Aktuelles und Presse

20.06.2009 EJZ

Ein Beitrag zur Chancengleichheit

Lüchower BBS: Reifezeugnisse für 75 Abiturienten

ab Lüchow. Das Land brauche natürlich Wissenschaftler und Ingenieure, aber auch gute Lehrer. „Vielleicht können Sie mit dazu beitragen, dass Schulen zu „Häusern des Lernens“ werden, in denen sich alle Kinder und Jugendlichen wohlfühlen und voll entfalten können.
„ Mit diesen Worten richtete sich die Leiterin der Lüchower Berufsbildenden Schulen (BBS), Ilka Burkhardt-Liebig, an die Absolventinnen und Absolventen, die ihre Reifezeugnisse erhielten. Gestern gab es in der BBS-Aula die zweite Halbzeit des von Jochen Hanspach moderierten Entlassungsmarathons: Nach den Fachoberschülern und Fachschülern tags zuvor (108) waren nun die 75 Fachgymnasiastinnen und -gymnasiasten aus den Lehrbereichen Technik und Wirtschaft dran.
Durch das „andere Profil“ zum Abitur gelinge es den Berufsbildenden Schulen, Begabungsreserven zu erschließen und damit einen bildungspolitischen Beitrag zur Chancengleichheit zu leisten, ist die Schulleiterin stolz. Beide Fachrichtungen - Technik wie Wirtschaft - seien von großer Bedeutung. Insbesondere im Bereich der technischen Berufe fehlten landesweit Lehrkräfte an den Berufsbilden Schulen, bedauerte die Oberstudiendirektorin. Aber auch die Sprachen seien immer noch unterrepräsentiert. Neben der Lehrer- oder Wissenschaftslaufbahn böten sich den BBS-Absolventinnen und -Absolventen in nahezu allen Berufen Karrierechancen. Der Generationenwechsel stehe in vielen Berufsbrachen an, „auch hier oder gerade erst recht in Lüchow-Dannenberg“. „Die Schülerinnen und Schüler stehen im Mittelpunkt.“ Mit diesen Worten ist das Leitbild der Lüchower BBS getitelt. Und so war es auch gestern in der Aula, denn auf große Reden wurde verzichtet. Nicht aber auf einen starken Unterhaltungsteil, der - den musikalischen Part betreffend - zum Teil von Lehrkräften und Schülern gemeinsam dargeboten wurde. In der Gruppe „Bon“ beispielsweise funktioniert das hervorragend, „Another brick in the wall“ von Pink Floyd kam besonders gut an. Anhaltenden Beifall gab es aber auch für das Schülerinnen-Trio „Direkt“ und für einen von Lea Wilhelmine Schneider, Jana Walgenbach und Jana Böhme in Szene gesetzten Sketch um einen Heiratsantrag.
Durch die Vielfalt der schulischen Angebote gewännen die Berufsbildenden Schulen zunehmend an Bedeutung, betonte Lüchows Bürgermeister Karl-Heinz Schultz. Die Präsentationen der Schule kämen in der Öffentlichkeit sehr gut an. „Mit Ihren Reifezeugnissen haben Sie ein wichtiges Fundament für Ihr späteres Leben geschaffen“, rief Schultz den Absolventen zu: „Als künftige Fachkräfte habe Sie die allerbesten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Nutzen Sie also die Möglichkeiten.“
Die BBS-Abiturientinnen und -Abiturienten hielten die Zukunft in ihren Händen, meinte der Leiter der BBS-Partnerschule I.E.S. Aynadamar im spanischen Granada, José Luis Ruiz Lopez, der davon sprach, dass globales Denken immer mehr an Bedeutung gewinne.
Redensartlich etwas Wasser in den Wein goss Lehrer Nico Rahlf. Doch das Getränk schmeckte den Anwesenden dennoch. Der Pädagoge bezeichnete den Abi-Jahrgang 2009 als freundlich, aufgeschlossen und humorvoll, aber auch als „ziemlich freizeitorientiert“. Es sei nach dem Minimalprinzip gelernt worden, - und das mit beachtlichem Erfolg.
Die Schülerrede kam von Stephanie Liebich und Eva Sitzer: „Wir haben versucht, unseren Job so gut wie irgend möglich zu machen.“ Oft unter Leistungsdruck, woraus manchmal ein Drama in mehreren Akten entstanden sei. Es sei nicht immer wichtig gewesen, die beste Note zu kassieren, „sondern zu wissen, dass man nicht allein dasteht“. Daraus seien starke Freundschaften entstanden.
Buchpreise gab es - wie auch schon am Tag zuvor - für die Klassenbesten: Hanna Beckmann (Fachgymnasium Technik, Notendurchschnitt 2,1) und Katharina Janke (Fachgymnasium Wirtschaft, 2,0). Über den Buchpreis der Nicolas-Born-Stiftung für die beste Note im Leistungskurs Deutsch freute sich gestern Stefanie Schramm.


Bild: Buchpreise wurden den beiden besten Abiturientinnen des Jahrganges 2009 (von links), Hanna Beckmann und Katharina Janke gestern in der BBS-Aula von Schulleiterin Ilka Burkhardt-Liebig überreicht. Über den Buchpreis der Nicolas-Born-Stiftung für die beste Note im Leistungskurs Deutsch freute sich Stefanie Schramm.
Aufn.: A. Blütling