Aktuelles und Presse

28.01.2011

Herr der Daten“ sagt Tschüss

Vieljähriger BBS-Lehrer und stellvertretender Schulleiter Bernhard Lecour in den Ruhestand verabschiedet

ab Lüchow. In breit gefächerten, lang währenden Netzen - also Beziehungen -, die Lüchows Berufsbildenden Schulen (BBS) pflegten, gebe es Gemeinsamkeiten und Gegensätze. Das bleibe in einer pluralistischen Gesellschaft mit unterschiedlichen Standpunkten und Bestrebungen nicht aus, meinte gestern Lehrer Bernhard Lecour.

Für ihn ist es „eine Binsenweisheit, dass Gemeinsamkeiten beflügeln und Gegensätze behindern, und ich bin froh, dass sich in meinem Berufsleben eine Einsicht durchgesetzt hat: Zusammenarbeit nimmt im Herzen des Anderen seinen Anfang.“

Das Kapitel Berufsleben ist für Bernhard Lecour seit gestern Vergangenheit. Während einer Feier in der BBS-Aula ist der vieljährige, beliebte Pädagoge in den Ruhestand verabschiedet worden. Der 65-Jährige sprach in seiner Abschiedsrede von einer pädagogischen Arbeit, in der er und seine Kollegen Höhen und Tiefen durchmessen hätten. Lecour war anzumerken, dass er mehr mit einem weinenden als einem lachenden Auge Abschied nahm.

Der gebürtige Lüchower war seit August 1977 Lehrer an der BBS und seit Oktober 2000 ihr stellvertretender Leiter. Lecour hat in all den Jahren die Fächer Elektrotechnik, Mathematik und Naturwissenschaften unterrichtet. Mitte der 1960-Jahre ließ er sich zum Rundfunk- und Fernsehtechniker ausbilden. Nach dem Studium von 1969 bis 1972 an der Fachhochschule Lübeck bestand er die Prüfung zum Physikingenieur mit einem „Gut“. Eine von weiteren Stationen in seinem Berufsleben: von Oktober 1972 bis Juni 1975 Lehramt an Berufsbildenden Schulen der Uni Bremen.

„Das Bild des Lehrers Lecour verbinden ganze Schülergenerationen mit einem mit Kreide an der Tafel virtuos umgehenden Mann, der mathematische Strukturen und physikalische Gesetze nicht nur Schülern in technischen Berufen, sondern auch jenen vermittelte, denen Grundkenntnisse in Mathematik und Physik fehlten“, erzählte BBS-Leiterin Ilka Burkhardt-Liebig. Besonders am Herzen gelegen habe ihm die berufsbezogene Ausbildung. In seinen Gedanken sei er in der BBS der Zeit immer weit voraus gewesen. Bernhard Lecour habe für alle denkbaren Aspekte Computerprogramme entwickelt, um Daten zu erheben und Verläufe noch bis in die Anfänge der Datenerfassung zurückverfolgen zu können. In Bernhard Lecour gehe der „Herr der Daten“.

Er habe sich immer gewundert, so BBS-Personalratsvorsitzender Willi Austrup, „dass Ber-ni es stets geschafft hat, eine so große Schule in einen so kleinen Computer zu bekommen. Unsere BBS wird ohne Berni ein ganzes Stück ärmer sein.“

Verabschiedung StD Lecour

Bild: Vor dem Fachwerk eines Hauses, das Bernhard Lecour von seinen Kollegen als Abschiedsgeschenk erhielt, überreichte BBS-Schulleiterin Ilka Burkhardt-Liebig dem Neu-Pensionär die entsprechende Urkunde. Links ihr Vorgänger Raimund Grote.

Aufn.: A. Blütling