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07.02.2009 EJZ

Aufklärung stiftete Verwirrung

Berufsbildende Schulen stellten neues Konzept in der Bernhard-Varenius-Schule vor

mh Hitzacker. Die Berater kamen gut vorbereitet in die Hitzackeraner Bernhard-Varenius-Schule, aber nur wenige Eltern und Jugendliche wollten sich vor kurzem über „Berufliche Perspektiven“ aufklären lassen. Indessen: Diese Aufklärung stiftete Verwirrung - selbst bei den anwesenden Haupt- und Realschullehrern.

Denn, so Uli Dechant und Carola Ebeling von den Berufsbildenden Schulen Lüchow (BBS), „für die duale Ausbildung, dem Königsweg in den Beruf, hat sich vieles im Landkreis verändert“.
Beispielsweise werde mit Ausnahme der landwirtschaftlichen Berufe das erste Lehrjahr in der BBS absolviert und erst anschließend der Lehrplatz in einem ausbildenden Unternehmen eingenommen. Das gelte für die Handwerksberufe in der Baubranche, für künftige Friseure, im Kfz-Bereich und in der Metallverar-beitung. Allerdings gäbe es auch dort wieder Ausnahmen.

Eine Klassenlehrerin fragte, ob die Schüler sich ab jetzt nicht mehr um eine Lehrstelle bewerben sollten. Nein, war die verwirrende Antwort, denn die BBS in Uelzen und Lüneburg würden zum Teil noch nach dem alten System unterrichten. Um den ganz persönlichen Weg durch den Ausbildungsdschungel zu finden, boten Uli Dechant und Carola Ebeling individuelle Beratungen an. „Wir empfehlen Eltern und Jugendlichen, mit uns in den BBS in Lüchow einen Termin zu vereinbaren“.

Für Schüler ohne Hauptschulabschluss sei nach wie vor das Berufsvorbereitungsjahr in Lüchow zwingend. Aber „wer einen Abschluss hat, muss sich für die Branche entschieden haben und bis Anfang März in der Berufsfachschule anmelden. Ein Übertritt in eine andere Klasse ist nur in Ausnahmefällen möglich.“

Etwas übersichtlicher gestaltet sich die Ausbildung in sozialen Berufen. „In der zweijährigen Berufsfachschule Familienpflege wird zum Sozialassistenten/-pädagogen ausgebildet, ebenfalls zwei Jahre dauert die Ausbildung zur Hauswirtschaft Klasse 2 und eine hauswirtschaftliche Grundbildung vermittelt die einjährige Berufsfachschule Hauswirtschaft“, erläuterte Carola Ebeling.

Als Mittler zwischen Schule und Berufsausbildung stellte sich Doris Nimz von der „Agentur für Arbeit“ in Lüchow vor. „Nutzen Sie unsere Beratungsstunden, bewerben Sie sich auf Anzeigen in der Tageszeitung und informieren Sie sich auch im Internet auf unseren Seiten und denen der IHK und Handwerkskammern“ appellierte sie an die Jugendlichen. Das waren die Stichworte für Stefan Gadegast vom „Ausbildungsnetz Lüchow-Dannenberg“. Das Netzwerk bemüht sich, neue Ausbildungsplätze im Landkreis im Verbund zu schaffen.