Aktuelles und Presse

19.06.2009 EJZ

„Positiver Trend für Ausbildung“

Berufsbildende Schulen Lüchow: Entlassungsmarathon Teil eins - „Auf der Basis des Gelernten aufbauen“

ab Lüchow. Altenpflegehelferinnen, Altenpflegerinnen und -pfleger, Sozialassistentinnen und -assistenten mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik sowie Erzieherinnen und Erzieher. Dass diese Berufe in Lüchow-Dannenberg ausgebildet würden, zeige die Sorgen und die Hoffnung im Landkreis auf.
„Als sehr stark alternder Landkreis sind wir dringend auf gute Pflegekräfte angewiesen“, sagte gestern die Leiterin der Berufsbildenden Schulen Lüchow, Ilka Burkhardt-Liebig, als in der BBS-Aula 108 Absolventinnen und Absolventen ihre Abschlusszeugnisse erhielten.
Der leicht angestiegene Trend in Sachen Geburtenrate zusammen mit dem gesellschaftlichen Bedarf an eine frühzeitige Förderung zeige auch hier einen positiven Trend für die zukünftige Berufsausbildung, so die Schulleiterin: „Manchmal muss man vielleicht in weiter Entfernung von zu Hause suchen - aber Zukunft haben diese Berufe.“
In Lüchow-Dannenberg wünsche man sich, dass auch mit diesem Absolventen-Jahrgang wieder junge Menschen in der Region für Qualität in der Arbeit sorgen, betonte die Oberstudiendirektorin: „Unsere alten Menschen haben gute Fachkräfte verdient. Und unsere Jüngsten brauchen hervorragende Sozialassistentinnen und -assistenten, Erzieherinnen und Erzieher, damit sie ihre Bildungschancen wahrnehmen können.“
Die Zeugnisse gab es freilich nicht nur für die künftigen Sozialpädagogen, Altenpfleger und Sozialassistenten, sondern auch für die nun ehemaligen Schüler der Fachoberschulen Technik und Wirtschaft, der Berufsfachschule Hauswirtschaft und des Berufsvorbereitungsjahrganges mit Hauptschulabschluss. Die Abschlussfeier werden Schüler, Lehrkräfte und Gäste gleichermaßen wohl als „stimmiges Ereignis“ in Erinnerung behalten, bei dem die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt standen und nicht so sehr die Reden. Sehen und hören lassen konnte sich auch das Rahmenprogramm: Die passende Musik kam von den Gruppen „Direkt“ und „Bon“, und Lea Wilhelmine Schneider, Jana Walgenbach und Jana Böhme wussten mit einem Sketch um einen Heiratsantrag zu gefallen.
Kritik hätten sich die Schüler in den vergangenen Jahren zum Teil reichlich anhören müssen, nun seien die aufmunternden Worte dran, meinte Cordula Maierhofer, die die obligatorische Lehrerrede beisteuerte. Die Pädagogin sprach von Zielen, die die Abgänger nun haben müssten, und dass sie auf der Basis des Gelernten aufbauen könnten - trotz Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und Bildungsmisere. Mit dem Schulabschluss sei etwas geschafft, über das man sich freuen dürfe, „machen Sie etwas daraus, gehen Sie optimistisch in die Zukunft“.
Während der Jahre in den BBS sei man erwachsener und selbstständiger geworden, betonten die beiden Absolventinnen Johanna Kulow und Carolin Tribian. Es habe wohl Konflikte in den Reihen der Schüler und auch Konflikte zwischen Schülern und Lehrern gegeben. Doch sei man an ihnen nicht zerbrochen, sondern gestärkt daraus hervorgegangen. Die Absolventinnen und Absolventen hätten ihr Ziel für diesen Lebensabschnitt erreicht, gratulierte Lüchows Bürgermeister Karl-Heinz Schultz: „Was auf die Kommunalpolitiker und auch auf die Damen und Herren in der Landes- und Bundespolitik nicht zutrifft“. Es werde oft aus ideologischer und politischer Motivation heraus argumentiert und entschieden. Der Entwicklung, dass sich der Anteil der 15- bis 50-jährigen Menschen in Lüchow-Dannenberg bis 2025 um 34 % verringern werde, gelte es zu begegnen, indem zum Erhalt der guten Schul- und Ausbildungssituation beigetragen werde. Mit einem ersten Schritt und gutem Rüstzeug könnten die Absolventen nun in die berufliche Karriere starten, war abschließend von Schulleiterin Burkhardt-Liebig zu hören. Im handlungsorientierten Unterricht hätten sie wesentliche berufliche Kompetenzen erworben: neben einer hohen Fachkompetenz auch die zunehmend wichtigeren sozialen und methodischen Fähigkeiten „lernen zu lernen“ in einer sich ständig schneller wandelnden Berufswelt und größerer Durchlässigkeit im gesamtem Bildungssystem.


Bild: Klassenbeste beziehungsweise Klassenbester zu werden, das ist schon ein Erfolg, zu dem auch die Leiterin der BBS, Ilka Burkhardt-Liebig (Dritte von links) Johanna Kulow und Carolin Tribian (von links) sowie Jessica Wöge, Melanie Dreier und Stefan Rzepa (von rechts) gratulierte.
Aufn.: Aufn. A. Blütling EJZ