Dannenberg kennen. Besonders gut gefielen ihnen die Barocktage im Schlosspark in Ludwigslust - nicht zuletzt wegen der prächtigen Perücken.
Aufn.: J. Hanspach