Aktuelles und Presse

18.05.2012

Nachwuchs aus Region begehrt

Arbeitskreis Schule-Wirtschaft besucht die Mosterei Voelkel in Pevestorf

lr Pevestorf. Fast 30 Lehrer, Schulsozialarbeiter und weitere Ausbildungsmarktakteure aus Lüchow-Dannenberg besuchten mit dem Arbeitskreis SchuleWirtschaft die Firma Voelkel in Pevestorf. Deren Geschäftsführer Frank Stieldorf und Frank Wiegmann vom Marketing führten die Besucher durch die Mosterei, die Tanklagerhalle, die Abfüllhallen, die Verpackungszone und das Lager für die zum Abtransport bereitstehenden Säfte. Nach der Führung informierten sie mit Kerstin Wiegmann aus der Personalabteilung und Bernd Schuhmacher, dem Produktionsleiter, über die Ausbildungsberufe, die Arbeitsbedingungen des Drei-Schicht-Betriebes und das Bewerbungsverfahren.

Gerade bezogen auf den Ausbildungsberuf Fachkraft Fruchtsafttechnik wünscht sich Voelkel mehr Bewerbungen von Jugendlichen, die vorzugsweise 18 Jahre alt sind, um zu Beginn der Ausbildung über mehrere Wochen hinweg die Berufsschule in Geisenheim bei Wiesbaden zu besuchen. Positiv auf die Bewerberauswahl können sich Vorkenntnisse aus dem Bereich Lebensmittelkunde beziehungsweise Hauswirtschaft auswirken.

Die Ausbildung zum Fruchtsafttechniker ist für Lehrlinge auch deshalb interessant, weil sie bei Voelkel den Beruf von der Pike auf lernen und in den gesamten Prozess - vom Anbau der Produkte bis zur spezifischen Verarbeitung und Lagerung - eingebunden sind und das in Demeter- und Bio-Qualität. Im bundesdeutschen Vergleich ist dies die Ausnahme; häufig werden nur fertig angelieferte Säfte weiterverarbeitet.

Das Unternehmen möchte in erster Linie seinen Nachwuchs aus der Region rekrutieren, weil die Erfahrung zeigt, dass es zunehmend schwerer wird, Fachkräfte hierherzuziehen und sie längerfristig zu binden. Daher betont Geschäftsführer Stieldorf, wie wichtig ihm eine enge und gute Zusammenarbeit mit den Schulen vor Ort ist.

In der folgenden lebhaften Diskussion gab es Impulse sowohl auf Firmen- als auch auf Seite der Besucher. So wünscht sich Voelkel noch mehr Schülerpraktikanten, um das spezifische Berufsbild Fruchtsafttechniker bekanntzumachen, erkennt aber auch, dass eine Anreise für Jugendliche ohne Führerschein schwierig ist. Idealerweise erproben Bewerber Neigung und Eignung vorab beim Praktikum oder einem Ferienjob im Unternehmen. Alternativ bietet Voelkel an, die Schulen aufzusuchen, um über das Ausbildungsspektrum zu berichten, Säfte zu verkosten und auch, um den Unterricht beispielsweise in den Bereichen Wirtschaft oder Technik realitätsnäher zu gestalten. Da sie im Vorstellungsgespräch oft mit der Situation überforderte Jugendliche erleben, möchten die Personalverantwortlichen von Voelkel die Schulen auch mit praxisnahen Trainings oder Workshops unterstützen.

Geschäftsführer Stieldorf lud bewusst die Eltern von ausbildungsplatzsuchenden Jugendlichen ein, sich über das Unternehmen und die Ausbildungsberufe - neben dem Fruchtsafttechniker bildet Voelkel Industriekaufleute aus - zu informieren. Eine gute Gelegenheit dazu bietet sich auf dem Ausbildungsmarkt im September in Lüchow.

Informationen zum Ausbildungsmarkt - Berufsbilder, Aussteller, Organisatorisches - gibt es ab Juli auf der Homepage des Ausbildungspaktes Lüchow-Dannenberg unter www.ausbildungsmarkt.ausbildung-dan.de oder telefonisch unter (05841) 9611970. Auch Eltern, die sich mehr in die Berufsorientierung ihres Nachwuchses einbringen wollen - eine Idee wären beispielsweise gemeinsame Unternehmensbesuche -, können sich mit dem Ausbildungspakt in Verbindung setzen.