Aktuelles und Presse

23.04.2010

Gestrandet in Granada

Schüleraustausch dauert doppelt so lange wie geplant: 13 BBS-Schüler aus Lüchow mussten in Spanien bleiben

lr Lüchow. Es sei eine Situation gewesen, die „nicht besonders gut war“, dennoch „machten wir das Beste daraus.“ Das berichtet Lara Wieckenberg aus Spanien.

Dort, in der andalusischen Stadt Granada, wird sie wahrscheinlich bis zum Wochenende bleiben - und damit rund eine Woche länger als geplant. Lara Wieckenberg und zwölf weitere Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow geht es wie derzeit tausenden Menschen: Wegen der Sperrung der europäischen Lufträume hat sich ihre Rückkehr verzögert. Am 11. April 2010 hatten die Schüler und Schülerinnen des Fachgymnasiums der BBS einen Austausch mit der Partnerschule I.E.S. Aynadamar in Granada begonnen. Voller Freude und ohne Vorahnungen, wie dieser enden sollte, waren sie von Hannover aus in das spanische Abenteuer gestartet. Für Sonntag, den 18. April, war die Rückreise geplant. Doch aus Sonntag wurde Montag, aus Montag wurde Dienstag und aus Dienstag wurde Sonnabend ...

Die Spanier freuten sich, die BBS-Schüler ein paar weitere Tage bei sich zu haben, doch deren Stimmung sei von Tag zu Tag immer mehr gesunken, berichtet Lara Wieckenberg. Am ersten Tag hätten sie sich noch nichts gedacht, der sei schnell vergangen, wie die Woche zuvor auch. Doch mit steigender Anzahl der Tage sei die Ungewissheit schlimmer geworden. „Wir sind zunehmend genervt und es ist uns unangenehm, dass unsere Gastfamilien noch weitere Tage für uns sorgen mussten. Doch die machen das gerne“, beschreibt die Schülerin. Ihre Gastgeber seien überzeugt, dass auch ihre Kinder in solch einem Ausnahmefall in deutschen Gastfamilien bleiben könnten. „Man muss sich halt irgendwie arrangieren“.

Schon bei der Ankunft in Granada „wurden wir sehr herzlich von den spanischen Familien empfangen“, erinnert sie sich. Die spanische Schule I.E.S. Aynadamar hatte ein tolles Programm vorbereitet, zu dem unter anderem Strandausflüge nach Almer’a und Nerja und eine Besichtigung der dortigen Tropfsteinhöhlen gehörten. Auch die spanischen Schüler hätten „sich sehr lieb und fürsorglich um uns“ gekümmert. An zwei Tagen stand die Teilnahme am Unterricht und das Kennenlernen Granadas und des weltberühmten Palastes Alhambra auf dem Programm. „Unser Spanisch wurde immer besser und die Spanier hatten viel Geduld mit uns“. Die Stimmung sei gut gewesen, alle hätten sich prima verstanden. Am Wochenende gab es die Chance, das Nachtleben Granadas zu erleben.

Dass wegen des Vulkanausbruches in Island aus einer Woche in Granada zwei wurden, habe den Schülerinnen und Schülern aus Lüchow bewusst gemacht, wie wenig Menschen „gegen die Gewalt der Natur ausrichten können“. Insgesamt sei der Besuch in Granada „eine sehr gute Erfahrung“ gewesen, lautet das Fazit von Lara Wieckenberg - sowohl sprachlich gesehen als auch als Chance, Menschen einer anderen Kultur kennenzulernen.

Bild: Gut aufgelegt auf dem „Hochzeitsturm“ der Alhambra: Rund eine Woche länger als geplant sind 13 Jugendliche des Fachgymnasiums der BBS Lüchow mit ihren Spanischlehrerinnen (vorne) Elke Weißer und Luz Marina Suarez in Granada geblieben.