Aktuelles und Presse

15.04.2011

Holz - Stoff des Hauses und der Lehre

Heute wird das neue Ausbildungszentrum Holz der BBS in Lüchow offiziell eingeweiht

dam Lüchow. >Das neue Ausbildungszentrum Holz der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow kommt mit architektonischer Leichtigkeit daher: Holz ist der Baustoff, der dem Gebäude und seiner Bestimmung den Charakter verleiht/Verleimte Fischbauchträger bilden das Dach; eine leichte Neigung lässt die Fläche schweben wie ein Flügel.

Und dieses Ambiente soll es auch sein, dass die künftigen Tischler und Zimmermänner, die überwiegend an den BBS ihr erstes Lehrjahr absolvieren, bevor die weitere Ausbildung in Betrieben stattfindet, in ihrer Kreativität und Arbeitsweise beflügelt. „Das ist richtig klasse", freut sich Kai-Michael Timm, Fachpraxislehrer, über die neue Lern-Atmosphäre, die die Tischler seit einer Woche in dem 1000 Quadratmeter großen ebenerdigen Neubau am Schulweg 2 atmen können. Nach den Osterferien beziehen auch die Zimmermänner ihre neuen Räume. Werkstätten und Klassenräume liegen jeweils nur durch einen Flur getrennt in unmittelbarer Nähe.

Vor allem die großen Dachüberstände, die möglich machen, auch draußen zu arbeiten, sind für BBS-Abteilungsleiter Johannes Schulz und die Fachpraxislehrer Ullrich Dechant, Kai-Michael Timm und Olaf Papendieck eine herausragende Lösung, den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten. Die Tischler beispielsweise arbeiteten bisher beengt im Obergeschoss des BBS-Standortes an der Amtsfreiheit 8. „Das neue Ausbildungszentrum ist ein Quantensprung in Größe, Akustik und Ausstattung. Zudem können die Gewerke nun enger miteinander verzahnt werden", freuen sich die Lehrkräfte.

Vor allem die Ausstattung der Tischlerei lässt Schüler- und Lehrerherzen höher schlagen. Kernstück ist eine Tischkreissäge der Firma Altenburg für rund 30000 Euro, die das Nonplusultra an Sicherheit und Elektronik und damit Präzision bietet. Das ist der „Jaguar" unter den Sägen, berichtet Lehrer Papendieck. „Auch die Absaugung ist nun auf dem neuesten technischen Stand", fügt Schulz insbesondere mit Blick auf die Gesundheit der dort Arbeiteten an. Künftig sollen im neuen Ausbildungszentrum Holz auch Maschinenlehrgänge und weiterführende Angebote für Gesellen angeboten werden. Das war in den bisherigen Räumen nicht möglich. Geplant wurde der zukunftsweisende Bau, den das Gebäudemanagement Uelzen-Lüchow-Dannenberg im Auftrag des Landkreises Lüchow-Dannenberg vergeben hatte, vom Architekten Ralf Pohlmann aus Waddeweitz und seinem Team, dabei immer in enger Abstimmung mit Vertretern der Schule. „Es war sehr angenehm, dass wir unsere Vorstellungen einbringen konnten", betont Schulz.

Der Bau dauerte bis zur Fertigstellung rund sieben Monate. Die zuvor geplanten Kosten von 1,6 Millionen Euro hat Ralf Pohlmann um fast 200000 Euro unterschreiten können und dabei offensichtlich dennoch alle Wünsche und nachhaltige Gedanken berücksichtigen können. „Für das Gebäude haben wir uns am Passivhaus-Standard orientiert", informiert der Architekt. Auch die Dachüberstände sowie eine gute Akustikdämmung waren wichtige Elemente. Im Inneren des Gebäudes dominieren klare Linien und schlichte, gedeckte Farben. Lediglich in den Sanitär-Bereichen geht es bunt zu. Der Fußboden im Ausbildungszentrum ist aus dunklem geschliffenen Guss-Asphalt. „Ein äußerst strapazierfähiges Material", erklärt Ralf Pohlmann.

Zur offiziellen Einweihung am heutigen Freitag, dem 15. April, ab 11 Uhr sind noch nicht alle Restarbeiten erledigt. Da kommen die Schüler ins Spiel, die beispielsweise die Lager-Container mit Holz verkleiden und Terrassen vor den Klassenzimmern bauen werden. „Die Stämme, die die niedersächsischen Landesforsten gespendet hat, liegen hier bereits. Das wird ein komplett abgeschlossenes Lernen - vom Stamm bis zur fertigen Terrasse", freut sich Lehrer Kai-Michael Timm schon auf diese Aufgabe.

Heute wird das neue Ausbildungszentrum Holz der BBS Lüchow am Schulweg 2 offiziell eingeweiht. Die großen Dachüberstände ermöglichen künftig auch das Lernen und Arbeiten im Freien.

Aufn. D. Muchow

Fachpraxislehrer Olaf Papendieck demonstriert das Herzstück der Werkstatt: eine Säge der Firma Altenburg.

Aufn. D. Muchow