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02.07.2013 EJZ

Direkter Wechsel

Mehr Stellen als Bewerber für die TA NawaRos der BBS

by Lüchow. Zum dritten Mal wurden an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow Absolventen des Bildungsgangs mit der langen Bezeichnung „Staatlich geprüfter technischer Assistent für die Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe", kurz TA NawaRo, verabschiedet. Diese zweijährige vollzeitschulische Berufsausbildung im Bereich der erneuerbaren Energien wird zurzeit nur an den Berufsbildenden Schulen in Gifhorn und Lüchow angeboten. Sie verbindet interdisziplinär die Berufsfelder Metall-, Elektro- und Verfahrenstechnik und bietet die Möglichkeit, den schulischen Teil der Fachhochschulreife zu erwerben.

Künftig werden drei der frischgebackenen TA NawaRos in Betrieben für erneuerbare Energien arbeiten. Die drei anderen nehmen eine weiter qualifizierende duale Ausbildung in Betrieben der Metall- und Elektrobranche auf. Vier der Absolventen haben mit dem Berufsabschluss auch den schulischen Teil der Fachhochschulreife erworben. Trotzdem will keiner von ihnen demnächst studieren. Offensichtlich haben die Schüler während ihrer Ausbildung Gefallen an betrieblicher Arbeit gefunden.

„Die Branche wartet auf die jungen Nachwuchskräfte. Es gibt für diesen Beruf inzwischen mehr Stellenangebote als Bewerber", erklärt Birgit Körschner, die mit dem Projekt EnerGO drei Jahre lang Überzeugungsarbeit bei den Betrieben geleistet hat. Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass in sieben Berufen die Ausbildungszeit für NawaRo-Absolventen um bis zu einem Jahr verkürzt werden kann. Über die Verkürzung entscheide letztlich der Betrieb, aber die Absolventen sollten bei ihrer Bewerbung deutlich auf diese Option hinweisen. „Schließlich sei es in beiderseitigem Interesse, möglichst schnell eine neue Fachkraft für den Betrieb zu gewinnen", so Körschner.

Erstmalig wurde in diesem Jahr eine Zusatzqualifikation angeboten, die den TA NawaRos die Fachkenntnisse zur „elektrotechnisch unterwiesenen Person" (EuP) bescheinigt. „Die Schüler haben während ihrer zweijährigen Ausbildung so viel über Elektrotechnik gelernt, dass sie einen Teil davon in ihrem Beruf auch nutzen dürfen sollen", erklärt Dr. Hergen Scheck, der stellvertretende Schulleiter der Berufsbildenden Schulen mit Hinweis auf die strengen Sicherheitsbestimmungen in der Elektrobranche. Die Bestellung zur EuP im Betrieb dürfe aber nur durch eine verantwortliche Elektrofachkraft erfolgen.

Auch im kommenden Schuljahr bietet die BBS Lüchow diese Ausbildung an. Wer einen Realschulabschluss besitzt, Interesse an einem anspruchsvollen technischen Beruf hat und sich gleichzeitig den Weg in ein Studium offenhalten möchte, kann sich noch kurzfristig bewerben.