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07.07.2012

Nach dem Abi: Bäcker oder Pilot?

Ausgelassene Stimmung bei Abiturfeier der beiden Beruflichen Gymnasien Technik und Wirtschaft

bp Lüchow. Neben den anderen Abiturienten, die gestern an den Berufsbildenden Schulen Lüchow ihr Abiturzeugnis bekamen und sich damit von der Schulen verabschiedeten, waren David Hunger und Adrian Mützel die heimlichen Stars. Sie nämlich hielten die Schülerrede.

Nun klingt dieser Begriff nicht zwingend nach guter Unterhaltung. Doch genau das war die Rede der beiden: Unterhaltung mit Wortwitz und Sicherheit in Vortrag und Stil. Die beiden Jahrgangsbesten sind David Hunger und Adrian Mützel nicht - aber mit ziemlicher Sicherheit die Jahrgangskreativsten. "Wollen Sie Pilot oder Bäcker werden?", diese Frage habe am Beginn der Karriere an den Beruflichen Schulen gestanden. Er habe sich für Pilot entschieden und den technischen Zweig gewählt, sagte David Hunger. Später jedoch habe ihn ein Online-Berufstest ziemlich durcheinandergebracht. "Er hat mir ohne Witz Tanztherapeut vorgeschlagen", sagte Hunger. Ziemlich weit weg vom Pilotenberuf.

Mit ihren Worten brachten es die beiden Schüler genau auf den Punkt: Das Abi ist eine gute Sache - aber was kommt danach? Eine Frage, die sich nun einige der 67 Abiturienten stellen dürften. Darauf ging auch die scheidende Schulleiterin Ilka Burkhardt-Liebig ein, die ein letztes Mal eine Rede auf erfolgreiche Abiturienten hielt. "Manchmal ist es so, dass die Konzentration auf das Abitur den Blick auf die Zukunft verstellt", sagte sie. Sie machte den Schülern Mut, aus den vielen Möglichkeiten den richtigen Weg auszuwählen. "Es gibt Umwege, aber man darf das Ziel nicht aus den Augen verlieren", sagte die Direktorin. Auch an die Eltern wandte sich Burkhardt-Liebig. "Für Eltern heißt das Abitur oft, dass Kinder ausziehen und Zuhause ein leeres Nest zurückbleibt." So sei eben das Leben, sagte sie .

Ein Punkt, an dem die stellvertretende Landrätin Elke Mundhenk (Grüne) anknüpfte. Auch sie wandte sich an die Eltern und machte ihnen Mut für die Zukunft: "Erwachsene Kinder zu haben, die ihren Weg gehen, ist das Beste, was Eltern mit ihrer Erziehung erreichen können", unterstrich sie.

Die Gastredner warben für den Kreis. "Falls Sie den Landkreis verlassen, bleiben Sie Ihrer Heimat treu und kommen Sie wieder - denn wir können helle Köpfe wie Sie brauchen", sagte Lüchows Bürgermeister Manfred Liebhaber. Für die meisten Abiturienten dürfte diese Entscheidung noch ziemlich weit weg sein. Für sie ist nun erst einmal Feiern angesagt.

Bild: Legten besonders gute Prüfungen ab (von links): Maria Lüdemann wurde mit dem Preis der Nicolas-Born-Stiftung für die beste Deutsch-Klausur (zwölf Punkte) ausgezeichnet, Katharina von der Gabelentz ist die Jahrgangsbeste des Beruflichen Gymnasiums Technik (Notendurchschnitt 1,5), Dominik Breese Jahrgangsbester des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft (1,8).

Aufn.: B. Piel