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22.02.2013 EJZ

Ein paar Kanten weniger

Pädagogisches Urgestein Klaus Pahl nach 39 Jahren als Sportlehrer an den BBS in Ruhestand verabschiedet

bp Lüchow. Dass Sportlehrer-Urgestein Klaus Pahl ein Mann mit Ecken und Kanten ist, wissen seine BBS-Kollegen nicht erst seit vorgestern. Und so verschwiegen sie diesen Charakterzug auch bei Pahls Verabschiedung in den Ruhestand am Mittwoch nicht.

Hans-Jürgen Sudbrink hob hervor, dass es Lehrer-Originale gebe, die in Erinnerung blieben. »Klaus Pahl ist für mich ein solches Original, eines mit Ecken und Kanten, aber eines, das man vermissen wird», sagte Sudbrink. Pahl sei in den 39 Dienstjahren engagiert gewesen für die Schule, für die Schüler und für die Kollegen. Johannes Schulz gab ein Gedicht zum Besten: »Wie du die Körper hast ertüchtigt, das war schon fast berühmt berüchtigt», hieß es da und »Du warst nicht immer sehr bequem, aber kollegial und angenehm» - da waren sie wieder, Pahls Charakter-Kanten. Die zeigten und zeigen sich auch in seinem Engagement gegen das geplante Atommüllendlager in Gorleben, und auch für diesen Einsatz dankten ihm seine Kollegen.

Den Ecken machte der Sportlehrer in seiner Rede alle Ehre, monierte, dass sich nicht alle Anwesenden in die vorher ausgelegte Liste eingetragen hätten, ärgerte sich angesichts seiner Jubiläumsurkunde über eine Formulierung der Schulbehörde und unterstrich, dass der Übertritt in den Ruhestand kein Grund zum Feiern sei. Pahl baute auch Witze ein, beispielsweise, dass der Ruhestand gefährlich sei, schließlich hätte selbigen noch niemand überlebt, verzog dabei aber keine Mine - so geht trockener Humor, und so kennen und mögen ihn seine Kollegen offenbar. Von denen sind einige selbst als Schüler in Pahls Unterricht gewesen, wie Schulleiter Stefan Eilts bemerkte. Der hatte im Vorhinein Pahls Personakte durchforstet und die Stationen eines »pädagogischen Urgesteins». Im Jahr 1974 war Pahl nach zwei Jahren bei der Bundeswehr als hauptamtlicher Sportlehrer an die Schule gekommen, an der er bereits seine Ausbildung zum KfZ- Mechaniker absolviert hatte. Eilts lobte Pahl als Mann, der oft gute Laune verbreitet habe. »Selten habe ich einen Lehrer erlebt, der so gut gelaunt mit seinen Schülern trainiert», so der Schulleiter. Pahl selbst unterstrich, dass er vor allem seine Schüler vermissen werde. »Denn nur für die sind wir eigentlich hier - alles andere ist zweitrangig», so die Abschiedsbotschaft. Pläne für den Ruhestand hat der drahtige Mann nicht. Weitergehen sollen allerdings die Ski-Freizeiten nach Österreich, die Pahl seit 1984 für Schüler und Familien anbietet, und für die er kreisweit bekannt ist. In seinem Haus in Grabow hatte er sogar einen Skiverleih aufgebaut, um jungen Leuten eine kostengünstige Mitfahrt zu ermöglichen. Eben typisch Pahl: alles für die Schüler.

Bei der Abschiedsfeier in der BBS-Aula: Klaus Pahl (Mitte) zusammen mit Schulleiter Stefan Eilts und Johannes Schulz.

Aufn.: B. Piel