Aktuelles und Presse

16.09.2008

Klassische Berufsschule wird kleiner

BBS größte gymnasiale Oberstufe

dm Lüchow. Die Berufsbildenden Schulen Lüchow (BBS) werden immer mehr zur Vollzeitschule mit beruflichen Abschlüssen. Zum gerade begonnenen neuen Schuljahr hat bei unverändert leicht sinkenden Schülerzahlen auch der Anteil der jungen Leute weiterhin abgenommen, die im Rahmen ihrer betrieblichen Ausbildung die BBS der Kreisstadt besuchen. Von den derzeit registrierten 1285 BBS-Schülerinnen und Schülern (2007: 1350) sind nur noch 31 Prozent dem dualen Bereich zuzuordnen. Vor einem Jahr waren es noch 34 Prozent.
Der Trend, dass mehr Vollzeit als Teilzeitschüler die BBS Lüchow besuchen, hat bereits Mitte der 90er-Jahre eingesetzt, auf Landesebene liege das Verhältnis noch bei 50 zu 50 Prozent, schildert die BBS-Leiterin Ilka Burkhardt-Liebig. Allerdings können sich die Schülerzahlen in den ersten Monaten des Schuljahrs noch ändern, wenn die Abbrecherwelle an die BBS kommt, weil die Probezeit in den Ausbildungsbetrieben endet. Deshalb beziehen sich die offiziellen Statistiken für die Berufsbildenden Schulen auf den 15. November.
Trotz der leicht gesunkenen Gesamtschülerzahl an den BBS ist die Anzahl der Klassen ein wenig um zwei auf 74 im neuen Schuljahr gestiegen. Beide neuen Klassen sind in der Berufsfachschule eingerichtet worden. Im Rahmen eines Modellversuchs lassen sich 24 junge Leute zu technischen Assistenten für die Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe - einem neuen Beruf - ausbilden.
Zudem hat der große Run auf die Erzieherausbildung die BBS-Leitung gezwungen, eine Vollzeitklasse für künftige Sozialassistenten mit dem Schwerpunkt Familienpflege einzurichten. 18 junge Menschen haben diese zweijährige schulische Ausbildung begonnen. Ansonsten gibt es in der Berufsfachschule mit insgesamt 20 Klassen, in die 406 junge Erwachsene gehen, kaum Veränderungen.
Im dualen Bereich, der klassischen Berufsschule für junge Leute in der betrieblichen Ausbildung, ist die Schülerzahl rückläufig. In 36 Klassen sitzen insgesamt 483 Auszubildende. In diesen Klassen werden eine Vielzahl von Berufen größtenteils gemeinsam unterrichtet. Allerdings werden an den BBS Lüchow nicht mehr Auszubildende aus allen Berufen beschult. Sorgen macht sich BBS-Leiterin Burkhardt-Liebig auch, weil die Klassen für die Ernährungsberufe und in den Bereichen Bau und Holz nicht mehr groß genug sind, so dass sie sich auf Dauer nicht selbst tragen.
Das Berufsvorbereitungsjahr für Schülerinnen und Schüler ohne oder mit schwachem Hauptschulabschluss haben erheblich weniger Jugendliche begonnen als erwartet. 20 eigentlich angemeldete junge Leute sind zum Schuljahresbeginn nicht gekommen, berichtete Burkhardt-Liebig. Einige von ihnen blieben in den Hauptschulen, um die anderen kümmert sich ein Sozialarbeiter. Im Berufsvorbereitungsjahr gibt es mit acht, neun Schülern die kleinsten Klassen, die an den BBS geführt werden dürfen.
Leicht gesunken ist die Schülerzahl in der Fachschule. Der Agrarbereich ruht in diesem Schuljahr. Die Zahl der Interessenten reicht nur alle zwei Jahre für eine kleine Klasse, erläutert BBS-Chefin Burkhardt-Liebig. 31 junge Menschen streben dagegen in nun zwei Klassen in der Fachschule Sozialpädagogik die Fachhochschulreife an, während in der Fachoberschule bei leicht gesunkener Schülerzahl 21 Personen in einer Klasse unterrichtet werden.
Etwas gewachsen ist das Fachgymnasium an den BBS Lüchow, in dem 344 junge Erwachsene und Jugendliche in 15 Klassen die größte gymnasiale Oberstufe in Lüchow-Dannenberg bilden. Im 11. Jahrgang sind wieder fünf Klassen (zwei im Bereich Technik, drei für Wirt­schaft) gebildet worden, die jeweils etwas größer sind als im vorigen Schuljahr.