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16.02.2010 EJZ

Netzwerk gestärkt, Zielgruppe nicht erreicht

Bilanz der Ausbildungswoche - Diskurs über Ausbildung in der Region fortsetzen

by Lüchow. Fünf Tage Ausbildungswoche mit insgesamt zehn Veranstaltungen: Die Bilanz ist geteilt. "Die Woche hat das Netz der Akteure, die in Sachen Ausbildung aktiv sind, gestärkt", freuen sich Stefan Gadegast und Birgit Körschner vom Ausbildungsnetz Lüchow-Dannenberg.

Und auch für Ilka Burkhardt-Liebig, Leiterin der BBS, wurde "ein wichtiger Schritt in Richtung Bildungsregion Lüchow-Dannenberg gegangen". Tatsache sei aber, dass man die Zielgruppe, die künftigen Schulabgängerinnen und Schulabgänger und ihre Eltern, nicht erreicht habe. Merkwürdig sei, dass alle Beteiligten, von den Kammern bis zur Arbeitsagentur, das Problem haben, "an ihre Kunden heranzukommen und ihre Informationen loszuwerden", hat Gadegast festgestellt. Deshalb will man in Nachbesprechungen mit allen Beteiligten klären, was man nun noch tun könne und müsse, "damit junge Leute nicht weiter den Kopf in den Sand stecken und abwarten".

Burkhardt-Liebig merkt an, dass Haupt- und Realschulen bereits viel Berufsorientierung leisteten, dass das aber trotz aller Aktionen und Zertifizierungen der Schulen bei den Schülerinnen und Schülern nicht anzukommen scheine. Auch die Eltern kümmerten sich zu wenig. Sie erlebe immer wieder, dass Jugendliche sich an den BBS anmeldeten, mit dem Ziel, einen höheren Abschluss zu erreichen. "Dafür legen sie sich krumm, sie wissen aber keine Antwort auf die Frage, wofür sie diesen Abschluss haben wollen." Der höhere Abschluss sei losgelöst von allen anderen Überlegungen, etwa sich über die eigenen Fähigkeiten und Talente klar zu werden. Ihre große Furcht sei es, so Ilka Burkhardt-Liebig, dass sich in den Köpfen der Eltern der Glaube, "hier kann man nichts werden", festgesetzt habe: "Das ist der Tod der Region." Und deshalb sei es umso wichtiger, den Diskurs über Bildung und Ausbildung aufrechtzuerhalten und immer wieder aufzuzeigen, welch verschiedene Ausbildungen man im Landkreis machen und in welchen Berufen man hier arbeiten kann.